Heftige militärische Auseinandersetzungen bedrohen erneut den Frieden im Sudan/
EKD verfolgt den Besuch von Außenminister Westerwelle im Sudan mit hohen Erwartungen
Geschrieben am 16-06-2011 |
Hannover (ots) - Zunehmende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in
der sudanesischen Grenzregion Süd Kordofan ("Nuba Berge") hat in den
letzten Tagen viele Todesopfer gefordert und nach UN-Schätzungen zur
Flucht von mindestens 50.000 Menschen geführt. "Die sich gegenwärtig
vollziehenden militärischen Auseinandersetzungen und die damit
verbundene Flucht und Vertreibung in dieser Region sind alarmierende
Zeichen für einen möglichen eskalierenden Konflikt zwischen der
dortigen Bevölkerung und der nordsudanesischen Regierung mit
schlimmen Folgen", erklärte der Beauftragte des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für den Sudan, Volker
Faigle, in Berlin.
Berichte aus kirchlichen Kreisen im Sudan bestätigten den hohen
Blutzoll und das große menschliche Leid, das die jüngsten
Auseinandersetzungen mit sich brachten, so Faigle weiter. Auch seien
Kirchen, darunter die anglikanische Kathedrale von Kadugli, in
Flammen aufgegangen. UN-Personal halte sich aus Sicherheitsgründen in
den Kasernen auf und schütze die Zivilbevölkerung nicht. Die Kämpfe
in der Grenzregion zwischen dem Nord- und Süd-Sudan beschwören eine
ähnliche Situation wie in Darfur herauf. Dort wird der sudanesischen
Regierung vorgeworfen, den Terror zu unterstützen.
Gemessen an dem Ausmaß der erneut bürgerkriegsähnlichen Vorgänge
in der Grenzregion schenke die internationale Staatengemeinschaft
nach wie vor dem Sudan in seiner Gesamtheit nicht die gebührende
Aufmerksamkeit. In Deutschland sei dies "praktisch kaum ein Thema -
oder der Konflikt würde mitunter aus diplomatischen Gründen
heruntergespielt", so Faigle. Der UN-Sicherheitsrat, die EU, die
Arabische Liga und die Arabische Union stünden in besonderer
Verantwortung bezüglich einer intensiven Zusammenarbeit, um in der
gegenwärtigen Situation in Süd Kordofan Hilfsorganisationen den
Zugang zu den Betroffenen und deren Sicherheit zu gewährleisten.
Von dem in wenigen Tagen stattfindenden, schon vor den neuen
Auseinandersetzungen in Süd Kordofan geplanten Besuch des deutschen
Außenministers im Sudan erhofft sich der Sudanbeauftragte, dass
Westerwelle sich sowohl in Khartum, als auch im Süd-Sudan und in
Darfur nachdrücklich für die sofortige Einstellung militärischer
Gewaltaktionen einsetzt. Inzwischen zeige sich immer mehr, dass neben
anderen Faktoren vor allem auch die nicht konsequente Umsetzung des
von allen Konfliktparteien unterzeichneten Allgemeinen
Friedensabkommens (CPA) mehr und mehr zum Grund für gewalttätige
Auseinandersetzungen werde. Eine der Grundlagen des CPA, ein
demokratischer Wandel im Sudan mit umfassender Versöhnung, der auch
eine Einheit des Landes ermöglicht hätte, wurde nie umgesetzt.
Die jüngsten Entwicklungen bergen nach Ansicht von Volker Faigle
die Gefahr eines neuen und langwierigen Krieges. Es sei mehr als
fraglich, ob das seitens der internationalen Staatengemeinschaft
gegenüber Khartum gezeigte Entgegenkommen bezüglich der Verlegung der
Volksabstimmungen und Volksbefragungen in den Grenzregionen Abyei,
Süd Kordofan und Blue Nile zum gewünschten Erfolg und damit zu
dauerhaftem Frieden führe. Vertreter der EU, darunter auch die
Bundesrepublik Deutschland, bezeichneten damals die Verlegung als
Durchbruch. Kirchliche Vertreter hatten früh gewarnt, dass dies zu
erheblichen Problemen führen werde.
Um einem dauerhaften Frieden zwischen den beiden in wenigen Tagen
souveränen Staaten Nord-Sudan und Süd-Sudan eine solide Chance zu
geben, sei es dringend geboten, die noch offenen Fragen bezüglich der
Grenzregionen so aufzugreifen, dass der im Allgemeinen
Friedensabkommen vorgesehene Plan zur Klärung der Zukunft dieser
Regionen unverzüglich umgesetzt werden kann. Deutschland wird im
Juli den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernehmen. Aber nicht nur
deshalb kann der Besuch des deutschen Außenministers in Khartum einen
wichtigen Beitrag zu friedlichen Entwicklungen im Sudan leisten,
erklärte der Beauftragte der EKD.
Hannover/Berlin, 16. Juni 2011
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
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