Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Ende des G-8-Gipfels
Mehr als ein Debattierclub
PETER HEUSCH, DEAUVILLE
Geschrieben am 27-05-2011 |
Bielefeld (ots) - Wohl wissend, dass weltweit relevante
Entscheidungen mittlerweile eher auf G-20-Gipfeln getroffen werden,
hatte der G-8-Club der Reichen und Mächtigen vor seiner
Zusammenkunft in Deauville die Latte betont niedrig gelegt. Zwanglos
und informell sei das Treffen angelegt, konkrete Beschlüsse nicht zu
erwarten. Doch die acht Staatenlenker schossen deutlich über das Ziel
eines lockeren Meinungsaustauschs hinaus. So ist die Unterstützung,
die die reichsten Industrieländer gestern den arabischen
Reformstaaten zusagten, keineswegs eine blumige Absichtserklärung,
sondern eine handfeste, mit klingender Münze unterfütterte Förderung
des Demokratisierungsprozesses - Signalwirkung inklusive. Und in
Tripolis dürfte man die gemeinsam von Obama und Sarkozy demonstrierte
Entschlossenheit, "den Job in Libyen rasch zu Ende zu bringen", ganz
sicher nicht als leere Drohung aufgefasst haben. Unerwartet auch
der Fortschritt beim Thema atomare Sicherheit. Die
Selbstverpflichtung der Gipfelteilnehmer, ihre Atommeiler demnächst
regelmäßigen Stresstests zu unterziehen, läuft unter dem Strich auf
eine globale Erhöhung der Sicherheitsstandards hinaus. Nachdem die
EU bereits Stresstests für ihre Atomkraftwerke vereinbart hat, sind
mit dem Nachziehen Japans, Kanadas und der USA nun so gut wie alle
weltweit gebauten Atomkraftwerke betroffen. Über die Bestätigung
von Carla Brunis Schwangerschaft hinaus können sich die Resultate des
Gipfels also durchaus sehen lassen. Und sie strafen jene Kritiker
Lügen, die in der Institution G 8 nur noch einen exklusiven
Debattierclub sehen wollten. Die Bereitschaft zum Konsens
vorausgesetzt, ist der kleine Verbund der großen Industrieländer nach
wie vor zu wichtigen Weichenstellungen fähig.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
334512
weitere Artikel:
- Inlandspresse
Die "Berliner Zeitung" zum Einsatz der FDP gegen die Verlängerung der Anti-Terrorgesetze Berlin (ots) - Inlandspresse - keine Vorabmeldung
Die "Berliner Zeitung" zum Einsatz der FDP gegen die Verlängerung
der Anti-Terrorgesetze
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, wie viel parteitaktisches
Kalkül Frau Leutheusser-Schnarrenberger in ihrem hehren Einsatz
leitet. Die Freien Demokraten können es sich politisch schlicht nicht
leisten, die Sicherheitsgesetze pauschal zu verlängern, gegen die sie
in Oppositionszeiten lautstark gewettert haben. Insbesondere weil es
der Justiz-Ministerin auch nach knapp zwei Jahren im Amt mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug
Auf Intervention eingestellt Frankfurt/Oder (ots) - Ob die Bundeswehr wirklich "mit einer
bestechenden logischen Konsequenz in eine neue Zeit geführt wird",
wie Unions-Fraktionschef Kauder sagte, muss sich erst noch erweisen.
Nur soviel scheint sicher: In den sicherheitspolitischen Dokumenten
soll die Landesverteidigung, wenn auch im Bündnis, wieder im
Vordergrund stehen. Das wird jedoch relativiert, indem der
Verteidigungsminister wie schon sein Vorgänger Guttenberg die
Streitkräfte energisch zur Interventionsarmee umbaut. Allerdings soll
die Zahl der für Auslandseinsätze mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug
Wer weiter auf Kohle setzt, kommt an CCS nicht vorbei Frankfurt/Oder (ots) - Wer weiterhin auf Kohle setzt, muss
konsequenterweise auch an der Erforschung der CCS-Technologie
festhalten, selbst wenn sie nur einer von vielen Wegen ist, um die
Klimaschutzziele zu erreichen. Mehrmals ist Brandenburg für seine
Vorreiterrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien mit Preisen
bedacht worden - weil das Land anderen mindestens eine Nasenlänge
voraus war.
Mit CCS könnte es ähnlich sein. Anstatt sich nun an der
ablehnenden Haltung der anderen Bundesländer aufzureiben, sollte
Brandenburg mehr...
- Rheinische Post: Vernunft bei Energie Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhard Kowalewsky:
Es zeugt von Hilfslosigkeit, wenn die Betriebsräte der
Stromkonzerne sich direkt an die Kanzlerin wenden. Sie fordern eine
"ehrliche Debatte" statt einer schlichten Absegnung bereits
getroffener Entscheidungen zur Kernenergie. Wie schlecht ihre
Position ist, zeigt die gestrige Festlegung, sieben Atomkraftwerke
vom Netz zu lassen. Diese Altanlagen sind wirklich anfälliger für
Risiken als neuere Anlagen. Und die Politik will ein Opfer von Eon,
RWE und Co. Trotzdem muss mehr...
- Rheinische Post: Von Gurken und Menschen Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Wolfram Goertz:
Es ist nicht so, dass wir durchs Tal der Ahnungslosigkeit tappen.
Der EHEC-Keim und die HUS-Komplikation sind seit Jahrzehnten bekannt;
im Jahr 2002 gab es in Deutschland 1136 EHEC- und 118 HUS-Fälle,
darunter tödliche. Diesen Zahlen sanken nie merklich. Im Januar 2006
publizierte das "Bundesinstitut für Risikobewertung" (BfR)
Wissenswertes zu Robustheit und Aggressivität des Keims: "Die Erreger
können zum Teil über viele Wochen in der Umwelt überleben. Um eine
Infektion bei mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|