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Die Preisträger der Goethe-Medaille 2011: David Cornwell alias John le Carré, Adam Michnik und Ariane Mnouchkine

Geschrieben am 20-06-2011

München (ots) - Das Goethe-Institut verleiht am 28. August 2011 in
Weimar zum 57. Mal die Goethe-Medaille. Damit ehrt es
Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Vermittlung der
deutschen Sprache sowie den internationalen Kulturaustausch verdient
gemacht haben. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts,
übergibt den offiziellen Orden der Bundesrepublik Deutschland im
Weimarer Residenzschloss in diesem Jahr an drei bedeutende Europäer:
den britischen Schriftsteller David Cornwell alias John le Carré, den
polnischen Publizisten Adam Michnik sowie die Grande Dame des
französischen Theaters Ariane Mnouchkine.

Das Goethe-Institut nimmt seinen diesjährigen 60. Geburtstag zum
Anlass, um der Verleihung der Goethe-Medaille 2011 einen besonderen
Akzent zu verleihen. Es verknüpft die Auszeichnung mit seinen eigenen
europäischen Wurzeln und setzt damit ein Zeichen für die Bedeutung
Europas in der eigenen Arbeit. Europa ist die Basis des
Goethe-Instituts. Daher ehrt es in diesem Jahr drei herausragende
Persönlichkeiten der europäischen Öffentlichkeit, die mit ihrem Leben
und Werk zur Entwicklung eines zusammenwachsenden, friedlichen und
kreativen Europas beigetragen haben.

Der britische Schriftsteller David Cornwell alias John le Carré
wird für sein Lebenswerk mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet.
Entstanden ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, spiegeln le
Carrés Arbeiten die politischen Konfliktlinien von der Zeit des
Kalten Krieges bis heute wider. Der Meister des politischen und
psychologischen Kriminalromans hat in seinen millionenfach verkauften
Spionagethrillern die schwierige Rolle Deutschlands zur Zeit des
Kalten Krieges literarisch verdichtet. Millionen Lesern verdeutlicht
er auf eindringliche Weise die globalen Spannungsfelder.
Sprachenlernen als Schlüssel für das Verständnis fremder Kulturen -
das ist stets die Überzeugung le Carrés gewesen. In seiner Liebe zur
deutschen Sprache, zuletzt in seiner Rede "Engländer, keine Angst vor
den Deutschen!", hat der prominenteste deutschsprechende
Schriftsteller Großbritanniens dafür ein beeindruckendes Beispiel
gegeben.

Adam Michnik ist einer der herausragenden polnischen
Intellektuellen. Sein Lebenswerk ist verwoben mit dem Ende des
Ostblocks und dem Beginn Osteuropas - als Leitfigur der Dissidenz
während des kommunistischen Regimes, als Bürgerrechtler und Vordenker
eines freien, demokratischen Staates sowie als Herausgeber der
landesweit größten Zeitung "Gazeta Wyborcza". Mit seiner Stimme hat
er sich für Freiheit und Versöhnung über die Grenzen Polens hinaus
eingesetzt. Michniks Leben ist vom Wissen um den Wert der Freiheit
geprägt. Gleichzeitig war der Ausgleich mit dem Nachbarn immer die
Rückseite seiner politischen Philosophie. Er war eine der wichtigsten
Stimmen, die für den EU-Beitritt seines Landes warben - innerhalb und
außerhalb Polens. Als Mittler hat er sich für Kontinuität zwischen
Polen und seinen Nachbarn in West und Ost eingesetzt. Insbesondere
die Verbindung nach Deutschland hat er noch vor 1989 nicht abreißen
lassen und immer wieder eine Brücke zwischen den beiden Staaten
gespannt. Das Goethe-Institut verleiht Adam Michnik für seinen
herausragenden Beitrag, den er zum Dialog zwischen Ost- und
Westeuropa geleistet hat, die Goethe-Medaille.

Ariane Mnouchkine ist eine Ikone des europäischen Theaters. Vor
über 40 Jahren hat sie das "Théâtre du Soleil", dessen Direktorin und
Regisseurin sie ist, ins Leben gerufen. In seiner alternativen
Theaterpraxis ist es bis heute einzigartig. Ihre Inszenierungen
erzählen vom Mit- und Gegeneinander der Kulturen. In ihren Reisen um
die ganze Welt ist sie zur Mittlerin zwischen Völkern, Religionen und
Kulturen geworden. Unermüdlich hat sie sich für politisch verfolgte
Künstler sowie für Migranten, Flüchtlinge und Asylanten an den
europäischen Rändern eingesetzt. Mit einem russischen Vater, einer
englischen Mutter und ihrer Kindheit in Frankreich wurde ihr die Idee
Europas schon in die Wiege gelegt. Intensiv begegnete sie der
deutschen Kultur - mit Gorkis "Die Kleinbürger" begann die Arbeit des
"Théâtre du Soleil", mit der Bühnenadaption von Klaus Manns
"Mephisto" debütierte Mnouchkine als Theaterautorin. Mit zahlreichen
Inszenierungen war sie immer wieder zu Gast beim europäischen
Nachbarn. Für ihre künstlerischen wie politischen Verdienste, die den
Idealen der europäischen Aufklärung und der Toleranz verpflichtet
sind, wird Ariane Mnouchkine mit der Goethe-Medaille geehrt.

Gemeinsam mit "pèlerinages" Kunstfest Weimar veranstaltet das
Goethe-Institut am Tag vor der Verleihung eine Matinee mit den drei
Preisträgern. Am Samstag, dem 27. August 2011, diskutieren David
Cornwell alias John le Carré, Adam Michnik und Ariane Mnouchkine mit
Christina von Braun, Kulturwissenschaftlerin und Vize-Präsidentin des
Goethe-Instituts, über europäische Nachbarschaften und Grenzen.

Die Goethe-Medaille wurde 1954 vom Vorstand des Goethe-Instituts
gestiftet und 1975 von der Bundesrepublik Deutschland als offizieller
Orden anerkannt. Von 1992 bis 2008 wurde sie jährlich anlässlich des
Todestags Goethes in Weimar verliehen. 2009 fand die Verleihung
erstmals am 28. August, dem Geburtstag Goethes, statt.

Seit der ersten Verleihung 1955 sind insgesamt 326
Persönlichkeiten aus 58 Ländern geehrt worden. Zu den Preisträgern
gehören unter anderen Pierre Bourdieu, Jorge Semprún, Sir Ernst
Gombrich, György Ligeti, Sir Karl Raimund Popper, Billy Wilder,
Daniel Barenboim und der syrisch-libanesische Dichter Adonis.

Die Verleihung wird in enger Partnerschaft mit der Klassik
Stiftung Weimar und der Stadt Weimar veranstaltet. Die Matinee mit
den drei Preisträgern ist eine Kooperation mit "pèlerinages"
Kunstfest Weimar.

Samstag, 27. August 2011

11 Uhr: Matinee mit den drei Preisträgern der Goethe-Medaille und
der Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun Seminargebäude der
Weimarhalle, UNESCO-Platz 1 Titel: "Europa: Grenzen und Nachbarn"

Sonntag, 28. August 2011

11 Uhr: Festakt zur Verleihung der Goethe-Medaille im
Residenzschloss Weimar, Burgplatz 4, 99423 Weimar

Bitte akkreditieren Sie sich bis spätestens 21. August 2011:
http://www.goethe.de/prs/prm/a011/de6188254.htm

Hier finden Sie die Pressemappe zum Download:
http://www.goethe.de/mmo/priv/7805040-STANDARD.pdf

Umfangreiche Informationen zur Goethe-Medaille finden Sie außerdem
unter: www.goethe.de/goethe-medaille



Pressekontakt:
Christoph Mücher
Pressesprecher
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 159 21 249
muecher@goethe.de

Regina Peper
Projektbezogene PR
Tel.: +49 173 81 95 689
peper@goethe.de


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