Neue OZ: Kommentar zu Parteireform / SPD
Geschrieben am 25-05-2011 |
Osnabrück (ots) - Flagge zeigen
Es soll ein mutiger Schritt nach vorn sein, kann sich aber auch
als Reinfall erweisen: Der Plan der SPD-Spitze für eine Parteireform
ist ein Vorschlag mit vielen Risiken.
So rührt der Vorschlag am Selbstverständnis vieler stolzer
Genossen. Sie werden vor den Kopf gestoßen, wenn auch Nichtmitglieder
mitbestimmen dürfen, wer als Kanzlerkandidat antreten soll oder als
Bewerber für Bundestags- und Landtagswahlen aufgestellt wird. Denn
das Parteibuch würde zum Teil entwertet, sollten solche zentralen
Privilegien entfallen. Und viele könnten sich fragen, warum sie dann
überhaupt noch Mitglied sein sollen.
Hinzu kommt ein schwerwiegender psychologischer Aspekt. Wenn sich
die SPD nicht mehr allein zutraut, die richtigen Kandidaten
aufzustellen, kann das als mangelndes Selbstvertrauen und als
Mutlosigkeit ausgelegt werden. Kurzum: Werbung für die Genossen sieht
anders aus.
Die Sozialdemokraten sind stattdessen gut beraten, den Bogen nicht
zu überspannen. Natürlich muss die SPD sich neu aufstellen, will sie
auch nur entfernt an ihre große Vergangenheit als Volkspartei
anknüpfen. Dazu reicht es jedoch, Nichtmitglieder zum Mitdiskutieren
einzuladen, wie das etwa in Niedersachsen schon geschieht. Die
wichtigste Entscheidung aber darf die Partei nicht delegieren: Sie
muss Flagge zeigen und selber sagen, wofür sie steht. Ansonsten wird
sie zum austauschbaren und manipulierbaren Debattierklub.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
334019
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Obama / London Osnabrück (ots) - Ohne Alternative
Es waren starke Worte, mit denen US-Präsident Obama in London den
alten Führungsanspruch des Westens beschwor. Aber haben sie noch
Substanz? Nicht nur haben sich tiefe Risse im transatlantischen
Bündnis gebildet, wie etwa der Streit zwischen Deutschland und
anderen NATO-Nationen über die Kriege im Irak und in Libyen zeigt.
China, Indien, Brasilien und andere aufstrebende Schwellenländer
wollen die Weltordnung "Made in USA" nicht länger tolerieren.
Einen Vorgeschmack auf die Folgen des sich mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Waldgesetz / Brasilien Osnabrück (ots) - Alarmglocken müssen weltweit schrillen
Noch kann das umstrittene Waldgesetz Brasiliens nicht Realität
werden. Zwar hat das Abgeordnetenhaus zugestimmt, doch die Novelle
muss noch den Senat passieren. Sollte die mächtige Agrarlobby auch
dort triumphieren, kann und wird die neue Präsidentin Dilma Rousseff
ihr Veto einlegen, um das Gesetz zu stoppen.
Dennoch: Die in dieser Sache für den Umweltschutz streitende
Staatschefin hat ihre erste herbe Niederlage seit Amtsantritt im
Januar kassiert. Mag sein, dass mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarktpolitik Osnabrück (ots) - Beispielhafte Kürzung
Die Kürzungen bei den Arbeitsmarktinstrumenten sind überfällig.
Sie zeigen, wie der Staat sinnvoll sparen kann, um dem überbordenden
Schuldenstand Paroli zu bieten. Wie bei jedem Privatmann müssen
zuallererst Ausgaben gestrichen werden, die keinen klaren Nutzen
haben oder sogar Schaden anrichten. Bei vielen Mitteln der
Arbeitsmarktpolitik ist das der Fall. Bisher mussten Zuschüsse für
Existenzgründer gesetzlich nach Schema F vergeben werden. Vielleicht
für einen Sushi-Dienst im 500-Seelen-Dorf, mehr...
- Lübecker Nachrichten: OP-Pfleger beklagen Missstände an Lübecker Uniklinik Lübeck (ots) - Neuer Protestbrief aus dem Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH): Nach den Klinikchefs beschweren sich nun
auch die 50 Pfleger des Operationsteams im Zentralklinikum Lübeck
über Missstände am UKSH. In einem Schreiben an den Vorstand, das den
Lübecker Nachrichten (Donnerstagsausgabe) vorliegt, warnen die
Pfleger vor einer "Gefährdung der Patienten" und der "mangelnden
Einhaltung der Hygienestandards".
Die Mitarbeiter, die Operationen begleiten sowie vor- und
nachbereiten, beschreiben mit drastischen Worten, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Sparen bei den Schwachen
Zur Reform der Arbeitsförderung Cottbus (ots) - Lohnsubventionen, Gründungszuschüsse,
Bewerbungstraining, Weiterbildung. Die Liste der
arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen ist lang. Aber nicht alle
sind auch wirklich nutzbringend. Allein bei den
Eingliederungszuschüssen gibt es ein halbes Dutzend Varianten. Dass
die Bundesregierung endlich den Förderdschungel lichtet, ist richtig.
Die gleichzeitig vorgesehenen Milliardeneinsparungen nur als
Nebeneffekt zu apostrophieren, macht die Sache allerdings verdächtig.
Wer selbst in Zeiten wirtschaftlicher Hochkonjunktur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|