Westdeutsche Zeitung: Kohlenmonoxid-Pipeline des Bayer-Konzerns =
von Norbert Jakobs
Geschrieben am 23-05-2011 |
Düsseldorf (ots) - Die umstrittene Kohlenmonoxid-Pipeline des
Bayer-Konzerns - seit gestern beschäftigt sich damit das
Verwaltungsgericht in Düsseldorf. Tausende Menschen der Region werden
dieses juristische Tauziehen mit Spannung verfolgen. Allerdings
interessiert die meisten Bürger nicht, wer mit welchem fein
formulierten Argument denn gerade die Nase vorn haben könnte. Es geht
um Grundsätzliches: Wie weit darf eine Gefahr für die Allgemeinheit
bestehen zum Wohle eines Unternehmens? Und darf für die
Eigeninteressen eines Konzerns enteignet werden oder das mühsam
ersparte Häuschen rapide an Wert verlieren? Den Kritikern der
Pipeline kollektiv chemiefeindliches Denken zu unterstellen, ist
nicht angebracht. Zu viele Menschen in der Region arbeiten bei Bayer
oder beispielsweise Henkel. Und die meisten sind stolz darauf. Ihren
Arbeitsplatz wollen sie schon gar nicht verlieren. Ein Kern des
Problems liegt in der Aufklärung. Oder besser: dass die kaum
stattgefunden hat. Erst, als sich Widerstand regte, wurden Bayer und
Bezirksregierung aktiver. Doch da war der Argwohn schon viel zu groß.
Misstrauen der Bürger gibt es auch deshalb, weil sie das Gefühl haben
mussten, dass "die da oben in Düsseldorf alles durchgewunken haben".
Nicht zu vergessen ist die Rolle des Landtags, der mehrheitlich keine
Bedenken gegen die Pipeline hatte. Erst, als die Kommunen im Rahmen
des Planverfahrens beteiligt wurden, keimte mehr und mehr Widerstand
auf - vor allem in betroffenen Städten des Kreises Mettmann. Die
Basis machte Druck. Plötzlich wurden Landtagsabgeordnete hellhörig,
überdachten gar ihr ursprüngliches Abstimmungsverhalten. Es bleibt
die grundsätzliche Frage: Ist es tatsächlich vertretbar, quer durch
ein so dicht besiedeltes Gebiet eine solche Leitung zu verlegen,
statt das Gas dort herzustellen, wo es benötigt wird? Hier muss ein
Umdenken stattfinden. Unternehmerfreundliches Verhalten bei
Genehmigungen unter Einhaltung der Gesetze ist selbstverständlich zu
begrüßen. Aber ein solches Projekt hätte frühzeitig auf den Standort
Krefeld-Uerdingen fokussiert werden müssen. Dort nach Lösungen für
die erweiterte Kohlenmonoxid-Produktion zu suchen, hätte von Anfang
an Priorität haben müssen - zum Wohle aller.
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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
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