Versicherte wollen umfassende Pflegeleistungen bei solidarischer Finanzierung / Ergebnisse einer Umfrage zu den Erwartungen der Versicherten an die Pflegereform
Geschrieben am 20-06-2011 |
Berlin (ots) - Die Sorge, im Alter selbst zum Pflegefall zu
werden, beschäftigt weite Teile der Bevölkerung. Das gilt bereits für
die Jüngeren. Jeder zweite (50,4 %) der unter 30-Jährigen hat Angst
davor, einmal pflegebedürftig zu werden. Für die Mehrheit der
Versicherten (73,5 %) ist die Absicherung des eigenen Pflegerisikos
wichtig. Dabei genießt die Institution der Pflegeversicherung in
weiten Teilen der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. Kritisch beurteilt
wird allerdings ihr Leistungsumfang. Die Versicherten unterstützen
deshalb eine Erweiterung des Leistungsspektrums. Insbesondere für
Demenzkranke und deren Angehörige soll künftig mehr getan werden.
Ein Finanzierungsmodell wie in der gesetzlichen
Krankenversicherung mit pauschalen (Zusatz-) Beiträgen anstelle
einkommensabhängiger Beiträge wird von zwei Dritteln der Versicherten
abgelehnt (65,7 %). Zustimmung findet dieser Vorschlag lediglich bei
16,7 Prozent. Die Idee, höhere Ausgaben in der Pflegeversicherung
künftig allein über höhere Beiträge der Mitglieder ohne Beteiligung
der Arbeitgeber zu finanzieren, wird ähnlich beurteilt: Nur 10,3
Prozent der Versicherten unterstützen diesen Vorschlag. Zwei Drittel
der Versicherten (64,0 %) lehnen ihn ab.
Eine obligatorische private Pflege-Zusatzversicherung wird nur von
einem Viertel der Versicherten befürwortet (23,1 %) und mehrheitlich
abgelehnt (54,6 %). Die Ablehnung ist umso größer, je geringer das
Einkommen der Versicherten ist.
Die Versicherten sprechen sich außerdem mehrheitlich (67,8 %)
dafür aus, die Trennung zwischen sozialer und privater
Pflegeversicherung aufzuheben, damit alle Bürger gleichermaßen an der
Finanzierung des Pflegerisikos beteiligt werden. Nur 12,6 % lehnen
diesen Reformvorschlag ab. Dr. Klaus Jacobs: "Besonders groß ist die
Zustimmung bei Versicher-ten im höheren Einkommensbereich - bei den
Versicherten mit einem Haushaltsnettoeinkommen über 4000 Euro sind es
drei Viertel. Denn sie tragen gegenwärtig die Hauptlast der
solidarischen Finanzierung, während gleich gut verdienende
Privatversicherte davon ausgenommen sind."
Um im Jahr der Pflege Aufschluss darüber zu erhalten, wie die
Versicherten zur Pflegeversicherung stehen und wie sie den
Reformbedarf sowie einzelne Reformmaßnahmen einschätzen, hat das
Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im Zeitraum April/Mai 2011
eine repräsentative Befragung unter 1.600 Versicherten (über 18
Jahre) der gesetzlichen Krankenversicherung durchgeführt.
Hinweis an die Redaktionen
Die vollständigen Ergebnisse der Versichertenumfrage sowie
aussagekräftige Tabellen stehen im Internet unter www.wido.de und
www.aok-presse.de zum Download bereit.
Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK
Klaus Zok
Tel.: 030/34646-2134
Fax: 030/34646-2144
E-Mail: wido@wido.bv.aok.de
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Pressekontakt:
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