"Beckmann"
am Montag, 30. Mai 2011, um 22.45 Uhr
Geschrieben am 27-05-2011 |
München (ots) - Selbstbestimmt leben, fremdbestimmt sterben? Wie
wir ein Ende in Würde finden können.
Ob Alter, Krankheit oder Unfall - jeder kann plötzlich in die Lage
geraten, über das eigene Leben und Sterben nicht mehr bestimmen zu
können. Die Entscheidung über lebensverlängernde Maßnahmen und
Sterbehilfe belastet Angehörige schwerkranker Patienten ebenso wie
Ärzte und Pflegeheime. Was bedeutet "in Würde" sterben? Wie sieht der
Alltag in Hospizen aus? Welche Möglichkeiten bietet die
Palliativmedizin? Und welche Vorsorge können wir für den Fall der
Fälle selbst treffen? Darüber diskutieren bei "Beckmann":
Elke Gloor (leistete ihrer Mutter Sterbehilfe) und Wolfgang Putz
(Rechtsanwalt) Die Geschichte von Elke Gloor und das lange Sterben
ihrer Mutter führte zu einem wegweisenden Urteil des
Bundesgerichtshofs: 2002 fällt die 71-Jährige Erika Küllmer nach
einem Hirnaneurysma ins Wachkoma - nur vier Wochen zuvor hat sie
gegenüber ihrer Tochter Elke Gloor lebensverlängernde Maßnahmen im
Falle einer schweren Erkrankung abgelehnt. Trotz mehrfacher
Operationen in den folgenden Jahren besteht keine Hoffnung auf
Heilung. Doch das Pflegeheim weigert sich, Erika Küllmers Wunsch zu
respektieren und die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden. Um ihre
Mutter zu erlösen, durchtrennt Elke Gloor - auf Rat des Rechtsanwalts
Wolfgang Putz - am 21. Dezember 2007 den Schlauch zur künstlichen
Ernährung. Elke Gloor und Wolfgang Putz werden angeklagt. Während
Gloor freigesprochen wird, verurteilt das Gericht Putz in erster
Instanz wegen versuchten Totschlags. Erst der Bundesgerichtshof
spricht den Juristen 2010 frei - und stärkt das
Selbstbestimmungsrecht von Patienten am Lebensende.
Thomas Sitte (Palliativmediziner) Er streitet für einen Ausbau der
Palliativmedizin in Deutschland: Thomas Sitte kritisiert, dass Ärzten
Strafverfahren drohen, wenn sie Schwerstkranken schmerzstillende
Medikamente über das Wochenende überlassen. Der Palliativmediziner
hält die Rechtslage für unmenschlich. Gita Neumann
(Sterbebegleiterin) Wie reagieren Menschen in der nahenden Stunde des
Todes? Wie kann man ihnen beistehen? Gita Neumann kennt die Situation
in deutschen Hospizen und berichtet aus ihrem Alltag als
Sterbebegleiterin.
Wilhelm Wieben (ehem. "Tagesschau"-Sprecher) Mit der Aktion "Augen
auf!" kämpft Wilhelm Wieben gegen die Vereinsamung und Verwahrlosung
älterer Menschen: Die Hamburger Initiative bietet Besuchsangebote und
eine Vernetzung der Beratungs- und Pflegeleistungen. Außerdem
unterstützt der frühere "Tagesschau"-Sprecher mit Lesungen und
Spendenaktionen die Hospizarbeit in Hamburg.
Pressekontakt:
Redaktion: Tim Gruhl
Pressekontakt:
Frank Schulze Kommunikation,
Tel.: 040/55 44 00 300, Fax: 040/55 44 00 399
NDR Presse und Information, Iris Bents,
Tel.: 040/4156 2304, E-Mail: beckmann@ndr.de
Internet: www.DasErste.de/beckmann
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