WAZ: Teures Trauerspiel. Kommentar von Tobias Blasius
Geschrieben am 24-06-2011 |
Essen (ots) - Mit der Abwicklung der WestLB findet ein besonders
lehrreiches Kapitel deutscher Bankengeschichte sein unrühmliches
Ende. Der Staat versuchte sich als Finanzjongleur, am Ende aber
haften die Steuerzahler mit Milliarden und Tausende von Mitarbeitern
nach quälenden Monaten der Ungewissheit mit ihrer beruflichen
Perspektive. Das ist bitter.
Lange galt die WestLB als erste Adresse des öffentlich-rechtlichen
Bankensektors. Der Landesregierung diente das lange einflussreiche
Düsseldorfer Geldinstitut als Instrument der Industriepolitik. Mit
dem Staat im Kreuz, der im Zweifel schon gerade stehen würde, ließ
sich über Jahrzehnte munter spekulieren, investieren und bürgen. Erst
als die EU-Vorzeichen sich radikal veränderten und die Aktivitäten
der Banker auf den internationalen Märkten immer tollkühner wurden,
ging zunächst ein schlüssiges Geschäftsmodell verloren und später
atemberaubend viel Geld.
Noch ist schwer absehbar, was genau auf den Landeshaushalt und die
Mehrheit der verbliebenen 4400 WestLB-Mitarbeiter zukommt. Schon
jetzt aber drängt sich der Eindruck auf, dass die Bürger mal wieder
überproportional stark zur Kasse gebeten werden, während sich die
Sparkassen-Verbände als Miteigentümer der maroden Landesbank
vergleichsweise schadlos halten. Ein teures Trauerspiel.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
339313
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zum Präventionsgipfel Halle (ots) - Das Klima zwischen Hans-Peter Friedrich und Muslimen
in Deutschland bedarf dringend einer Entspannung, seit der
CSU-Politiker sich demonstrativ von der Aussage von Bundespräsident
Christian Wulff distanziert hat, der Islam gehöre zu Deutschland.
Einen Schritt zur Verdrängung dieser schlechten Nachricht hat
Friedrich vor kurzem getan, als er erklärte, alle monotheistischen
Religionen stünden für jene Werte, die ein demokratisches Gemeinwesen
zur moralischen Grundierung brauche. Friedrich hat zudem
eingestanden, dass die mehr...
- WAZ: Vertrauen fehlt. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Er war kaum einen Tag im Amt, da hat
CSU-Bundesinnenminister Friedrich die Tonlage für sein amtliches
Wirken vorgegeben: Der Islam gehört nicht zu Deutschland, sagte er -
und trat mit der Replik nicht nur dem Bundespräsidenten auf die Füße.
Seither ist die Stimmung zwischen dem Minister und den muslimischen
Verbänden frostig.
Zum Eklat wurde auch die erste Islamkonferenz unter seiner
Leitung im März. Friedrich hat das ehrgeizige Vorhaben von seinem
Vorvorgänger Schäuble geerbt. Dieser hat es mit Geduld und Geschick mehr...
- WAZ: Mehr Europa wagen. Leitartikel von Knut Pries Essen (ots) - Offiziell stand das Thema Griechenland beim
EU-Gipfel nicht auf der Agenda. Am Zug seien jetzt die Griechen, hieß
es. Damit die nächste Tranche internationaler Kredithilfe fließen
könne, müsse auch die Opposition in Athen dem Sparprogramm zustimmen.
Klingt gelassen, ist es aber nicht. Den EU-Oberen steht der Schweiß
auf der Stirn. Es brennt lichterloh, und jedem ist klar: Das Feuer
löschen die Griechen nicht allein.
So haben sie den widerspenstigen griechischen Oppositionschef
Samaras in Brüssel mit Bitten und Drohen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zum EU-Gipfel Halle (ots) - Fast schon euphorisch berichteten Teilnehmer der
Runde, wie sehr sich die anderen Schuldenstaaten bemühen, allen
Auflagen gerecht zu werden, diese sogar noch zu übertreffen. Wohl zum
ersten Mal gab es so etwas wie Dank an diejenigen, die mit
Milliarden-Bürgschaften die Rettungsarbeiten für die Sünden der
Vergangenheit übernommen haben. Diese Aufhellung mag sich noch nicht
in den Finanzdaten aus Portugal, Irland sowie den anderen
strauchelnden Ländern widerspiegeln. Dafür ist es zu früh. Aber die
Entschlossenheit derjenigen, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Krise in Griechenland Bielefeld (ots) - Den Griechen fehlt Geld, sehr viel Geld. Weit
schlimmer aber ist, dass Europa eine Idee fehlt. Europa fehlt eine
Idee von seiner Zukunft. Wer aber nicht weiß, wo er hinwill, kann
auch nicht recht vorankommen. Nur wegen dieser Orientierungslosigkeit
konnte die Griechenland-Krise zu einer Krise der gesamten EU werden.
Manch langjähriger politischer Beobachter sieht gar die größte
Bedrohung für Europa seit 1945. Nach den Notoperationen der
vergangenen Tage kann man zwar sagen, dass der Patient Griechenland
noch lebt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|