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TV-Richterin Barbara Salesch: "Mit 65 bin ich spätestens weg"

Geschrieben am 04-05-2011

Köln (ots) - Am Donnerstag zeigt Sat.1 die 2000. Folge von
"Richterin Barbara Salesch". Im Gespräch mit dem Medienmagazin
DWDL.de sprach Barbara Salesch über das Jubiläum und ihre
Zukunftspläne. Denn in nicht allzu ferner Zukunft will sie den TV-Job
an den Nagel hängen.

"Strafrecht ist immer mein Leben gewesen", sagt TV-Richterin
Barbara Salesch. Erst 20 Jahre in Hamburg am echten Landgericht,
jetzt mittlerweile seit fast zwölf Jahren im Fernsehen. Mit einem so
langanhaltenden Erfolg habe sie nie gerechnet, erklärt sie. "Ich habe
damals mit zwei, drei Jahren gerechnet, andere dann mit fünf oder
sechs, länger nicht." Doch sie ist immer noch auf Sendung, während
manche Konkurrenz im Courtshow-Genre aufgegeben hat. Was hat sie
besser gemacht als die Kollegen? "Ich weiß es wirklich nicht. Die
einfachste Erklärung ist die, dass ich sehr authentisch bin und dazu
auch noch die Erste war."

Mit dem schnellen Umstieg von echten Zivilrechtsfällen auf fiktive
Strafrechtsfälle war "Richterin Barbara Salesch" vor über zehn Jahren
eines der ersten Formate des Genres Scripted Reality. Echte Fälle
kamen nicht an. Für Salesch kein Wunder. "Laufen abends
Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Primetime? Nein, da sieht man nur
Krimis. Ob das Anwälte, Gerichtsmediziner oder doch klassische Krimis
sind, ist dabei egal. Der Zuschauer liebt Strafrecht. Ebenso im
Theater. So viel gestorben wie bei Shakespeare wird selten." Nur
lassen sich echte Strafrechtsfälle in Deutschland nicht im Fernsehen
verhandeln.

Ein Privileg hat sich Barbara Salesch in all den Jahren als
TV-Richterin trotz Drehbüchern und Laienschauspielern erhalten: "Ich
lasse mir kein Urteil vorschreiben", erzählt sie. "Die Drehbücher
werden von Redakteuren und zwei Juristen geschrieben und mir
vorgelegt. Die überarbeite ich dann. Die Fälle müssen beides sein:
Juristisch korrekt und gleichzeitig unterhaltsam. Erst dann wird
verhandelt. Das Urteil fälle ich nach den Plädoyers und den letzten
Worten. Es steht vorher nicht fest."

Wie lange sie noch Urteile fällen wird, bleibt abzuwarten. Leise
Gedanken an den Abschied gibt es. "Am Ausstrahlungstag der
Jubiläumsfolge werde ich ausgerechnet auch noch 61 Jahre alt.
Irgendwann hört man dann schon mal auf. Mit 65 bin ich spätestens
weg, aber wahrscheinlich schon ein bisschen früher", verrät Salesch
im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Ich werde mich in der
Malerei ausleben und mich mit der Bildhauerei beschäftigen, was ich
in Hamburg ja auch schon gemacht hatte. Ich hatte in Hamburg schon
mein eigenes Atelier und an diesem Punkt werde ich dann wieder
ansetzen."



Pressekontakt:
Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
eMail: lueckerath@dwdl.de
Telefon: 0221 30216730


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