Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2011
"Zusammenhalten - Zukunft gewinnen"
Geschrieben am 17-05-2011 |
Hannover (ots) - "Zusammenhalten - Zukunft gewinnen" lautet auch
im Jahr 2011 das Motto der "Interkulturellen Woche 2011:
Begegnung-Teilhabe-Integration", zu der die Kirchen bundesweit vom
25. September bis 1. Oktober aufrufen. Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der Vorsitzende
des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses
Nikolaus Schneider, und Metropolit Augoustinos von der
Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland weisen in ihrem am
heutigen Dienstag veröffentlichten "Gemeinsamen Wort der Kirchen zur
Interkulturellen Woche 2011" auf die christliche Grundhaltung hin,
die das Gemeinsame und Verbindende betont: "Über alle Differenzen
hinweg steht die in Gott gegründete Gleichheit und Verbundenheit im
Vordergrund."
Das christliche Welt- und Menschenbild widerspreche allen
Theorien, die unversöhnliche Gegensätze zwischen den Kulturen
konstruieren. "Insbesondere verbietet es jegliche Einteilung der
Menschheit in Gruppen oder Rassen, denen unterschiedliche und kaum
veränderliche Eigenschaften zugesprochen werden", heißt es in dem
Text weiter. Eine solche Aufspaltung rüttele am Fundament unserer
Gesellschaft, so die Vertreter der Kirchen. "Letztlich richtet sie
sich gegen die Würde des Menschen."
Im "Gemeinsamen Wort der Kirchen" werden beispielhaft einige
Handlungsfelder genannt, bei denen verstärkte Integrationsbemühungen
notwendig seien. So komme etwa der Bildungsgerechtigkeit eine
wichtige Rolle im Integrationsgeschehen zu. "Dazu bedarf es sowohl
des Engagements der Eltern als auch entsprechender Rahmenbedingungen
und ausreichender finanzieller Mittel für Schulen, Kindertagesstätten
und andere Bildungseinrichtungen." Die Vertreter der Kirchen weisen
auch auf die besondere Bedeutung religiöser Bildung für gelingende
Integration hin: "Denn sie hilft, sprach-, auskunfts- und dialogfähig
zu werden."
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bemühungen um ein Bleiberecht
für Menschen, die schon lange in Deutschland leben. So heißt es: "Die
Kirchen begrüßen die Bestrebungen im politischen Raum, hier
aufgewachsene, gut integrierte Kinder und Jugendliche vor der
Perspektivlosigkeit zu bewahren. Eine großzügige Bleiberechtsregelung
für sie ist ein Signal, das in die Zukunft weist. Doch sollten auch
die Nöte ihrer Eltern sowie der Alten, Kranken und gut integrierten
Alleinstehenden nicht vergessen werden. Auch für sie muss eine Lösung
gefunden werden."
Darüber hinaus werten die drei leitenden Geistlichen es als
"Hoffnungszeichen für viele Menschen", dass die Bundesregierung eine
Neuberechnung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
zugesagt hat, die schon fast 20 Jahre auf dem gleichen Niveau
verharren. "Die Kirchen fordern schon seit seiner Einführung im Jahr
1993 die Abschaffung dieses Gesetzes, das Asylbewerber bei der
existentiellen Grundsicherung massiv benachteiligt. Deshalb findet
die Neuberechnung die ausdrückliche Zustimmung der Kirchen, wenn auch
das Sachleistungsprinzip bei den Aufwendungen für Asylbewerber
grundsätzlich in Frage gestellt wird", betonen Zollitsch, Schneider
und Augoustinos weiter.
Zur zentralen Veranstaltung der Interkulturellen Woche 2011 findet
am 30. September im Braunschweiger Dom ein ökumenischer Gottesdienst
unter Beteiligung von Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Vorsitzender
der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, ACK),
Bischof Norbert Trelle (Vorsitzender der Migrationskommission der
Deutschen Bischofskonferenz) und Metropolit Augoustinos statt. Mehr
als 4.000 Veranstaltungen in über 400 Orten in ganz Deutschland
werden erwartet.
Für die Vorbereitungen der Interkulturellen Woche hat der
Ökumenische Vorbereitungsausschuss verschiedene Materialien
(Materialheft, Plakat und Postkarten) erstellt. Diese sind über die
Geschäftsstelle und die Homepage zu beziehen: Fax: 069-230605,
info@interkulturellewoche.de,
Das "Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche" im
Wortlaut finden Sie hier: www.interkulturellewoche.de
Hannover, 17. Mai 2011
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
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