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WAZ: Fehler erkennen und handeln. Kommentar von Petra Koruhn

Geschrieben am 21-06-2011

Essen (ots) - Natürlich wird einem angst und bange, wenn man hört,
wie viele Fehler den Ärzten passieren. Auch wenn wir es lieber anders
hätten, so ist es trotzdem gut, dass die Fehler ans Licht kommen. Das
geschieht, weil die Ärzte sich selbst zur Offenheit verpflichtet
haben.

Auch wenn man es angesichts der eklatanten Fehler zunächst nicht
glauben will, aber den meisten Ärzten liegt viel an einer optimalen
Versorgung der Patienten. Deshalb ist ihnen ein Fehlermanagement
enorm wichtig. Nur wer weiß, wo die Fehlerquelle liegt, kann handeln.
Wenn ein Arzt schuld ist, muss sich die Frage nach dem Warum stellen:
War er überarbeitet? Oder lag es an Strukturen in der Klinik?

Dass man aus Fehlern lernen kann, zeigt das Erfolgsmodell
Brustkrebs. Aus einer Misere heraus hat man in NRW ein wegweisendes
Modell entwickelt: Medizin nach Leitlinien. Medizin, die ständig
kontrolliert wird. Bei Mängeln erfolgt Strafe. Diese
Qualitäts-Leitlinien müssen überall Standard sein. Beim Blinddarm,
bei der Hüfte, beim Armbruch. Wo kontrolliert wird, wird auch ein
übermüdeter Doc enttarnt.

Qualität ist da, wo Ärzte Erfahrung haben. Wo Hunderte, nicht
zwanzig Operationen im Jahr durchgeführt werden. Das bedeutet, dass
nicht jede Klinik alles anbieten muss. Kliniken müssen sich neu
aufstellen. Ein schwerer Weg - aber ein Weg zum Wohle des Patienten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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