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Westdeutsche Zeitung: Facebook = von Matthias Schmeing

Geschrieben am 11-05-2011

Düsseldorf (ots) - Apple, Facebook, Google, Sony - die Konzerne
stehen für Spaß und Nutzen am Computer sowie im Internet, aber immer
häufiger auch für Datenschutz-Probleme. Zweifelsohne loten viele
Internet-Konzerne die Gesetzesgrenzen immer wieder bis oder auch über
die Schmerzgrenze hinweg aus. Doch jeder Nutzer kostenloser Angebote
sollte sich stets vor Augen führen, dass die Anbieter als Unternehmer
Geld verdienen wollen und müssen. Die Verwertung der Daten ihrer
Nutzer ist ihr Geschäftsmodell. Wer also generell dagegen ist, dass
seine Daten genutzt werden, sollte die Finger lassen von sozialen
Netzwerken und den meisten anderen Internet-Angeboten, zu denen auch
Suchmaschinen gehören. Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass
man die Kontrolle über seine Daten vollends aufgeben muss, um die
Möglichkeiten des Internets zu nutzen. Denn die sozialen Netzwerke
bieten umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, mit denen man
festlegen kann, wer wie auf welche Daten zugreifen kann. Hier spielen
die Anbieter leider nicht ganz fair. Denn die
Einstellungsmöglichkeiten sind so umfangreich, dass man schnell
Überblick und Geduld verlieren kann. Der Nutzer sollte sich also
intensiv mit den Angeboten auseinandersetzen und nicht aus
Bequemlichkeit die Voreinstellungen beibehalten. Denn damit gewähren
wir den Anbietern und anderen Nutzern meist weit tiefergehende
Einblicke, als wir es wirklich möchten. In der bequemen, unüberlegten
Nutzung vieler Anwendungen liegt also die größte Gefahr. Das gilt
übrigens ebenso für Apps - die kleinen netten Hilfsprogramme, die es
für viele Internetangebote und Handys gibt. Auch hier werden die
Nutzer vor der ersten Anwendung stets gefragt, ob sie bestimmten
Zugriffen auf ihre Daten zustimmen. Wer hier genau hinschaut, wird
sich wundern, was viele mit einem schnellen, zustimmenden Klick auf
"Ok" alles zulassen. Eine Gefahr besteht jedoch immer - auch wenn man
sich mit Sorgfalt dem Internet nähert und die Anbieter sich an die
Spielregeln halten: Kriminellen wird es immer wieder gelingen, sich
fremder Daten zu bemächtigen. So sollte man sich beim Einstellen
sensibler Daten jedes Mal aufs Neue fragen, ob man das Risiko
eingehen möchte.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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