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Westfalen-Blatt: Hitze-Chaos in Fernzügen: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entlasten Bahn-Vorstand (Vorabbericht Westfalen-Blatt).

Geschrieben am 09-05-2011

Bielefeld (ots) - Das Hitze-Chaos im Sommer 2010 in bundesweit
mehr als 50 Fernzügen der Deutschen Bahn wird für den Bahnvorstand
keine strafrechtlichen Konsequenzen haben. Der schlimmste Vorfall
hatte sich in Bielefeld ereignet. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Dienstags-Ausgabe). Bei den Ermittlungen wegen
fahrlässiger Körperverletzung habe sich der Anfangsverdacht gegen
Bahnchef Rüdiger Grube und weitere Mitglieder des Vorstandes nicht
konkretisiert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin,
Martin Steltner, der Zeitung. Die Klimaanlagen in den Zügen seien vor
ihrem Einsatz geprüft und ordnungsgemäß zugelassen worden. Deshalb
treffe den Bahnvorstand keine Schuld. Insgesamt hatte es fünf
Strafanzeigen von betroffenen Reisenden gegen Bahn-Manager gegeben.
Ihnen war vorgeworfen worden, ICE-Züge auf die Reise geschickt zu
haben, obwohl sie Kenntnis von nicht ausreichend funktionierenden
Klimaanlagen gehabt haben sollten. Es liefen in Berlin aber noch
Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen
Schaffner und Zugchefs, sagte Steltner. Dies betreffe Züge, die in
Berlin gestartet waren oder Berlin zum Ziel hatten und in denen
während der Fahrt die Klimaanlagen ausgefallen waren, heißt es in dem
Zeitungsbericht. Auch bei den Staatsanwaltschaften Hamburg und
Bielefeld gibt es noch Ermittlungen gegen Zugbegleitpersonal wegen
fahrlässiger Körperverletzung. In Bielefeld richtet sich das
Verfahren gegen den 56 Jahre alten Zugchef. Der Beschuldigte soll am
10. Juli einen ICE, der auf der Fahrt von Berlin nach Köln war,
zunächst nicht gestoppt haben, obwohl die Klimaanlage komplett
ausgefallen war. In Bielefeld musste der Zug evakuiert werden.
Mehrere Reisende hatten einen Hitzekollaps erlitten - neun kamen in
Krankenhäuser. In dem überhitzten und überfüllten Zug sollen
Temperaturen von mehr als 50 Grad geherrscht haben. Die Ermittlungen
würden in Kürze abgeschlossen, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel
dem Westfalen-Blatt. Die Ermittlungen in Hamburg richteten sich gegen
drei Beschuldigte, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers der
Zeitung. Der Hitzevorfall hatte sich in einem ICE ereignet, der am
11. Juli unterwegs war. Die Bahn hatte am Freitag erklärt, dass es
auch in diesem Sommer Ausfälle von Klimaanlagen geben werde. Die
Wahrscheinlichkeit werde gegenüber 2010 aber sehr deutlich reduziert.
Bis 38 Grad Außentemperatur sei ein stabiler Betrieb gewährleistet.
Ein zweites Bielefeld werde es nicht geben, versprach
Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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