Mobilgerätehersteller zu IARC Klassifikation von Funkwellen
Geschrieben am 31-05-2011 |
Wien (ots) - Die Exposition durch Funkwellen, die auch von
Mobiltelefonen, Funkgeräten, Radar und zur Übertragung von Radio- und
Fernsehprogrammen ausgesendet werden, wurde durch die Internationale
Agentur zur Erforschung von Krebserkrankungen (International Agency
for Research on Cancer, IARC) am 31. Mai 2011 veröffentlicht. IARC
klassifizierte die Exposition durch solche Funkwellen als
'möglicherweise krebserregend für Menschen' (IARC Gruppe 2B).
"Es ist wichtig festzuhalten, dass IARC basierend auf der
verfügbaren wissenschaftlichen Datenlage zum Schluss gekommen ist,
dass elektromagnetische Wellen im Funkbereich weder 'sicher
krebserregend' noch 'wahrscheinlich krebserregend' bei Menschen sind.
IARC gelangte jedoch zum Schluss, dass Funkwellen 'möglicherweise
krebserregend' für Menschen sein können und hat Themen für weitere
Forschung identifiziert", sagte Michael Milligan, Generalsekretär des
Mobile Manufacturers Forum (MMF).
"IARC hat die nur Möglichkeit - und nicht die Wahrscheinlichkeit
eines Risikos bei normalem Gebrauch - beurteilt. Die Einschätzung von
IARC ist nun von Gesundheitsbehörden in Betracht zu ziehen, die die
gesamte Bedeutung festlegen werden", führte Michael Milligan aus.
Während weiterhin langfristige epidemiologische Studien
durchgeführt werden, um diese Möglichkeit zu abzuklären, können
darüber beunruhigte Menschen ihre Exposition durch Funkwellen von
Mobiltelefonen mit einfachen Maßnahmen reduzieren. So empfiehlt etwa
die Weltgesundheitsorganisation auf die Frage, wie die Exposition bei
Mobiltelefonaten effektiv reduziert werden kann: "Zusätzlich zum
Gebrauch einer Freisprecheinrichtung, welche das Mobiltelefon während
des Telefonats von Kopf und Körper entfernt hält, kann die Exposition
auch reduziert werden durch eine Begrenzung der Zahl und der Dauer
von Anrufen. Das Mobiltelefon bei guten Empfangsbedingungen zu
verwenden, reduziert ebenfalls die Exposition, weil das Mobiltelefon
dabei mit reduzierter Leistung überträgt."
IARC erklärte die Gründe wie folgt:
"Die Hinweise wurden kritisch geprüft und insgesamt für
Mobiltelefonnutzer hinsichtlich Gliomen und Akustikusneurinomen als
'begrenzt' eingestuft, sowie als 'unzulänglich', um für andere Arten
von Krebs Schlüsse zu ziehen. Die Hinweise von beruflicher und
umweltbedingter Exposition wurden ebenso als 'unzulänglich'
beurteilt." Die Mobilkommunikationsindustrie wird qualitativ
hochwertige und unabhängige Forschung weiter unterstützen, um zu
helfen, jene Unsicherheiten zu klären, die durch die IARC Bewertung
aufgezeigt wurden, sagte Michael Milligan.
"Um die Konsequenzen dieser Bewertung zu verstehen, sollte man
sich erinnern, dass Funkgeräte so entworfen werden, dass sie die
internationalen und nationalen Expositionsgrenzen einhalten, wobei
diese bereits große Sicherheitsmargen inkludieren", erklärte Michael
Milligan. Mobiltelefone werden weltweit mit den jeweiligen nationalen
Genehmigungskennzeichen wie dem 'CE'-Kennzeichen der EU oder jenem
der FCC der USA versehen, um zu zeigen, dass sie auch den geltenden
Expositionsstandards entsprechen.
"Zusätzlich zum Einhalten der Expositionsgrenzen sind
Mobiltelefone so ausgelegt, dass sie immer nur die niedrigste
Sendestärke verwenden, welche für einen qualitativ guten Anruf
erforderlich ist", sagte Michael Milligan abschließend.
Hintergrund - IARC Monograph
IARC führt regelmäßig mit Hilfe von unabhängigen Expertinnen und
Experten Bewertungen von krebsrelevanten Gefahren durch, denen
Menschen durch eine Vielzahl von Wirkstoffen, Mixturen und
Expositionen ausgesetzt sind, um Gesundheitsbehörden weltweit beraten
zu können.
Seit 1971 hat IARC 941 Wirkstoffe bewertet, einschließlich:
Gruppe 1
Krebserregend für Menschen Hinweise, die belegen, dass der Wirkstoff
mit Krebs in Menschen verbunden ist
107 Wirkstoffe, darunter:
- Alkoholische Getränke
- Asbest (alle Arten)
- Arsen
- Benzol
- Formaldehyde
- Ionisierende Strahlung (jede Art)
- Tabakrauchen
- Arbeiten als Maler (berufliche Exposition)
- Sonnenlicht
Gruppe 2A
Wahrscheinlich krebserregend für Menschen
Nur begrenzte Hinweise einer Verbindung mit Krebs in Menschen, aber
genügend Hinweise für Krebs in Tierversuchen
59 Wirkstoffe, darunter:
- Arbeiten als Friseurin oder Friseur (berufliche Exposition)
- Arbeiten in einer Petroleum-Raffinerie (berufliche Exposition)
- Schichtarbeiten mit Unterbrechung des Tagesrhythmus (Unterbrechung
der normalen Schlafmuster)
Gruppe 2B
Möglicherweise krebserregend für Menschen
Nur begrenzte Hinweise einer Verbindung mit Krebs in Menschen, sowie
ungenügend Hinweise für Krebs in Tierversuchen
266 Wirkstoffe, darunter:
- Kaffee (Krebs der Urinblase)
- Marine Dieseltreibstoffe
- Trockenreinigung (berufliche Exposition)
- Feuerwehr (berufliche Exposition)
- Styren
- Arbeiten in der Textilherstellung
- Magnetische Felder (extreme niedriger Frequenz)
- Eingelegtes Gemüse
Gruppe 3
Nicht klassifizierbar
Verfügbare Hinweise lassen es nicht zu, den Wirkstoff als
krebserregend zu klassifizieren
508 Wirkstoffe, darunter:
- Acrylsäure
- Chloriertes Trinkwasser
- Haarfärbemittel (persönliche Verwendung)
- Fluoreszierendes Licht
- Elektrische Felder (extreme niedriger Frequenz)
Gruppe 4
Wahrscheinlich nicht
Hinweise, die belegen, dass der Wirkstoff mit Krebs in Menschen nicht
verbunden ist
1 Wirkstoff:
- Caprolactam
Anmerkung: Caprolactam ist giftig, aber nicht krebserregend.
Für eine vollständige Liste früherer Klassifikationen, klicken Sie
bitte auf den nachfolgenden Link:
http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/index.php
IARC's Präambel erklärt, wie der wissenschaftliche Kenntnisstand
für Untersuchungen an Menschen und Tieren bewertet wird:
http://monographs.iarc.fr/ENG/Preamble/index.php
Über das MMF
Das MMF ist ein internationaler Verband von
Mobilfunk-Geräteherstellern. Es wurde 1998 ins Leben gerufen, um
gemeinschaftlich wichtige Forschungsprojekte zu finanzieren sowie
beim Erarbeiten von Standards, in Regulierungsfragen und in der
Kommunikation hinsichtlich der Sicherheit von Funktechnologie und
Gesundheit, Accessibility (Zugänglichkeit) und Umwelt
zusammenzuarbeiten. Die Mitglieder des MMF sind Apple, Cisco,
Ericsson, Intel, LG, Motorola, Nokia, Nokia Siemens Networks,
Samsung, Sony Ericsson und TCT Mobile (Alcatel Mobile Phones). Für
mehr Information:
http://www.mmfai.info/public/about-the-mmf.cfm
Rückfragehinweis:
Thomas Barmüller, Director Europe, Middle East and Africa
Mobile Manufacturers Forum
mobile +43(664)386 51 23, email thomas.barmueller@mmfai.info
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/11280/aom
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