WAZ: Flucht vor der Zivilisation. Kommentar von Christopher Onkelbach
Geschrieben am 22-06-2011 |
Essen (ots) - Ein unbekannter Stamm wurde im Amazonas-Regenwald
entdeckt. Spontan ist das Erstaunen darüber, dass auf dieser bis ins
kleinste kartierten und sezierten Erde noch Menschen leben, von denen
wir nichts wussten. Und die von uns offensichtlich auch nichts wissen
wollen. Die isoliert in den Urwäldern leben, nach uralten Regeln und
Riten. Ihre Entdeckung ist für dieses Völkchen kein Grund zur Freude,
im Gegenteil: Sie ist eine tödliche Bedrohung.
Auch ihre Kultur wird wohl auf Dauer verschwinden. Mit dem
Vordringen der Rodungstrupps, der Farmer und Ölsucher, der Pipeline-
und Straßenbauer werden sie ihre traditionelle Lebensgrundlage
verlieren und in Kontakt kommen mit der "zivilisierten" Welt. Es ist
nicht zynisch gemeint, zu sagen, dass in Zukunft Museen das Erbe
dieser Völker verwalten werden.
Der Anthropologe Claude Levi-Strauss fand in der Lebensart der
vermeintlich primitiven Völker mehr Weisheit und Garantie für das
Überleben der Natur und des Menschen als in der westlichen
Zivilisation. Die Berührung mit ihr bedeutete für die Urwaldvölker
eine "ungeheuerliche Katastrophe". Die Entdeckung des unbekannten
Stammes macht unversehens deutlich, dass es neben der die Welt
beherrschenden Zivilisation einen anderen Lebensentwurf gibt.
Vielleicht nicht besser, doch weitaus weniger zerstörerisch.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
338994
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Kommentar zu Steuersenkungen Berlin (ots) - Helmut Kohls Langzeitkoalition mit der FDP hat auch
deshalb 16 Jahre gehalten, weil er sich nicht auf deren Kosten
profilierte und ihr politisch mal was gönnte. Mitschuld an der miesen
Stimmung innerhalb der jetzigen Koalition ist der Verlust dieses
kohlschen Führungsstils. Von Angela Merkel und deren CDU fühlen sich
die Liberalen zunehmend belächelt und missachtet, wenn es um ihre
ureigenen Anliegen geht. Oder gar als Stimmvieh von einer Kanzlerin
missbraucht, die letztlich macht, was sie will. Bevor der neue
FDP-Vorsitzende mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steuersenkungen Bielefeld (ots) - »Steuersenkungen? Diese Leier schon wieder«,
dürfte mancher gestern spontan gedacht haben, als er von den
neuerlichen Plänen der schwarz-gelben Koalition erfuhr.
Steuersenkungen? Es ist der Regierung im Allgemeinen und der FDP im
Besonderen anzulasten, dass nicht nur das Konzept, sondern allein das
Wort derart in Misskredit geraten konnte. Doch kein noch so großes
Koalitionschaos darf darüber hinwegtäuschen, dass dieses Vorhaben
richtig war und bleibt. Die kalte Progression ist eine schreiende
Ungerechtigkeit. Der mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Steuern / Koalition Osnabrück (ots) - Noch viel zu früh
Der Aufschwung kommt überraschend kraftvoll daher, die Einnahmen
sprudeln stärker als erwartet. Dennoch ist es viel zu früh, dass die
schwarz-gelbe Regierung Steuerentlastungen plant. Zu Recht wollen
daher das Finanzministerium und die Opposition bremsen. Mehr Netto
vom Brutto, das klingt zwar verheißungsvoll. Mehr Geld in den Taschen
der Mittelschicht könnte die Binnenkonjunktur noch stärker beleben
und an die Leistungsbereiten positive Signale aussenden. Trotzdem
spricht viel gegen die Steuersenkung. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Bundesregierung Osnabrück (ots) - Überzeugend
Erstaunlich, dass die Debatte über das Fachkräftekonzept der
Bundesregierung bisher weitgehend ohne Polemik auskommt. Dabei sieht
der Plan doch auch den verstärkten Zuzug ausländischer Spitzenkräfte
vor, ein Reizthema, keine Frage. Die große Debatte darüber könnte
aber ausfallen, weil das Konzept der Komplexität des Themas
Fachkräftemangel gerecht wird.
Denn die Koalition macht sich nicht den einseitigen Verweis
zahlreicher Unternehmer auf die demografische Entwicklung zu eigen.
Natürlich mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Griechenland Osnabrück (ots) - Griechisches Trauerspiel
Alles Jammern hilft nicht. Das griechische Staatsschiff ist
krachend und knirschend auf Grund gesetzt worden. Nur mit vereinten
Kräften kann es wieder flottgemacht werden. Auch die Griechen selbst
müssen das endlich verstehen. Dass es ungeachtet der katastrophalen
Lage immer noch massiven Widerstand gegen die unabdingbaren Sparpläne
gibt, dass die Regierung deshalb weiter um Hilfe aus dem Ausland
bangen muss, all das ist ein Trauerspiel.
Das Vertrauen, das die Griechen so leichtfertig mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|