(Registrieren)

Wer eine "Restaurant-Ampel" will, muss sie auch finanzieren können - Bundesländer können Aktualität der Kontrollergebnisse nicht sicherstellen

Geschrieben am 19-05-2011

Berlin (ots) - Der Bund für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e. V. (BLL) warnt angesichts der anstehenden
Entscheidung der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) über eine
sogenannte "Restaurant-Ampel" vor unzureichenden Rahmenbedingungen.
Nach seiner Auffassung kann eine bundesweit einheitliche
Veröffentlichung von Ergebnissen der amtlichen Lebensmittelkontrolle
nur dann funktionieren, wenn die zuständigen Bundesländer ihre
personellen und finanziellen Mittel dazu deutlich aufstocken.
BLL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Matthias Horst sagte: "Es ist
Wunschdenken zu glauben, dass solche Modelle ohne große Zusatzkosten
oder Aufwand eingeführt werden können. Wer ein aussagekräftiges
Hygiene-Kennzeichnungssystem etablieren möchte, muss für die dazu
notwendigen häufigeren Kontrollen das nötige Geld in die Hand nehmen.
Es sieht nicht so aus, als ob alle Bundesländer hierzu wirklich
bereit sind."

Der BLL ist sich in diesem Punkt mit dem Bundesverband der
Lebensmittelkontrolleure e. V. einig, der wiederholt eine Aufstockung
der Zahl der Kontrolleure gefordert hat. Aus Sicht der
Lebensmittelwirtschaft ist für ein Kennzeichnungssystem wie eine
"Restaurant-Ampel" entscheidend, dass es bundesweit einheitlich
ausgestaltet ist, den Verbraucher aktuell, sachlich und nicht
bewertend informiert sowie den Schutzinteressen der Wirtschaft
Rech-nung trägt. Diese Anforderungen sind bislang aber nicht gegeben.
Horst erläuterte: "Aus Wettbewerbsgründen muss sichergestellt sein,
dass alle Betriebe gleich behandelt werden. Das geht aber nur, wenn
die amtlichen Lebensmittelkontrollen deutschlandweit regelmäßig und
zeitlich eng getaktet durchgeführt werden. Außerdem muss es bei einem
negativen Befund eine zeitnahe Nachkontrolle geben." Das gehe aber
nur bei einer ausreichenden Personaldecke in allen Bundesländern.
Schließlich hat die Bekanntgabe eines veralteten Hygienebefunds für
die Verbraucher überhaupt keinen Wert, während sie für die Betriebe
den wirtschaftlichen Ruin bedeuten kann. BLL-Hauptgeschäftsführer
Horst betonte: "Ohne eine drastische Verstärkung der
Lebensmittelkontrollbehörden der Länder gibt es keine
Vergleichbarkeit und ohne Vergleichbarkeit ist eine
'Restaurant-Ampel' eine Verbrauchertäuschung."

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)

Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen
Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen
der gesamten Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk,
Landwirtschaft und angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche
Einzelmitglieder an.



Für weitere Informationen:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Dr. Marcus Girnau
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 206143-129, Fax: +49 30 206143-229
E-Mail: mgirnau@bll.de, Internet: www.bll.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

332786

weitere Artikel:
  • 100 Jahre Sozialwahl / Reichsversicherungsordnung verankert 1911 auch die Selbstverwaltung Berlin (ots) - In diesem Jahr feiert Deutschland den 100. Geburtstag der Reichsversicherungsordnung (RVO). Das ist auch ein Jubiläum für die Sozialwahl. Denn die RVO, die im Mai 1911 verabschiedet wurde, legte bereits damals ein Prinzip fest, das bis heute gilt: Beitragszahler und Rentner wählen ihre Vertreter, die in der Sozialversicherung mitbestimmen und mitentscheiden. Damit wurde bereits 1911 die Autonomie der Sozialversicherung gegenüber dem Staat festgeschrieben. Die erste deutschlandweite Sozialwahl fand dann 1913 statt. mehr...

  • ÄRZTE OHNE GRENZEN: Europa muss Bootsflüchtlinge aus Libyen aufnehmen Berlin (ots) - Die medizinische Nothilfeorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN hat in einem offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs der EU die widersprüchliche europäische Libyen-Politik stark kritisiert. Einerseits erheben die EU-Staaten den Anspruch, mit dem Eingreifen in den Krieg Zivilisten zu schützen. Andererseits schließen sie gleichzeitig die Grenzen für die Opfer dieses Krieges - unter dem Vorwand, einen massiven Zustrom illegaler Einwanderer verhindern zu müssen. Der Brief wurde an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie an mehr...

  • Greenpeace: Energiewende kann durch Abbau umweltschädlicher Subventionen finanziert werden / FÖS-Gutachten sieht kurzfristig Spielraum von über fünf Milliarden Euro Berlin (ots) - Die geschätzten staatlichen Zusatzausgaben der Energiewende könnten vollständig durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen finanziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Gutachten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), das heute in Berlin vorgestellt wird. Jedes Jahr könnte so ein Finanzvolumen von 5,4 Milliarden Euro für die Energiewende zur Verfügung gestellt werden. Die zusätzlichen Staatsausgaben für die Energiewende schätzt die Bundesregierung derzeit auf mehr...

  • Verschläft Deutschland den Markt für Elektroautos? / Ramsauer lehnt Prämie für Elektroautos weiter ab - Ausland großzügiger Mönchengladbach (ots) - Die Grünen fordern eine Prämie bis zu 5.000EUR für den Kauf eines Elektroautos - Die Bundesregierung spricht sich dagegen aus. Am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin sprach sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gegen direkte Kaufanreize für Elektrofahrzeuge aus. Diese sei nicht vergleichbar mit der Abwrackprämie. Sinnvoller wäre es jetzt, steuerliche Anreize zu gewähren. Das Ausland hingegen zeigt sich von einer anderen Seite. In Spanien beispielsweise werden bis zu 6.000EUR für den Kauf eines Elektroautos mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr SPD-Verteidigungspolitiker Arnold ist gegen Komplett-Umzug des Verteidigungsministeriums nach Berlin Halle (ots) - Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, lehnt die Forderung seines Unions-Kollegen Ernst-Reinhard Beck nach einem Komplett-Umzug des Verteidigungsministeriums von Bonn nach Berlin ab. "Es ist überhaupt nicht hilfreich, diese Debatte anzustoßen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Es gilt das Bonn-Berlin-Gesetz. Außerdem ist die These, wonach das Ministerium dadurch sparsamer und effizienter arbeiten würde, durch nichts belegt. Es mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht