BLÄK: Tarifpluralität im Krankenhaus beibehalten
Geschrieben am 17-05-2011 |
München (ots) - Aufgrund der drohenden gesetzlichen Regelung der
Tarifeinheit im Krankenhaus hat Dr. Max Kaplan, Präsident der
Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), die Beibehaltung der
Tarifpluralität gefordert. Anderenfalls seien innerbetriebliche
Konflikte, zunehmende Arbeitskämpfe sowie eine Abwanderungswelle
junger Ärztinnen und Ärzte nicht auszuschließen.
In Krankenhäusern gebe es ein geordnetes Nebeneinander von meist
nur zwei verschiedenen Tarifverträgen. Niemand, weder Arbeitgeber
noch Arbeitnehmer, hätten jemals darüber geklagt, dass daraus
praktische Probleme entstanden seien. "Tarifpluralität ist seit
Jahren gelebte und bewährte Realität", so Bayerns Ärzte-Chef.
Das Bundesarbeitsgericht habe unmissverständlich klargestellt,
dass der Grundsatz der Tarifeinheit mit dem Grundrecht der
Koalitionsfreiheit nicht vereinbar sei. Das Recht, Gewerkschaften zu
gründen, gelte für "alle Berufe" (Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz).
Sonderrechte für "Einheitsgewerkschaften" seien dagegen nicht
vorgesehen. Koalitionsfreiheit bedeute, dass Arbeitnehmerinnen und
-nehmer sich ihre Gewerkschaft frei aussuchen können und die von
ihnen beauftragten Gewerkschaften können - sofern sie tariffähig sind
- Tarifverträge aushandeln.
Eine gesetzliche Festschreibung der Tarifeinheit wäre auch für den
Gesundheitsstandort Deutschland höchst unverständlich, weil diese
Tarifverträge von Spezialisten einebne und damit dem Fachkräftemangel
und der Auswanderung von hochqualifizierten, in Deutschland
ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten weiter Vorschub leiste. "Wer den
Arztberuf im Krankenhaus attraktiv gestalten und dem Ärztemangel
wirksam begegnen will, kann dies nur mit Tarifverträgen erreichen,
die die Besonderheiten des Arztberufes berücksichtigen", so Kaplan
weiter. Einheitstarifverträge hingegen hätten diesen Grad an
Differenzierung niemals erreicht. Krankenhausärztinnen und -ärzte
seien von den Großgewerkschaften jahrzehntelang vernachlässigt
worden. Diese verfehlte Politik der Gewerkschaften für den
öffentlichen Dienst habe auch zum heute überall spürbaren Ärztemangel
mit beigetragen. Grund sei die verlorengegangene Attraktivität der
Tätigkeit im Krankenhaus. "Wer sich für eine bessere ärztliche
Versorgung ohne Ärztemangel einsetzt, der muss daher die
gewerkschaftlichen Rechte der Krankenhausärzte stärken, nicht
schwächen", forderte auch BLÄK-Vizepräsidentin Heidemarie Lux. Nur
mit angemessenen Arbeitsbedingungen könnte ein Rahmen geschaffen
werden, Ärztinnen und Ärzte in ausreichender Zahl im Krankenhaus zu
halten und damit auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten
sicherzustellen.
Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
332235
weitere Artikel:
- Kretschmer/Kaufmann: Neuen EU-Mitgliedsstaaten wissenschaftliche Exzellenz erleichtern Berlin (ots) - Die Europäische Kommission hat mit einem Grünbuch
die Konsultationen zur Ausgestaltung der künftigen
EU-Forschungsförderung eingeläutet. Erstmals hat der Deutsche
Bundestag eine eigene Stellungnahme zum Grünbuch Forschungsförderung
verfasst, die heute in Brüssel Forschungskommissarin Máire
Geoghegan-Quinn übergeben wird. Dazu erklären der für Forschung
zuständige stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Kretschmer und der zuständige
Berichterstatter Stefan Kaufmann:
"Das klare Bekenntnis mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Von der Leyen für gesetzlichen Mindestlohn Bielefeld (ots) - Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen
(CDU) unterstützt die Forderung des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA)
nach einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Die Ministerin sagte
der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Mittwochsausgabe): "Im Grundsatz begrüße ich, dass der CDA-Vorschlag
Bewegung in die Debatte bringt, über die Details muss man noch
reden."Die Frage sei nicht, so die CDU-Politikerin weiter, ob wir
Mindestlöhne in der Sozialen Marktwirtschaft bräuchten, "sondern wie
wir den richtigen mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Peinliche Panne im Bundespresseamt Saarbrücken (ots) - Dem Bundespresseamt ist am Dienstag bei der
Erstellung der sogenannten Kanzlermappe, einer Presseschau für die
Bundeskanzlerin, die Minister und wichtige Regierungsbeamte, ein
äußerst peinlicher Lapsus passiert. Wie die "Saarbrücker Zeitung"
(Mittwochausgabe) berichtet, stand in dem Inhaltsverzeichnis, das der
Zeitungsausschnittsammlung vorgeschaltet ist, statt "Stühle rücken"
für einen Artikel über die Personalwechsel bei der EZB "Stühle
f....n". Gemeint ist das berühmte und nicht jugendfreie f-Wort. Die
Kanzlermappe mehr...
- PHOENIX
LIVE: Übergabe des Berichtes der Reaktorsicherheitskommission Bonn (ots) - PHOENIX überträgt am heutigen Dienstag, 17. Mai 2011,
12.00 Uhr, live aus der Bundespressekonferenz die Übergabe des
Berichtes der Reaktorsicherheitskommission an Bundesumweltminister
Norbert Röttgen.
Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de mehr...
- Der Bericht der Reaktorsicherheitskommission: Kann er leisten, was er verspricht? Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Reaktorsicherheitskommission (RSK) legt heute ihre Ergebnisse
vor. Dass die von der Bundeskanzlerin beauftragte Fachkommission in
wenigen Wochen nicht wirklich eine Sicherheitsüberprüfung der 17
Atomreaktoren in Deutschland würde vornehmen können, war von
vornherein klar. Die Mitglieder der Kommission konnten allenfalls
Bekanntes noch einmal zusammentragen und bewerten. Sie konnten
einzelne Anlagen nicht besuchen, geschweige denn eigene
Untersuchungen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|