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WAZ: Käßmanns Traum vom Frieden - Kommentar von Angelika Wölk

Geschrieben am 03-06-2011

Essen (ots) - Kirchentage sind auch Orte der Hoffnung, der
Visionen, des Träumens von einer besseren Welt. Was denn sonst. Wer
sie deshalb abtut, betrügt sich selbst um seine Hoffnungen. Und
manchmal auch um die gute Sache. Denn Hoffnungen und Realität müssen
keine unüberwindlichen Gegensätze sein. Selbst beim Thema Krieg und
Frieden auf einem Kirchentag nicht. Bomben oder beten - das war die
Frage, die die trotz aller Rückschläge immer noch überaus populäre
Theologin und Ex-Bischöfin Margot Käßmann in Dresden aufwarf. Bomben
auf Tanklastwagen im afghanischen Kundus, oder beten in einem Zelt
mit den Taliban? Für Käßmann ist die Antwort klar: Krieg ist niemals
gerecht, es gibt nur den gerechten Frieden. Doch wie kann der
gerechte Friede für die Menschen in Afghanistan hergestellt werden?
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière, Realpolitiker und
Protestant, antwortet in Dresden mit der zutiefst christlichen
dritten Variante: Beten (nicht mit, sondern auch) für die Taliban.
Aber: "Das Gebet ersetzt nicht praktische Politik." Doch hinreichende
Konzepte dafür, wie die aussehen soll, hat kaum jemand. Ins
Bewusstsein gerückt hat das allerdings einmal mehr Margot Käßmann.
Sie hat mit ihrem Traum vom gerechten Frieden tatsächlich etwas in
Bewegung gebracht.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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