Daiichi Sankyo Europe wächst: Deutliche Fortschritte bei Onkologie, Stärkung der Kernkompetenz Kardiovaskular (mit Bild)
Geschrieben am 07-06-2011 |
Frankfurt (ots) -
Daiichi Sankyo baut in Europa ein neues Geschäftsfeld Onkologie
auf. Damit will der japanische Pharmakonzern neben seiner bisherigen
Kernkompetenz bei Herz-Kreislaufmitteln auch den Eintritt in den
Markt für Krebsmedikamente vorbereiten. "Wir verfügen in der
Onkologie mittlerweile über eine gut gefüllte Pipeline an neuen,
innovativen Arzneimittelkandidaten. Wir gehen davon aus, dass diese
Präparate den Patienten deutliche Vorteile gegenüber bisherigen
Therapien bieten werden", sagte Reinhard Bauer, CEO von Daiichi
Sankyo Europe, auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in
Frankfurt. "Unser Ziel ist es, im Konzern bis 2015 eine
Onkologie-Pipeline aufzubauen, die weltweit zu den Besten gehört. Die
Onkologieforschung in Europa wird dazu einen wesentlichen Beitrag
leisten."
Als Beispiel nannte Bauer das Lungenkrebsmittel Tivantinib,
welches sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befindet.
Im April 2011 wurde in Europa der erste Patient in eine
Phase-III-Studie aufgenommen. Tivantinib ist ein selektiver c-MET
Inhibitor zur Behandlung von fortgeschrittenem nicht kleinzelligen
Lungenkrebs (NSCLC). In der Phase II seiner klinischen Entwicklung
hatte das Mittel gute Resultate gezeigt. Lungenkrebs ist eine der
häufigsten Krebsarten in Europa, die Überlebensprognose der
Betroffenen ist vielfach schlecht.
Neben Tivantinib entwickelt Daiichi Sankyo mit U3-1287 einen
weiteren Arzneimittelmittelkandidaten zur Behandlung von Lungenkrebs.
Dieser befindet sich derzeit in der klinischen Testphase II. Darüber
hinaus forscht das Unternehmen an weiteren in Phase II und I
befindlichen Wirkstoffen. Daiichi Sankyo kooperiert dabei mit
zahlreichen europäischen Krebszentren und Onkologen.
Marktvorbereitungen für Edoxaban
Parallel zu den Aktivitäten bei Onkologie bereitet sich Daiichi
Sankyo in Europa mit Nachdruck auf die künftige Marktzulassung des
Blutgerinnungshemmers Edoxaban vor. Damit stellt der japanische
Pharmakonzern die Weichen, um sich einen entscheidenden Platz in der
neuen Klasse der sogenannten Faktor-Xa-Hemmer zu sichern. "Edoxaban
ist unser wichtigster Beitrag zur Verbesserung der
Thromboseprophylaxe- und therapie", sagte Bauer. "Wir sind überzeugt,
dass dieses Arzneimittel einen hohen Nutzen für die Patienten haben
wird." Edoxaban, ein direkter oraler Faktor-Xa-Hemmer mit einmal
täglicher Einnahme wird derzeit in zwei globalen Phase-III-Studien
geprüft: Zum einen zur Verhinderung von Schlaganfällen bei über
21.000 Patienten mit Vorhofflimmern und zum anderen zur Behandlung
und Vermeidung erneuter Venöser Thromboembolien (VTE) bei etwa 7500
Patienten. Im April 2011 erhielt Daiichi Sankyo erstmals in Japan die
Marktzulassung für Edoxaban (LIXIANA®) zur Vorbeugung Venöser
Thromboembolien nach größeren orthopädischen Operationen. Bauer: "Wir
rechnen nun mit der Markteinführung von LIXIANA® in Japan in diesem
Sommer. Damit könnten wir erstmals in der Praxis die Überlegenheit
unseres Faktor-Xa-Hemmers gegenüber herkömmlichen Therapien zeigen."
Bauer fügte hinzu, dass er für die Klasse der Faktor-Xa-Hemmer ein
hohes Umsatzpotenzial sehe.
Wachstum in Europa
Bei seinem derzeit wichtigsten Wirkstoff, dem Blutdrucksenker
Olmesartan, verzeichnet Daiichi Sankyo weltweit wie auch in Europa
nach wie vor hohe Zuwachsraten. So stieg der Umsatz der
olmesartanhaltigen Arzneien in Europa (Olmetec®/Olmetec Plus®,
Sevikar®, Sevikar HCT®) im vergangenen Geschäftsjahr 2010 (zum
31.3.2011) gegenüber der Vorjahreszeit um 15,7 Prozent auf 408
Millionen Euro und setzte sich so deutlich gegenüber dem gesamten
Markt für Bluthochdruckmittel ab, der leicht nachgab. Sevikar HCT®,
das jüngste Produkt der Olmesartan-Familie, wurde im Dezember 2010
für den deutschen Markt zugelassen. Es handelte sich damit um den
ersten europäischen Markteintritt in Europa dieser blutdrucksenkenden
Dreifachkombination, die einmal täglich eingenommen wird. Die
Produktgruppe Olmesartan trug damit erneut zum Wachstum des
Unternehmens in Europa bei. Der Umsatz von Daiichi Sankyo Europe
legte gegenüber 2009 leicht auf 587 Millionen Euro zu. Im laufenden
Geschäftsjahr strebt die Gesellschaft in Europa einen Erlös von 670
Millionen Euro an. 2012 soll der Umsatz inklusive der europäischen
Aktivitäten der Konzerntochter Ranbaxy auf rund 1,2 Milliarden Euro
steigen.
Im Gesamtkonzern stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr von
7,26 auf 8,55 Milliarden Euro, der operative Gewinn legte deutlich
von 728 Millionen Euro auf knapp über eine Milliarde Euro zu. Einen
erheblichen Beitrag zum Ergebnis lieferte dabei die indische
Konzerntochter Ranbaxy, deren Vorsteuergewinn sich von 209 auf 459
Millionen Dollar mehr als verdoppelte. Die Aufwendungen für Forschung
und Entwicklung lagen im vergangenen Jahr mit mehr als 20 Prozent vom
Umsatz erneut deutlich über dem Durchschnitt in der Pharmabranche.
Herausforderungen in Europa
Bauer wies darauf hin, dass das europäische Pharmageschäft die
Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellt. So würden die
Preiseingriffe in zahlreichen europäischen Märkten die Umsätze
belasten. Die unterschiedlichen Maßstäbe bei der Nutzenbewertung von
neuen Medikamenten in Europa verlangten von den Pharmaunternehmen
zudem eine große Flexibilität. Bauer: "Wir befürworten die
Nutzenbewertung, denn wir sind von der Qualität unserer Arzneien
überzeugt. Wenn aus den Ergebnissen aber nicht nachvollziehbare
Schlüsse gezogen werden und für gute Medikamente ein willkürlicher
Preis festgesetzt wird, widerspricht das allen Regeln eines fairen
Marktes." Bauer forderte in diesem Zusammenhang, dass sämtliche
Kriterien, die in die Nutzenbewertung einfließen, transparent und für
alle Beteiligten einsehbar dargestellt werden. Darüber hinaus
kritisierte der Europachef von Daiichi Sankyo, dass es bei der
Erstattung neuer Medikamente in einigen Ländern zu erheblichen
Verzögerungen komme. Bauer: "Wichtige Arzneien, die einen echten
Zusatznutzen für die Patienten haben, können wir dadurch teilweise
erst mit großer Verspätung auf den Markt bringen."
Auswirkungen des Erdbebens vom 11. März
Die Auswirkungen des schweren Erdbebens in Japan vom 11. März auf
Daiichi Sankyo bezeichnete Europachef Bauer als begrenzt. Zwei der
sechs Produktionsstandorte in Japan wurden bei der Katas- trophe
beschädigt. Ein Standort, Hiratsuka, produziert mittlerweile wieder
normal. Der andere, Onahama, soll voraussichtlich im September seinen
Betrieb wieder aufnehmen. Bauer: "Da wir schon im Vorfeld des Bebens
unsere Produktion diversifiziert und außerdem Wirkstoffvorräte für
mehrere Monate angelegt hatten, ist es bei Daiichi Sankyo zu keinen
Produktionsengpässen gekommen. Die Versorgung unseres deutschen
Produktionsstandortes in Pfaffenhofen mit Wirkstoffen aus Japan ist
gewährleistet." Zusätzlich wird Pfaffenhofen aus Japan die Produktion
des Blutdrucksenkers Benicar für den US-Markt übernehmen. Bauer:
"Dabei handelt es sich um eine erhebliche Menge. Um das bewältigen zu
können, müssen wir Investitionen vorziehen und zusätzliche
Mitarbeiter einstellen." Die Jahresproduktion in Pfaffenhofen wird
nach Bauers Angaben damit in diesem Jahr auf etwa 2,7 Milliarden
Tabletten steigen. Darüber hinaus werde die Kapazität derzeit auf
vier Milliarden Tabletten erweitert. Pfaffenhofen ist der einzige
global produzierende Standort von Daiichi Sankyo außerhalb Japans und
beliefert rund 50 Länder mit Medikamenten. Im Mai 2011 wurde in
Pfaffenhofen die zehnmilliardste Tablette mit dem Wirkstoff
Olmesartan hergestellt.
*Wechselkurs (FJ 2010): 113,1 Yen = 1 Euro
(FJ 2009): 131,2 Yen = 1 Euro
Pressekontakt:
Thorsten Schüller
Head of Media Relations
Tel. +49 89 7808657
thorsten.schueller@daiichi-sankyo.eu
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