Rheinische Post: Kretschmann-Test
Geschrieben am 14-06-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Die Gedanken sind frei. Doch hart stoßen sich bekanntlich die
Dinge im Raum. Das lernt gleichsam im Schnellverfahren
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Da der
erste grüne Länderchef ein politisch gereifter Mensch von
konservativer Wesensart ist, wird er schneller als andere in seiner
Partei begreifen, dass ein Infrastruktur-Projekt wie "Stuttgart 21"
nicht schon deshalb falsch ist, weil es groß, teuer sowie
vorübergehend mit Lärm, Dreck und vielerlei Unbequemlichkeiten im
wohlstandsverwöhnten Stuttgarter Talkessel verbunden ist. "Wat mutt,
dat mutt" sagt man an der Küste. In diesem nüchternen Sinn sollte
auch der Schwabe Kretschmann seinem Amtseid zum Wohle des
Südwest-Staates gerecht werden. Noch blühen dort die Landschaften wie
sonst nirgendwo in Deutschland. Hörte Kretschmann auf greinende
ökonomische Eckensteher, träumende Baumbesetzer, politisierende
Schauspieler oder listige Grünen-Aktivisten, die bei "Stuttgart 21"
weder Vertragsbruch noch Schadensersatz scheuen, dann wäre er als
Ministerpräsident bereits in der Probezeit gescheitert. Schlimmer
noch wären Baden-Württembergs Reputations-Einbußen als Hort der
Verlässlichkeit.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
337466
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Hartz IV Osnabrück (ots) - Geld sinnvoller einsetzen
Autobahnen ohne Tempolimit reizen zum Rasen. Und jahrelange,
ungeprüfte Zuschüsse für Unternehmensgründer reizen zum Abkassieren.
Das Angebot, Selbstständige ohne vernünftige Analyse ihrer
Geschäftsidee lange mit staatlichen Mitteln zu unterstützen, hat
jedenfalls den Anschein von Steuergeld-Verschwendung.
Ein Firmengründer braucht zweierlei: ein gutes Geschäftsmodell und
eine entsprechende Nachfrage auf dem Markt. Wenn eins von beiden
nicht vorhanden ist, hat die Firma keine Zukunft. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Griechenland Osnabrück (ots) - Härte angesagt
Das war Klartext: Der Euro, so sagt Bundesbankchef Jens Weidmann,
würde sogar eine Staatspleite überstehen. Deutlicher kann man die
überschuldeten Griechen nicht zum Sparen mahnen. Zugleich senden
Weidmann und andere Notenbanker aber auch bemerkenswerte Signale an
die Regierungen. Es sei allein Sache der Politik, weiteres Geld für
Athen zu bewilligen, betonen die Experten. Sie verschärfen damit die
Lage der EU-Finanzminister, die händeringend nach einer Lösung für
Griechenland suchen.
Es mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bahn / Stuttgart 21 Osnabrück (ots) - Friedlich und konstruktiv
Wann hat es das schon einmal gegeben? Gute Nachrichten zum
Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 haben Seltenheitswert. Doch nun war es
so weit: Zum einen haben sich die Demonstranten friedlich verhalten.
Manche ließen sich durch Polizisten mit breitem Grinsen und mit
"Widerstandshauptstadt"-Schildern von der Baustelle tragen. Das war
nicht immer so. Zum anderen fing die Bahn wieder an zu bauen, ohne
etwas zu errichten, das sich nur mit hohen Kosten wieder einreißen
ließe. Ein Technikgebäude mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Nahost / Westerwelle Osnabrück (ots) - Flohzirkus
Der letzte deutsche Außenminister, dessen Stimme im
Nahost-Konflikt Gewicht hatte, war Joschka Fischer. Der Grüne wurde
von Israelis wie Palästinensern geschätzt. Seine Pendeldiplomatie
vollbrachte zwar keine Wunder, doch sein Engagement war eingebunden
in internationale Friedensbemühungen, die Hoffnung machten.
Guido Westerwelle nimmt sich für diesen langwierigen und
tragischen Konflikt nicht einmal 24 Stunden Zeit.
Palästinenserpräsident Abbas hat Wichtigeres zu tun, als ihn zu
empfangen. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Angstfaktor Zusatzbeitrag
Immer mehr Kassen mit Finanzproblemen Cottbus (ots) - Es klingt schon paradox: Da verfügt der
Gesundheitsfonds dank guter Konjunktur inzwischen über so viel Geld,
dass Krankenkassenfunktionäre bereits über Beitragssenkungen
nachdenken. Und auf der anderen Seite stehen immer Kassen am
finanziellen Abgrund, droht eine Pleite wie bei der City BKK zum
Regelfall zu werden. Schuld an diesem Widerspruch sind die
gesundheitspolitischen Reformen der vergangenen Jahre. Im Gegensatz
zu früheren Zeiten, als alle Kassen noch selbstständig ihren
prozentualen Beitragsatz festlegen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|