Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Grüne / Energie / Atom
Geschrieben am 26-06-2011 |
Osnabrück (ots) - Reifeprüfung bestanden
Reifeprüfung bestanden: Die Grünen können den Umbau zur
Volkspartei zügig fortsetzen, mit dem Ja zum Regierungsplan für den
Atomausstieg sind Hürden genommen. Die Parteispitze legte sich schwer
dafür ins Zeug. Dem Werben und den Warnungen, jetzt nicht eine
historische Chance zu verpassen, ist die Basis wunschgemäß gefolgt.
Alles andere wäre ein verheerender Rückfall in Chaoten-Zeiten
gewesen.
Die Grünen haben quasi ein Urheberrecht in Sachen Atomausstieg.
Hätten sie sich einem Beschluss verweigert, der genau ihren Zielen
Rechnung trägt, wäre dies nach außen nicht zu vermitteln gewesen. Die
Zweidrittelmehrheit für den schwarz-gelben Konsens belegt: Das
Parteivolk verändert sich. Ergebnisorientierte Bildungsbürger lösen
die Anti-AKW-Vorkämpfer der Gründerzeit ab. Kompromisse sind bei den
neuen Grünen nicht mehr unanständig.
Aber ein Drittel der Delegierten hegt Widerwillen und Misstrauen
gegen die Wende-Kanzlerin. Die Sorge, dass Merkel den Atomkonsens
über den Haufen wirft, ist bei ihnen größer als der Wille zur Macht.
Viel zu tun also noch für Kretschmann, Trittin und Co. Sie müssen die
Anti-AKW-Initiativen, die sich verraten fühlen, überzeugen und weiter
an sich binden. Und sie müssen inhaltlich weiter hart arbeiten. Denn
Deutschland braucht ein Atom-Endlager. Wenn die Grünen 2013 wieder
mitregieren sollten, werden sie es sein, die den Standort dafür
festzulegen haben.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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