'Börse Online'-Exklusiv-Interview mit Warren Buffett zur Affäre um den Manager David Sokol:
"Sein Verhalten hat unseren ethischen Code verletzt"
Geschrieben am 04-05-2011 |
Frankfurt (ots) - Kein nachhaltiger Schaden für den eignen Ruf
befürchtet / Erwartung, dass Politik auf Inflation setzt, um
US-Schulden-Krise zu lösen / Chancen für neues Aufflammen der
Finanzkrise "zumindest in den USA sehr gering" / Große Sorgen wegen
Staatsverschuldung in Europa
Warren Buffett, Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway,
rechnet mit dem lange Zeit als sein Nachfolger gehandelten Manager
David Sokol ab. Zur Affäre um Sokol, der zunächst Anteile an der
Spezialchemie-Firma Lubrizol gekauft und sich anschließend für eine
Übernahme des Unternehmens ausgesprochen hatte, sagte Buffett im
Exklusiv-Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe
19/2011, EVT 5. Mai): "Sein Verhalten hat unseren ethischen Code
verletzt. Er hat die Aktien nur eine Woche vor dem Tag gekauft, an
dem er Berkshire empfohlen hatte, diese Firma anzusehen. Das ist für
mich unentschuldbar." Sokol habe damals erwähnt, dass er selbst
Aktien von dem Unternehmen halte. "Mein Fehler war, ihn nicht zu
fragen, seit wann. So wie ich David Sokol gekannt habe, hätte ich
nicht erwartet, dass so etwas passiert." Dass die Affäre Buffetts Ruf
nachhaltig schaden könnte, erwartet der 80-Jährige allerdings nicht.
"Ich glaube nicht, dass es viel an meiner Reputation ändern wird.
Berkshire beschäftigt rund 260.000 Mitarbeiter. Irgendjemand wird da
immer etwas Falsches tun - auch wenn es diesmal relativ weit oben
geschah."
Mit 'Börse Online' sprach Buffett auch über die Schulden-Krise in
den USA. "Im Prinzip stehen die Politiker vor der Wahl, entweder
Steuern zu erhöhen oder Ausgaben zu kürzen oder ihre Währung zu
inflationieren." Er fürchte, dass die Inflation die einfachste Lösung
sei, um die Probleme zu lösen.
Mit einem neuen Aufflammen der Finanzkrise rechnet Buffett jedoch
nicht. "Die Chancen dafür sind zumindest in den USA sehr gering",
versicherte die Börsen-Legende. Die Politik habe hier sehr gut
gearbeitet, rund zehn Prozent der Einlagen des Bankensystems seien in
der Krise vom Staat übernommen worden. "Doch heute ist das System
wesentlich stabiler geworden, und die Steuergelder sind
zurückgeflossen."
Große Sorgen macht sich Buffett dagegen um die instabile Lage in
Europa. "Dort sehen wir extreme Probleme, und es gibt dort eine Reihe
von Banken, die in Gefahr sind", erklärte er im 'Börse
Online'-Interview. "Ich denke, in Europa müssen zuerst die
Schuldenprobleme der Staaten gelöst werden, damit die Probleme im
Finanzsektor lösbar werden."
Pressekontakt:
Helmut Kipp, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien
Tel.: 0 69/15 30 97 -81, Fax: 0 69/15 30 97 -799
E-Mail: kipp.helmut@guj.de
www.boerse-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
329690
weitere Artikel:
- Performance IMC profitiert von strategischer Position bei Kreditverbriefungen / 2011 sollte weiterhin positives Umfeld bieten Mannheim (ots) - Während der Finanzkrise sind Kreditverbriefungen
in Verruf geraten. Infolge deutlicher aber kurzzeitiger
Renditeeinbrüche haben viele Anleger Kreditverbriefungen gänzlich aus
ihrer Assetallokation ausgeschlossen. Jenseits der
Wahrnehmungsschwelle legten Kreditverbriefungen seit 2009 jedoch
wieder mit zweistelligen Renditen zu.
Einige Kreditverbriefungsmanager profitierten sowohl vom
aufgehellten Kreditumfeld als auch von in der Krise günstigen
Einstandspreisen. Impulse bot Ende März auch die Ankündigung von mehr...
- Deutsche sind zufriedene Sparer Frankfurt (ots) - Die wenigsten sehen Veränderungsbedarf bei ihrer
Geldanlage Schein-Sicherheit: Besitzer niedrig verzinster Sparkonten
sind besonders zufrieden
Die Deutschen gelten als chronisch unzufrieden und nörglerisch.
Doch ausgerechnet beim Geld trifft das nicht zu, wie eine
repräsentative Umfrage des Psephos-Instituts im Rahmen der Initiative
"Investmentfonds. Nur für alle." ergeben hat. Demnach finden mehr als
drei Viertel der Deutschen (77 Prozent), dass ihre Ersparnisse "sehr
gut" oder "eher gut" angelegt sind. Männer mehr...
- KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Geothermiekraftwerk in Afrika Frankfurt (ots) -
- KfW Entwicklungsbank ist wichtiger Partner für den Bau der
Geothermiekraftwerke Olkaria I und Olkaria IV in Kenia
- Erhebliche Verbesserung der Stromversorgung
- Wichtiger Beitrag für die Verringerung von CO2 Emissionen und
Anpassung an den Klimawandel
Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen mit dem
kenianischen Stromerzeuger KenGen einen Finanzierungsvertrag über ein
Darlehen in Höhe von 60 Mio. EUR mehr...
- Rücker AG legt erneut deutlich zu / Zweistelliges Umsatz- und Ergebnisplus im 1. Quartal 2011 - Optimistisch für die Zukunft - Weitere 500 Mitarbeiter gesucht Wiesbaden (ots) - Der börsennotierte Ingenieurdienstleister Rücker
AG, Wiesbaden, hat im ersten Quartal 2011 mit einem zweistelligen
Umsatz- und Ergebnisplus deutlich zugelegt und dank der erfreulichen
Auftragslage seinen Erfolgskurs fortgesetzt. Das Unternehmen, das mit
technologischen Entwicklungsleistungen hauptsächlich für die
internationale Automobil- und Luftfahrt-Industrie tätig ist, hat
seinen Umsatz um rund 16 Prozent auf 40,9 Mio. Euro (1. Quartal 2010:
35,4 Mio. Euro) gesteigert. Der Umsatzzuwachs war im Inlandsgeschäft
(+ mehr...
- Kongress Länderrisiken 2011 - Top-Besetzung zu brandaktuellen Themen Mainz (ots) - Jean-Claude Juncker, der Vorsitzende der
Euro-Gruppe, spricht über aktuelle Herausforderungen im Euro-Raum,
Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates und
Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg,
beleuchtet weltwirtschaftliche Umbrüche und Prof. Dr. Wilhelm Hankel,
wirtschaftspolitischer Regierungsberater, wird sich kritisch zur
Reform des Finanzsystems äußern.
Coface Deutschland lädt ein zum Kongress Länderrisiken 2011 am 12.
Mai in der Mainzer Rheingoldhalle. Die Veranstaltung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|