Automobilindustrie: Unternehmenskultur und interne Netzwerke sind Voraussetzung für eine optimale Steuerung internationaler Aktivitäten
Geschrieben am 05-05-2011 |
München/Berlin (ots) -
- Laut neuer Studie der Strategieberatung Roland Berger und der
ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin ist die Koordination
internationaler Entwicklungs-, Produktions- und
Marketingaktivitäten der Schlüssel zum Erfolg in der
Automobilindustrie
- Entwicklung, Produktion und Marketing erfolgen zunehmend auf
globaler Ebene
- Unternehmenskultur und firmeninterne Netzwerke spielen
bereichsübergreifend eine immer wichtigere Rolle
- Unternehmenskultur muss das Spannungsfeld von Globalisierung und
Lokalisierung widerspiegeln
Die zunehmende Globalisierung der Automobilbranche zwingt
Unternehmen dazu, Kernkompetenzen in den Bereichen Entwicklung,
Produktion und Marketing über die Landesgrenzen hinweg auszulagern.
Eine umfassende Koordination internationaler Wertschöpfungsketten
wird daher zum kritischen Erfolgsfaktor der Branche. Zu diesem
Ergebnis kommt die Studie "How automotive companies successfully
coordinate their activities across borders", die Roland Berger
Strategy Consultants gemeinsam mit der ESCP Europe
Wirtschaftshochschule Berlin durchgeführt hat. Dabei wurden 95
Automobilhersteller und Zulieferer untersucht.
"Der internationale Wettbewerb in der Automobilindustrie wird von
Tag zu Tag härter. Unternehmen stehen daher vor der großen
Herausforderung, ihre globalen Wertschöpfungsketten zu optimieren",
erklärt Wolfgang Bernhart, Partner bei der Strategieberatung Roland
Berger und Co-Autor der Studie. Die Studie analysiert sechs Methoden
zur erfolgreichen Koordination internationaler Aktivitäten:
Zentralisierung bzw. Dezentralisierung der Entscheidungsprozesse,
direkte persönliche Führung, formal-bürokratische Koordination,
Ergebniskontrolle, soziale Netzwerke und informelle Kommunikation.
"Automotive-Unternehmen, die erfolgreiche Strategien im Ausland
umsetzen wollen, sollten all diese Methoden entsprechend
berücksichtigen", erläutert Prof. Dr. Stefan Schmid, Inhaber des
Lehrstuhls für Internationales Management und Strategisches
Management an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin und
Co-Autor der Studie. "Denn nur eine optimale Verzahnung dieser
Methoden führt zu einem reibungslos funktionierenden und global
wettbewerbsfähigen Unternehmen."
Der erfolgreiche Koordinationsmix
Grundsätzlich setzt der optimale Koordinationsmix der einzelnen
Funktionsbereiche die Anwendung aller sechs Methoden voraus. Für
jeden Bereich setzt das Unternehmen aber spezifische Schwerpunkte: So
fokussiert der optimale Mix für die Produktionsfunktion auf
formal-bürokratische Koordination und Ergebniskontrolle. Die ideale
Koordination der Marketingaktivitäten betont hingegen direkte
persönliche Führung und Ergebniskontrolle. In der
Entwicklungsfunktion wird lediglich die Ergebniskontrolle
übergewichtet.
Unternehmenskultur und Netzwerke fördern
Die Studie zeigt, dass neben den bereichsspezifischen
Schwerpunkten auch Unternehmenskultur und interne Netzwerke eine
wesentliche Rolle im Koordinationsmix spielen: "Um Erfolg im Ausland
zu erzielen, ist eine starke Unternehmenskultur unter den
Mitarbeitern unabdingbar", erklärt Wolfgang Bernhart, Partner bei
Roland Berger. "Dabei spielen firmeninterne Netzwerke eine
Schlüsselfunktion, denn sie ermöglichen es Mitarbeitern,
Informationen und Meinungen unabhängig von ihrer Funktion
auszutauschen."
Diese Kommunikation außerhalb der etablierten Hierarchien und über
Abteilungsgrenzen hinweg können Unternehmen zum Beispiel durch
Cross-funktionale Teams fördern. Dabei arbeiten Mitarbeiter aus
unterschiedlichen Abteilungen für bestimmte Projekte zusammen. Auch
die regelmäßige Rotation der Manager durch verschiedene Abteilungen
und Standorte trägt zum effizienten Networking im Unternehmen bei.
Dadurch können Automotive-Firmen eine Unternehmenskultur entwickeln,
die von allen Mitarbeitern geteilt wird: Gemeinsame Werte, Visionen
oder Mission-Statements sind hier von besonderer Bedeutung.
Unternehmenskultur - global und lokal
"Automotive-Unternehmen, die international agieren, stehen vor
einer großen Aufgabe: Sie müssen einerseits ein lokales Verständnis
entwickeln, um Erfolg auf lokalen Märkten zu erzielen. Andererseits
müssen sie die globale Perspektive wahren und eine Kultur schaffen,
die das Unternehmen weltweit vereint", sagt Philipp Grosche,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ESCP Europe
Wirtschaftshochschule Berlin und Co-Autor der Studie.
Es geht also nicht darum, die Kultur des Mutterunternehmens in die
weltweiten Niederlassungen zu exportieren (ethnozentrischer Ansatz).
Ebenso wenig kann es das Ziel sein, jeder lokalen Niederlassung eine
eigene Unternehmenskultur zu erlauben (polyzentrischer Ansatz).
Vielmehr müssen die kulturellen Besonderheiten der einzelnen Länder
in eine gemeinsame Unternehmenskultur einfließen, die von allen
Mitarbeitern akzeptiert und gelebt wird (geozentrischer Ansatz). So
können zum Beispiel Unternehmensziele gemeinsam erarbeitet und durch
verschiedene Kanäle wie Newsletter, Reporting und Webseite an die
weltweiten Standorte kommuniziert werden. Ebenfalls können interne
Promotionskampagnen und Incentives dazu beitragen, dass Mitarbeiter
die Unternehmenswerte und -ziele innerhalb der Firma weiter
verbreiten.
Die Studie können Sie kostenlos downloaden unter:
http://www.rolandberger.com/pressreleases oder
http://www.escpeurope.de/imsm
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2000 Mitarbeitern
und 42 Büros in 30 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 200 Partnern.
Die ESCP Europe ist die älteste Handelshochschule in Europa und
wurde 1819 in Paris gegründet. Sie hat heute rund 4.000 Studierende
aus über 90 Nationen an fünf europäischen Standorten: Berlin, London,
Madrid, Paris und Turin. Die akademische Ausbildung der Studierenden
erfolgt in transnationalen Studiengängen und vermittelt
wirtschaftliche und praxisnahe Fachkenntnisse. Von verschiedenen
Master-Studiengängen über Promotions- und MBA-Programme bis zur
Corporate Education bietet die ESCP Europe ein breites Spektrum an
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für internationale Studenten und
Führungskräfte. Die ESCP Europe in Berlin ist als wissenschaftliche
Hochschule staatlich anerkannt und arbeitet seit 1973 in Deutschland.
Bundesweit ist sie die erste Hochschule, die von allen drei wichtigen
internationalen Akkreditierungsagenturen - AACSB, AMBA und EFMD
(EQUIS) - anerkannt worden ist und damit die so genannte "Triple
Crown" erhalten hat.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190, Fax: +49 89 9230-8599
E-Mail: claudia_russo@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com
Holger Büth
Leiter Kommunikation
ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin
Heubnerweg 6, 14059 Berlin
Tel.: 030 32 007-145
E-Mail: holger.bueth@escpeurope.de
http://www.escpeurope.de
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