tz München: Eurovision Song Contest: Auf diese Bühne schaut heute ganz Europa! Ein Münchner hat sie entworfen / In der tz erklärt Florian Wieder sein Werk
Geschrieben am 13-05-2011 |
München (ots) - Sie stiehlt den Künstlern fast die Show: Europa
blickt dieses Wochenende auf die Wahnsinns-Bühne in der Esprit-Arena.
Sie ist der heimliche Star beim Eurovision Song Contest 2011! Die
kreisrunde Plattform fügt sich wie ein riesiges Raumschiff in die
Halle, im Hintergrund funkeln tausende LED-Lichter und Scheinwerfer.
Ein Konstrukt wie aus einer anderen Welt - gebaut von einem Münchner.
Rund acht Monate hatte Florian Wieder Zeit, um das Projekt ESC zu
entwickeln. "Für so eine komplexe Produktion war das eher
kurzfristig", sagt der 43-Jährige, der unter anderem auch für die
Studios von Anne Will und Wetten, dass..? seine Fantasie spielen
lässt. Die tz traf Wieder in Düsseldorf, wo er die Ideen hinter
seinem Design verriet.
Die Hauptbühne: Das Podest, auf dem die Sänger stehen, ist im
Vergleich zur riesigen Halle winzig - es hat einen Durchmesser von 13
Metern. "Nach den ESC-Regeln dürfen nur maximal sechs Leute auf der
Bühne stehen", erklärt Wieder. "Da macht es keinen Sinn, eine riesige
Fläche hinzustellen." Dass die Sänger von der Halle nicht
"verschluckt" werden, liegt an dem Lichtzauber außen herum, ganz nach
dem Motto: Alle Spots auf die Musiker! Ein kurviger Laufsteg führt zu
einer weiteren, kleinen Bühne mitten ins Publikum. Sie wird vor allem
von den Moderatoren Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab
genutzt, manchmal auch von den Künstlern.
Die große LED-Wand im Hintergrund, 60 Meter breit, 18 Meter hoch:
Die LED-Wand im Hintergrund ist nicht zu übersehen. LEDs sind kleine,
extrem helle Birnen. Wenn sie leuchten, entstehen die schönsten
Bilder: funkelnde Diamanten, kristallklare Regentropfen und einfach
wilde Muster in allen Farben. Wieder und sein Team sind nicht nur für
die Technik, sondern auch für die visuelle Gestaltung jedes einzelnen
Auftritts verantwortlich. "Jedes Land will sich so groß und
spektakulär wie möglich präsentieren, also mit Feuerwerk und allem
drum und dran", so Wieder. "Aber es gibt Lieder, die geben das gar
nicht her." Andere Künstler haben sogar ihre eigene Ausstattung
mitgebracht - wie die Estländerin Getter Jaani. Sie und ihre
Bandkollegen schleppten eine New-York-Skyline für die Bühne an,
selbst gebastelt aus Pappmaché. "Sie hatte nur leider überhaupt nicht
zu unserem Bild auf der LED-Wand gepasst, wir hatten eine riesige
Hochglanz-Skyline entwickelt", erzählt Wieder. Sein Bühnenbild
landete in der Tonne, ein neuer Entwurf musste her, handgezeichnet,
dem Stil der Estländer angepasst: "Jetzt wirkt die Optik wie aus
einem Guss."
Die Publikumsraenge links und rechts: Viele Vorgaben bekam Wieder
nicht für die Bühnengestaltung - nur eines war den Machern wichtig:
"Das Publikum sollte mit einbezogen werden", so Wieder. Deswegen auch
die runde Bühnenform, damit wirklich jeder etwas sieht. Die Gäste in
der Arena kommen richtig nah an die Musiker heran, die ersten
bestuhlten Reihen beginnen nur knapp 20 Meter von der Bühne entfernt.
Die Deckenkonstruktion oberhalb der Bühne: Im Fernsehen ist es
eher seltener im Bild: Das so genannte Lichtrigg, eine
Metallkonstruktion in gut 40 Metern Höhe. An ihr hängen über 2000
Scheinwerfer - und eine Handvoll Mitarbeiter, die in Sesseln
gesichert das Licht dirigieren. Weiße Seitenelemente verbinden das
Lichtrigg mit der Bühne: Um Gewicht zu sparen, bestehen sie im oberen
Bereich aus Stoff und Stahl, unten zum Teil aus hochglänzendem Holz.
Das Mischpult für Ton und Licht: Das geht ins Ohr: Am Mischpult
halten Ton- und Lichtexperten die Stellung, um bei Bedarf den Klang
anzupassen. Nicht nur die Bühne, auch der Bereich dahinter ist eine
runde Sache: Der sogenannte Green Room, in dem die Kandidaten nach
ihrem Auftritt warten und zwischendurch Interviews geben. "Bei
früheren Song Contests war das oft nur ein Raum, der mit
irgendwelchen billigen Möbeln vollgestopft wurde, meist hingen noch
Fahnen wild herum", erinnert sich Wieder. Er wollte für 2011 eine
Lounge-Atmosphäre schaffen. "Jetzt hat jedes Land seine eigene Wabe,
fast wie bei Bienen." Hinter jedem Detail, und sei es noch so klein,
steckt eben eine eigene Idee. Und in dem gesamten Projekt eine Menge
von Florian Wieders Herzblut.
Eva Hutter
Pressekontakt:
tz München
Redaktion
Telefon: 089 5306 505
politik@tz-online.de
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