Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Merkel in Washington
Fremdes Land
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 08-06-2011 |
Bielefeld (ots) - Der rote Teppich ist eingerollt, Tische, Stühle
und das Staatsporzellan wieder verstaut. Jetzt wird sich zeigen, ob
die Auszeichnung von Angela Merkel mit der Freiheitsmedaille, dem
Oscar der amerikanischen Politik, ein inszeniertes Fest
deutsch-amerikanischer Freundschaft oder der erhoffte Neustart in
eine erneuerte und robuste transatlantische Partnerschaft war. Traut
man allein den Bildern, dann ist die Stimmung vortrefflich zwischen
beiden Nationen. Misstraut man ihnen, und dazu gibt es ausreichend
Anlass, hat sich nichts bewegt. Neue Entschlüsse und Initiativen
haben die gemeinsamen Stunden Präsident Obamas mit der Kanzlerin
jedenfalls nicht gebracht. Deutschland hat in Person von Angela
Merkel quasi eine Sonderbehandlung erfahren für den eingeschlagenen
Sonderweg in der Außenpolitik. Dies ist der Versuch Obamas aus
nüchtern strategischem Kalkül, das größte Land der EU wieder stärker
an die USA zu binden. Denn Deutschland ist seit der Wiedervereinigung
und dem Fall des eisernen Vorhangs nicht mehr Amerikas
Schutzbefohlener. Die Berliner Republik hat verschiedene Optionen und
erprobt sie auch. Vieles geht dabei daneben und erschreckt die
Partner. Nicht nur die USA. Auch Briten, Franzosen, Polen und selbst
die Luxemburger sind erstaunt, weil sie keinen strategischen Plan
erkennen können. Wie auch? Den gibt es nicht, denn die Kanzlerin
handelt meist situativ und selten berechenbar. Merkels Deutschland
ist den Amerikanern fremd, aber nicht unwichtig. Die Amerikaner
nehmen das zweite deutsche Wirtschaftswunder erstaunt wahr und fragen
sich, was sie daraus lernen können. Sie ahnen, dass es etwas zu tun
haben könnte mit dem Sonderweg, der finanziellen Raum schafft für
wirtschaftlichen Aufschwung. Dass dies nicht zu Lasten von Partnern
gehen darf, wird Obama der Deutschen auf den Weg gegeben haben.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
336535
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Libyen
Entscheidende Schlacht
RALPH SCHULZE, MADRID Bielefeld (ots) - Immer massiver werden die Luftangriffe der NATO
gegen die Festung und Machtzentrale des libyschen Diktators Muammar
al Gaddafi in der Hauptstadt Tripolis. Die Botschaft der NATO, die
die internationale Koalition gegen Gaddafi anführt, ist klar: Der
Diktator, der einen grausamen Krieg gegen sein Volk führt, muss
aufgeben. Sonst gilt auch er als Bombenziel. Ganz offensichtlich ist
die NATO nicht gewillt, sich länger von Gaddafi auf der Nase
herumtanzen zu lassen. Sie sucht nun die Entscheidungsschlacht. Und
das ist mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik
Leimbach geht mit Koalition ins Gericht - CDU-Vize kritisiert Diktat der SPD Halle (ots) - Der Vize-Chef der CDU Sachsen-Anhalt, Thomas
Leimbach, hat scharfe Kritik am Zustandekommen der Koalition mit der
SPD geübt. "Die SPD konnte diktieren, die CDU musste gehorchen",
sagte Leimbach der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstag-Ausgabe). Dies gelte sowohl für den Koalitionsvertrag als
auch die neuen Zuschnitte der Ministerien. Er monierte zudem das
geheime Zusatzprotokoll zum Koalitionsvertrag: Wäre dieses bereits
auf dem Parteitag bekannt gewesen, auf dem der Koalitionsvertrag
beschlossen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu EHEC Bielefeld (ots) - Sprossen? Gurken? Verseuchtes Wasser?
Biogas-Anlagen? Das Rätselraten um den eigentlichen Ursprung des
gefährlichen EHEC-Bakteriums geht unvermittelt weiter. Zwar gibt es
immer wieder neue Spuren, halten die Politiker an den Warnungen vor
bestimmten Lebensmitteln fest - doch ein Durchbruch ist noch nicht
gelungen. Inzwischen gibt es bei der Behandlungen von Erkrankten
erste Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie. Das ändert aber
beileibe nichts an der Verunsicherung der Verbraucher. Welches Gemüse
ist genießbar? mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Im Zweifel für die Menschlichkeit - Leitartikel Berlin (ots) - Es reicht nicht, Menschenschlächter wegzuwünschen.
Man muss sie zwingen, notfalls militärisch. Dass Gaddafi Buße tut und
ein Flugticket nach Den Haag bestellt, ist nicht zu erwarten. Die
"politische Lösung", mit der ein ratloser deutscher Außenminister den
Nato-Gipfel nervte, gibt es nicht. Zuvor muss die internationale
Koalition kämpfen. Das ist schwerer als gedacht. Schwer, weil
Gaddafis Truppen über Hardware und Ausbildung verfügen, wie sie den
Aufständischen fehlen. Schwer auch, weil Gaddafi seine Panzer in
Wohnquartieren mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Darminfektionen / EHEC Osnabrück (ots) - Der EHEC-GAU
Wann können wir wieder ohne Angst essen? Kaum eine Frage bewegt
die Menschen derzeit mehr - auf Wochenmärkten, in Restaurants, zu
Hause. Der GAU für Erzeuger, Handel und Verbraucher ist eingetreten:
Das Vertrauen in viele Lebensmittel ist perdu. Wieder einmal - wie
bereits in der BSE-Krise, als Rinder haufenweise an Straßen verbrannt
wurden, während des Gammelfleisch-Skandals oder der Vogelgrippe.
Leider ist zu befürchten, dass auch EHEC zu einem Fall von
Gedächtnisschwund wird.
Dabei müsste mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|