Neue OZ: Kommentar zu EHEC
Geschrieben am 24-05-2011 |
Osnabrück (ots) - Hände waschen!
Ein Jahr ist es her, dass die Weltgesundheitsorganisation
Pandemiealarm auslöste. Um gut gegen die Schweinegrippe gerüstet zu
sein, bestellten die Bundesländer Impfstoff für Milliarden. Als sie
am Ende auf einem Großteil des Stoffes sitzen blieben, ernteten sie
wegen ihres Übereifers auch Spott.
Vielleicht ist es dieser bitteren Erfahrung geschuldet, dass die
Verantwortlichen im Fall der aktuellen EHEC-Erkrankungen zunächst
äußerst verhalten reagierten. Hinzu kam sicher noch, dass solche
Krankheitsfälle auch in Deutschland ja nichts Außergewöhnliches sind.
Seit Einführung der Meldepflicht für die gefährliche
Durchfallerkrankung 2001 wurden bundesweit jährlich zwischen 800 und
1200 Fälle registriert. Etwa 50 Prozent der deutschen Rinderbestände
gelten als infiziert.
Das Ausmaß und die Schwere der Erkrankungen haben offenbar jetzt
aber auch die Experten völlig überrascht. Gut zwei Wochen nach dem
Ausbruch tappen sie selbst bei der Frage nach der Quelle noch im
Dunkeln. Auch darüber, warum EHEC-Infektionen erst seit den
80er-Jahren auftauchen, gibt es bisher nur Spekulationen. Einige
Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass die Rinder, die häufig
Verbreiter der Keime sind, artwidrig gefüttert werden. Diese These
ist allerdings umstritten.
Dem jetzt um seine Gesundheit aus gutem Grund besorgten Bürger
bleibt vorerst aber nur eines - Hände waschen! Klar ist aber auch:
Krank machende Erreger werden unser Leben immer mehr beeinflussen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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