Luft- und Raumfahrtindustrie setzt nach der Krise wieder auf Wachstum - Budget-Einsparungen im öffentlichen Sektor und Kostensenkungsdruck stellen die größten Hürden dar
Geschrieben am 20-06-2011 |
München (ots) -
- Roland Berger-Umfrage unter Top-Managern zeigt, dass die
europäische Luft- und Raumfahrtindustrie auf ein verstärktes
Wachstum in Märkten wie China, Indien, Brasilien und Nahost
setzt
- Zum ersten Mal spielen bei den befragten Unternehmen
Innovationstrategien und Effizienz im Forschungs- und
Entwicklungsbereich (F&E) eine vorranginge Rolle
- Die Entwicklung der Branche soll durch neue Produkte und
Dienstleistungen (88%), die Erschließung neuer Marktsegmente
(64%) und die Ausweitung des Produktangebots auf neue
Industriebereiche (22%) vorangetrieben werden
- Verstärkte M&A-Transaktionen verhelfen der Luft- und
Raumfahrtindustrie zum schnellen Wachstum in neuen Märkten
- Asiatische Investoren zeigen großes Interesse an westlichen
Unternehmen, um einen technologischen Vorsprung zu erreichen
Die Luft- und Raumfahrtindustrie schaut nach der globalen Krise
wieder nach vorne und konzentriert sich auf internationales Wachstum.
Dabei spielen ein strukturiertes Programm-Management, internationale
Marktstrategien sowie eine größere Effizienz in Forschung und
Entwicklung eine wichtige Rolle. Doch die Wachstumsperspektiven der
Luft- und Raumfahrtindustrie sind von den Budget-Kürzungen im
öffentlichen Sektor überschattet. Eine neue Strategie flankiert daher
künftig die Erweiterung des Produktportfolios und die Erschließung
neuer Marktsegmente: Der Einsatz von Luftfahrttechnologien in anderen
Industriebereichen wie Automotive, Energie und Infrastruktur bieten
der Luft- und Raumfahrtbranche neue Wachstumschancen. . Das sind die
Ergebnisse der jährlichen Umfrage "Top Management Issues Radar 2011 -
European Aerospace & Defense Industry" von Roland Berger Strategy
Consultants. Dabei wurden 110 Top-Manager aus sechs europäischen
Ländern befragt.
"Für die europäische Luft- und Raumfahrtbranche ist die Krise in
der Zivilluftfahrt vorbei und die oberste Priorität liegt nun auf
Wachstum", sagt Manfred Hader, Partner bei Roland Berger Strategy
Consultants. "Die Unternehmen haben sich ehrgeizige Ziele gesteckt
und erwarten, dass die Wachstumsraten der Branche das Vorkrisenniveau
so schnell wie möglich wieder erreichen. Doch die starken
Budgetkürzungen im öffentlichen Bereich und der hohe Kostendruck
könnten dieses Wachstum beinträchtigen."
Der Service als Wachstumstreiber der Branche
Um diesen Hürden entgegenzuwirken, setzt die Luft- und
Raumfahrtindustrie vor allem auf ein breiteres Produktportfolio
(96%). Dabei orientieren sich die Konzerne zunehmend in Richtung
Dienstleistungen. So planen 88 Prozent der Umfrageteilnehmer, ihren
Service-Bereich in den nächsten Jahren deutlich auszubauen. "Vor
allem bei Erstausrüstern (OEM), die Plattformen anbieten, besteht
noch Nachholbedarf im Service-Bereich", erklärt Manfred Hader. "Denn
bisher stammen nur zwölf Prozent ihrer Umsätze von
Service-Dienstleistungen. Das soll sich bald ändern. Denn auch OEMs
wollen das Geschäftspotenzial des Service-Bereichs ausschöpfen. Das
heißt, sie müssen ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen."
Neue Marktsegmente für die Zukunft
Zudem beabsichtigen 64 Prozent der befragten Unternehmen
zusätzliche Geschäftsfelder innerhalb der Branche zu erschließen.
Dies minimiert das Risiko eines beschränkten Produkt- und
Kundenportfolios. "Der immer stärkere Wettbewerb, etwa durch die
Präsenz neuer Unternehmen auf dem Markt und sinkende Budgets, zwingt
die Luft- und Raumfahrtindustrie dazu, sich weiter zu orientieren",
erklärt Roland Berger Experte Hader. Zwar ist der nordamerikanische
Markt für 73 Prozent der Firmen immer noch der wichtigste, unter
anderem wegen der hohen Verteidigungsbudgets. Jedoch schaut die
Branche verstärkt in Richtung asiatische Märkte (67%), Indien (67%),
Südamerika (61%) und Nahost (52%), um sich zusätzliche
Wachstumsperspektiven zu sichern.
Alternative Industriebereiche für die Diversifizierung
Um weitere Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen, setzen außerdem
22 Prozent der Befragten auf andere Industriebereiche. "Know-how,
Produkte und Dienstleistungen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie
können auch in anderen Sektoren wie etwa Automotive, Energie,
Infrastrukturen oder Medizintechnologie zur Geltung kommen",
erläutert Manfred Hader. "Ein Blick über den Tellerrand hilft
Unternehmen oft, ein großes, ungenütztes Marktpotenzial
auszuschöpfen". So lässt sich zum Beispiel das Know-How in der
Triebwerkstechnologie auch in den Bereich industrieller Gasturbinen
transferieren.
M&A-Aktivitäten nehmen zu - asiatische Investoren wollen westliche
Unternehmen
Obwohl organisches Wachstum oberste Priorität für die Luft- und
Raumfahrtindustrie hat (92%), setzen über 70 Prozent der Unternehmen
auch auf Merger & Acquisition (M&A)-Aktivitäten, um sich auf neuen
Märkten zu etablieren bzw. ihre Marktanteile auszubauen. Vor allem in
der zivilen Luftfahrt, im Sicherheitssektor und in der
Verteidigungsbranche wird ein Anstieg des M&A-Transaktionsvolumens
erwartet.
"Die Tier-1-Unternehmen im Bereich der zivilen Luftfahrt setzten
hauptsächlich auf die Übernahme weiterer Mitbewerber, um von
Volumenvorteilen und Skaleneffekten zu profitieren und eine kritische
Größe für den Markt zu erreichen", so Hader. Im Sicherheitsbereich
sind es vor allem gute Expansionsperspektiven und hohe Gewinnmargen,
die für mehr M&A-Transaktionen sorgen. Denn in Märkten wie
Großbritannien, Saudi Arabien, Indien, den Arabischen Emiraten und
der Türkei wächst die Nachfrage jährlich um sechs bis acht
Prozentpunkte.
Doch westliche Konzerne expandieren nicht nur - sie werden selbst
zum Übernahmeobjekt: "Vor allem chinesische Investoren versuchen
durch den Kauf etablierter Unternehmen auf den westlichen Märkten Fuß
zu fassen. Denn so können asiatische Investoren großes
technologisches Wissen erlangen", so Hader. Umgekehrt setzt die
westliche Luft- und Raumfahrtindustrie eher auf Joint Ventures mit
asiatischen Unternehmen, um auf dem dortigen Markt zu wachsen.
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