Lärm im Alltag: Dauerkrach schädigt das Herz-Kreislauf-System / TÜV Rheinland: Laute Geräusche aktivieren Organismus sogar im Schlaf / Ohrstöpsel können Gehör beeinträchtigen
Geschrieben am 27-05-2011 |
Köln (ots) - Das Klirren des Glascontainers, das Rattern der
Straßenbahn oder das unfreiwillige Anhören fremder Handygespräche -
im Alltag sind wir ständig unterschiedlichen Geräuschen ausgesetzt.
Auf Dauer mindert übermäßiger Krach jedoch nicht nur die
Lebensqualität, sondern strapaziert auch die Gesundheit. "Dauerlärm
wie das Rauschen einer stark befahrenen Straße kann bei Anwohnern
Schlafstörungen verursachen und Krankheiten des
Herz-Kreislauf-Systems begünstigen", sagt Dr. Ulrike Roth,
Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. Besonders nachts, wenn die
Wahrnehmung der Augen eingeschränkt ist, nimmt das Ohr verstärkt
laute und unerwartete Geräusche wie etwa Sirenenheulen auf. Das
Gehirn interpretiert sie als mögliche Gefahr, schüttet Stresshormone
aus und aktiviert den Organismus.
Als weitere Folgen einer andauernden Lärmbelastung können
Gereiztheit und Nervosität auftreten. "Ein Geräuschpegel von 55
Dezibel kann beim Menschen bereits zu Konzentrationsstörungen
führen", erklärt Dr. Roth. Bereits ein vorbeifahrender Pkw oder ein
Rasenmäher können diesen Wert übersteigen. Ob Lärm als Belästigung
empfunden wird oder nicht, hängt vom subjektiven Empfinden ab: So
stört zum Beispiel beim Zeitungslesen im Zug die Musik aus den
Kopfhörern des Sitznachbarn, während dieser sich entspannen kann.
Aber auch die Dauerberieselung durch den eigenen mp3-Player kann die
Gesundheit schädigen, wenn die Musik zu laut wird.
Veränderungen in den eigenen vier Wänden können helfen, Geräusche
von außen zu minimieren. "Schallschutzfenster schirmen gut gegen
Bau-, Verkehrs- oder Fluglärm ab", rät Dr. Roth. Ist die Wohnung
zudem mit Holz oder Teppich ausstattet, sorgt das ebenfalls für
ruhigere Stunden. Denn im Gegensatz zu Lärm reflektierenden
Fliesenböden können Textilien wie Vorhänge und Teppiche den Schall
schlucken. Diese und weitere technische Maßnahmen, wie etwa Dämmungen
und Schutzwände, empfehlen die TÜV Rheinland-Experten für die
erfolgreiche Lärmprävention am Arbeitsplatz und in der eigenen
Wohnung.
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