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Vorsicht bei Medikamenten in der Schwangerschaft: Kartoffelwickel statt Schmerzmittel

Geschrieben am 04-05-2011

Hamburg (ots) - Wenn in der Schwangerschaft der Bauch rumort, der
Hals kratzt oder der Kopf schmerzt, sollte der Griff in den
Medikamentenschrank gut überlegt sein. Denn: Fast alle Wirkstoffe
gelangen über die Plazenta in den Blutkreislauf des Ungeborenen und
manche können möglicherweise sein Wachstum stören oder zu
Fehlbildungen führen. Zwar sind Arzneimittel mit Baby im Bauch nicht
komplett verboten, aber oft gibt es bei leichten gesundheitlichen
Beschwerden gute Alternativen.

"Bei allen Arten von Atemwegsinfektionen ist es wichtig,
ausreichend zu trinken", sagt Gynäkologe Dr. Dankwart Rachor vom
Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse (TK). Am besten geeignet sind
warmer Tee oder heiße Zitrone. Oft bringt das Inhalieren von
Kochsalzlösung mittels eines Verneblers ebenfalls Linderung. Säfte
auf pflanzlicher Basis wie Efeu oder Thymian sind meistens erlaubt,
aber auch bei diesen Kräuterextrakten sollte man vor der Einnahme den
Arzt fragen. Schleimlösende Medikamente wie Acetylcystein (ACC)
sollten erst nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Ein altes Hausmittel bei Bronchitis und Halsschmerzen sind warme
Kartoffelwickel. Dazu kocht man Kartoffeln mit der Schale und legt
sie auf die Hälfte eines sauberen Küchenhandtuchs. Die andere Hälfte
des Tuches darüber schlagen und die Kartoffeln zerdrücken. Danach in
ein weiteres Tuch einschlagen und den Wickel auf die Brust
beziehungsweise den Hals legen. Unbedingt vorher vorsichtig die
Temperatur mit dem Unterarm prüfen, damit man sich nicht verbrennt.
"Vorsicht ist bei den gängigen Nasensprays geboten", so Rachor. Die
darin enthaltenen abschwellenden Substanzen wirken gefäßverengend und
können bei unsachgemäßer Anwendung über ihre Wirkung auf die
Gebärmutter die Blutversorgung des Kindes einschränken. Bei Fieber
unter 39 Grad ist häufig Bettruhe die beste Therapie. In der Phase
des Schwitzens sind auch feucht-kühle Wadenwickel hilfreich. Dazu
taucht man ein Tuch in kaltes Wasser, wickelt es um die Waden und
wickelt ein trockenes Handtuch darüber. Gut zudecken! Grundsätzlich
ist Fieber über 39 Grad oder anhaltendes Fieber immer ein Grund, den
Arzt aufzusuchen.

Die häufigsten Probleme in den ersten Monaten der Schwangerschaft
sind Übelkeit und Erbrechen. "Dagegen helfen ein kleines Frühstück im
Bett schon vor dem Aufstehen und öfters kleine Mahlzeiten über den
Tag verteilt", sagt Rachor. Am besten intensive Gerüche vermeiden und
viel trinken. Mit Beginn des vierten Schwangerschaftsmonats tritt
meist eine spontane Besserung ein. Den Arzt sollte man unbedingt
aufsuchen, wenn man jeden Tag häufiger als viermal erbrechen muss
oder stark an Gewicht verliert. Durch die Hormonveränderung wird
oftmals auch der Darm träge und es kann zu Verstopfung kommen. Oft
hilft es bereits, die Ernährung umzustellen: etwa zwei Liter pro Tag
trinken sowie Obst, Gemüse, Vollkornbrot und Backpflaumen oder
eingeweichte Leinsamen essen. Stopfende Nahrungsmittel wie Bananen
oder Schokolade sollte man meiden. Außerdem hilft es, sich so viel
wie möglich zu bewegen. Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft
kämpfen viele werdende Mütter mit Rückenschmerzen. Dagegen helfen
sanfte Gymnastikübungen. Linderung bringen auch Wärmflaschen oder
warme Bäder.

Wer dennoch Arzneien benötigt, sollte die Anwendung mit seinem
betreuenden Arzt besprechen. Das gilt auch für rezeptfreie
Medikamente wie Kopfschmerz- oder Abführmittel. "So sollte
Acetylsalicylsäure (Aspirin) beispielsweise nicht eingenommen werden,
da es im letzten Drittel der Schwangerschaft die Blutungsneigung
erhöht und sich der Geburtsvorgang deutlich verzögern kann, weil die
Wehentätigkeit gehemmt wird", erläutert Dr. Dankwart Rachor.

Trotz aller Zurückhaltung gibt es einige gebräuchliche
Medikamente, die mit großer Wahrscheinlichkeit in Rücksprache mit dem
Arzt auch während der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen. Dazu
gehören zum Beispiel Penicilline, Erythromycin und Cephalosporine
(Antibiotika) sowie Prednison (Kortison). Chronische Krankheiten wie
Asthma, Diabetes, Epilepsie oder etwa Schilddrüsenerkrankungen müssen
auch in der Schwangerschaft weiterbehandelt werden. Wer sich Kinder
wünscht, sollte sich möglichst rechtzeitig mit dem Arzt beraten, ob
die verordneten Medikamente für das Ungeborene schädlich sind.
Meistens gibt es verträglichere Alternativen und man kann
gegebenenfalls schon vor der Schwangerschaft auf ein geeignetes
Präparat umstellen.

Weitere Informationen zu Medikamenten in der Schwangerschaft gibt
es im Internet unter www.tk.de in der Rubrik "Medizin &
Gesundheit/Schwangerschaft & Kinder". Informationen über die
Verträglichkeit von Medikamenten und die Behandlung häufig
vorkommender Krankheiten bei werdenden Müttern bietet auch das
Internetportal www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de .

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Informationen, Pressefotos und Infografiken rund um das
Thema Schwangerschaft sind in dem aktuellen Medienservice "Rundum
schwanger" unter www.presse.tk.de zu finden.



Pressekontakt:
Aurelia Nehr
Tel.: 040 - 6909 - 1713, Fax 040 - 6909 - 1353,
E-Mail: aurelia.nehr@tk.de


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