3M wird angeklagt, das Versprechen im Bezug auf die Vermarktung des lebensrettenden, von der britischen Regierung erfundenenmedizinischen Instruments gebrochen zu haben
Geschrieben am 21-06-2011 |
London (ots/PRNewswire) -
- Gericht erfährt, dass 3Ms Vorstand und CEO George Buckley
vorschlug für das MRSA-Erkennungsinstrument, das in Europa, in den USA und
weltweit vermarktungsbereit war, "den Stecker zu ziehen"
Die Anwälte, die die Regierung des Vereinigten Königreichs und
den privaten Investmentkonzern Porton vertreten, haben gestern ihren
Klage gegen den multinationalen Mischkonzern 3M eröffnet, und
beschuldigt das Dow 30-Unternehmen, seine Verpflichtung, die darin
bestand, ein potentiell lebensrettendes medizinisches Instrument, das
vom Verteidigungsministerium erfunden wurde, auf den Markt zu
bringen, gebrochen zu haben.
Der Fall bezieht sich auf BacLite, eine Erkennungstechnologie für
MRSA, die von 3M von einer Investorengruppe, darunter auch Porton und
die Regierung des Vereinigten Königreiches, im Februar 2007 erworben
wurde. Die Geschäftsbedingungen des Kaufes legen fest, dass 3M
BacLite aktiv vermarkten und sorgfältig nach einem Weg für eine
behördliche Zulassung für BacLite suchen muss sowie den Investoren
hundert Prozent des Verkaufsertrages von BacLite für 2009, bis zu
einer Grenze von 41 Millionen Pfund Sterling, auszahlen muss.
Im Eröffnungsplädoyer, das die letzten beiden Tage vorgetragen
wurde, erklärten die Anwälte des Klägers, dass 3Ms Vorstand und CEO
George Buckley am Versuch beteiligt war, BacLite zu erwerben und auch
persönlich daran beteiligt war, sich von den vorbehaltlosen
Vertragsbestimmungen, die die Vermarktung des Instruments vorsehen,
zu entfernen. Dem Gericht wurde erklärt, dass 3Ms im Vereinigten
Königreich geborener CEO George Buckley im März 2008, nur ungefähr
ein Jahr nach Erwerb von Baclite, eine E-Mail versandte, in der er
anfragte, ob das Unternehmen im Bezug auf BacLite "den Stecker
ziehen" sollte, ohne dass er dabei die vertraglichen Verpflichtungen
ansprach.
Das Eröffnungsplädoyer legte die Entscheidung von 3M dar, die
Entwicklung von BacLite im Dezember 2008 zu beenden, was einen
Verkaufsertrag von 0 $ für 2009 bedeutete. Die Anwälte brachten
ebenfalls ans Tageslicht, dass 3M später anbot, den
Acolyte-Investoren 1,07 Millionen USD zurückzuerstatten, eine
Schätzung, die von 3M explizit als "vorsichtig" eingestuft wurde.
Die Regierung bittet nun den Hohen Gerichtshof darum, ihm die
vollen 41 Millionen Pfund, die ihm, wenn 3M seine vertragliche
Verpflichtungen eingehalten hätte, zugeflossen wären, zu gewähren.
Ihre Anwälte gaben an, dass 3Ms Führungskräfte einst behauptet
hätten, dass BacLite das Unternehmen dazu bringen würde, "Geld zu
drucken", und dass selbst 3Ms Schätzungen jederzeit höher als das
Angebot des Unternehmens über 1,07 Millionen USD lagen.
Die Anwälte der Regierung nutzten das Eröffnungsplädoyer, um die
Rechtsstreitstrategie von 3M zu beleuchten. Das Gericht erfuhr, dass
3Ms Anwälte es ablehnen, die Senior-Führungskräfte für die
Entscheidungen im Zusammenhang mit BacLite verantwortlich zu machen
und diese vor dem Kreuzverhör schützen. Die Anwälte der Regierung
fordern vom Gericht, ungünstige Einflüsse aus diesem Fehler zu
ziehen, indem er in den Kontext einer Reihe an Tätigkeiten seitens 3M
zur Verhinderung der Transparenz, einschliesslich der Zurückhaltung
von Wissenschaftlern als Zeugen durch vertragliche Bestimmungen,
gestellt wird.
Medienanfragen:
- Josh Block in den USA bei Davis-Block, LLC: +1-202-756-8293
- Charles Cook bei Attila Consultants unter: +44-20-7776-8825 or
+44-7710-910563
- Catherine Nicholls bei Tetra Strategy unter: +44-20-7881-7784 or
+44-7789-644979
BEMERKUNGEN FÜR DIE REDAKTION:
1. Der Fall wird momentan im Hohen Gerichtshof London angehört.
2. Porton Capital - ist ein Venture- und Entwicklungskapitalunternehmen,
das auf die Kommerzialisierung von Technologien in Zusammenarbeit mit
der Britischen Regierung spezialisiert ist. Porton verfügt über ca.
700 Millionen AUM und über Büros in Nordamerika, Europa, dem
Nahen Osten, Afrika und Asien.
3. Im Bezug auf die Wirksamkeit von BacLite erfuhr das Gericht, dass:
- BacLite 2005 die Zulassung in der EU erhielt und eine 95 %-ige
Zuverlässigkeit in den Tests erzielte.
- schnell im Diagnosemarkt im Vereinigten Königreich vordrang. Bis
Mai 2006 wurde das Instrument in Krankenhäusern verwendet, und der
Labormanager des Krankenhauses Salisbury sprach was die Ergebnisse
anbelangt von einer ?ausgezeichneten Leistung an einem Arbeitstag".
- BacLite ein einzigartiges ?Wertangebot" hatte, indem es die MRSA-
Erkennung bot, die schneller war als die traditionellen
'Kulturmethoden und billiger war als 'Molekularmethoden'. Mit den
Kulturmethoden können üblicherweise erst Tage später Ergebnisse
erzielt werden. BacLite erzielte Ergebnisse innerhalb von 5
Stunden. Die Molekularmethoden kosten üblicherweise ?35 $ bis
45 $" pro Test. Die Kosten mit BacLite wurden auf 14 $ pro Test
geschätzt.
- 3M nach Erwerb von BacLite im Februar 2007 das Sales-Team
auflöste, das seit Mai 2005 existierte, jedoch bis September 2007
kein neues Team ernannte. Die Anwälte zitierten E-Mails von
BacLite-Wissenschaftler vom Zeitraum zwischen März und August 2007,
in denen diese sich darüber Sorgen machten, dass es Monate dauern
könnte, bis ein neues Sales-Team eingearbeitet sein würde und dass
sich dies auf den Verkauf auswirken würde.
- 3M später die europäischen Verkaufstätigkeiten auf das Vereinigte
Königreich beschränkte, ohne ehemalige Acolyte-Aktionäre darüber
in Kenntnis zu setzen und dabei 34 bestätigte oder anvisierte
Krankenhäuser verlor. Das Verkaufspersonal für die EU wurde im
März 2008 auf andere Projekte angesetzt. Im Mai 2008 hatte 3M
seine Vermarktungsbemühungen in Europa praktisch aufgegeben.
4. Die Anwälte der Regierung legten zu der Tatsache, dass 3M nicht
sorgfältig versucht hatte, eine behördliche Zulassung zu erhalten
folgende Argumente vor:
- 3M begann die BacLite-Tests im Oktober 2007, doch die Technologie
erzielte bald zu geringe Leistungen und zeigte eine
Zuverlässigkeit von nur 50 % auf. BacLite hatte in europäischen
Tests eine 95 %-prozentige Zuverlässigkeit aufgewiesen.
- Eine mangelnde Kontrolle seitens 3M hatte zur Folge, dass die
Führungskräfte des Unternehmens erst in der Woche des 19. November
2007 entdeckten, dass BacLite nicht die erwünschten Leistungen
erbrachte. Die Versuche wurden eine Woche später abgebrochen und
es sollte erforscht werden, was falsch gelaufen war.
- Es wurden sehr bald verschiedene Fehler festgestellt, die bei
einer näheren Kontrolle der Versuche früher entdeckt worden wären.
- In keinem der fünf Standorte wurde die erforderliche
Inkubationstemperatur von 37C erhalten, ein Problem, dass das
technische Personal von 3M in einer E-Mail als ?besonders
entscheidenden Faktor" bezeichnete.
- Die Wissenschaftler von 3M benutzten ein anderes Testprotokoll als
das, das bei den europäischen Tests verwendet wurde (und das die
FDA anerkannt hatte). Laut der Beweise, die von den Anwälten der
Regierung aufgeführt wurden, wurde die Entscheidung über die
Änderung des Testprotokolls getroffen, nachdem sich das für die
Auswertung von BacLite verantwortliche 3M-Team mit einem 3M-
Team, das an einen potentiellen konkurrierenden Diagnosetest
arbeitete, beraten hatte.
- Nachdem diese Fehler entdeckt wurden, wurde sich 3M darüber
bewusst, dass ein weiteres ?Beta Testing" nötig sein würde, um
zuverlässige Schlussfolgerungen ziehen zu können. Diese ?Beta
Tests" wurden allerdings nur an einem einzigen Patienten
durchgeführt, bevor sie abgebrochen wurden.
- Am 7. März 2008 war 3Ms CEO George Buckley in E-Mails zu dem
Schluss gekommen, dass es an der Zeit sei mit Acolyte ?Nägel mit
Köpfen zu machen", obwohl 3M Acolytes Investoren erst Monate
später darüber in Kenntnis setzte, dass es die Arbeit an der
Technologie abgebrochen hatte.
5. Die Anwälte der Kläger sprachen 3Ms Klagen im Bezug auf die
Wirksamkeit von BacLite an und beschrieben die sorgfältige
Untersuchung durch 3M beim Erwerb des Instrumentes:
- Techniker des Unternehmens besuchten Labore, prüften technische
Berichte und erhielten einstimmig positive Berichte von
Krankenhäusern im Vereinigten Königreich, in denen BacLite bereits
genutzt wurde.
- 3Ms Ermittlungen ergaben eine starke Akzeptanz bei den
Krankenhäusern, stellten die Existenz eines Marktes für BacLite
fest und bestätigten, dass das Instrument wie angekündigt eine
hohe Zuverlässigkeit aufwies.
- Erst am 24. März 2008 gaben die Funktionäre von 3M ?ehrliche und
beste Bewertung[en]" der positiven Antworten aus den
Verbrauchertests in Europa heraus. Eine E-Mail, die von den
Anwälten zitiert wurde, berichtete über zufriedenstellende
Ergebnisse bei 24 von 32 Verbrauchern sowie 5 nicht
zufriedenstellenden Ergebnisse, die als ?Protokoll- und
Nutzervorfälle" abgetan wurden. Sechs zusätzliche Verbraucher
hatten sich dazu verpflichtet, BacLite bis April 2008 zu kaufen,
mit einem auf Jahresbasis umgerechneten Wert von 1,3 Millionen USD.
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