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Mercosur: Großes Potential und problematische Gegenwart / Gipfeltreffen am 28. und 29. Juni in Paraguay

Geschrieben am 28-06-2011

Berlin, Bonn, Buenos Aires (ots) - (gtai) Der Handelsstreit
zwischen Brasilien und Argentinien, die schwierigen Gespräche mit der
EU, der Konflikt um die Aufnahme Venezuelas in den
Wirtschaftsverbund: drei wichtige Themen, die auf dem Mercosur-Gipfel
wohl thematisiert werden. Der Mercado Común del Sur (Mercosur) steht
zwar vor großen Problemen, glänzt aber gleichzeitig mit
beeindruckenden Wirtschaftsdaten und bietet auch deutschen
Unternehmen große Chancen.

Das regionale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg allein 2010 um
7,8%, für 2011 wird ein Wirtschaftswachstum von 4,5 bis 5% erwartet.
Der Binnenmarkt mit 252 Millionen Verbrauchern ist beachtlich, der
Kfz-Markt ist der viertgrößte weltweit (4,2 Millionen verkaufte
Fahrzeuge in 2010) und hat damit Deutschland überholt.

Das Potential des Wirtschaftsverbundes und das Interesse am Markt
sind groß: "Viele europäische Unternehmen produzieren längst vor Ort.
Vor allem in Brasilien stehen deutsche Mittelständler Schlange, um in
den lukrativen Markt einzusteigen. Dutzende Wirtschaftsdelegationen
geben sich die Klinke in die Hand. Argentiniens Industrie ist mit der
brasilianischen immer stärker verzahnt. Paraguay und Uruguay bieten
in Nischen ebenfalls attraktive Geschäftschancen, etwa Uruguay im
Bereich der erneuerbaren Energien", so Carl Moses, Mitarbeiter von
Germany Trade & Invest in Buenos Aires.

Der Bestand europäischer Investitionen beläuft sich auf rund 174
Mrd. Euro. Damit sind die Europäer die wichtigsten ausländischen
Investoren im Mercosur - sie haben dort bis einschließlich 2009 so
viel investiert wie in der VR China, Indien und Russland zusammen.
Doch bei aller berechtigten Zuversicht ist der Mercosur bei weitem
nicht dort, wo ihn Unternehmen und Verbände gerne sähen. Es gebe, so
Vertreter der deutschen Auslandshandelskammern, keine kohärente
Wirtschaftsstrategie, die Harmonisierung von technischen und
gesundheitspolitischen Vorschriften komme nicht voran, die
Institutionen der Wirtschaftsunion seien zu schwach.

Das ist wohl mit ein Grund dafür, dass sich Brasilien und
Argentinien momentan wegen Zollbestimmungen und Genehmigungsverfahren
streiten. Die Länder werfen sich gegenseitig vor, unter anderem durch
Mindestpreise und andere Importschranken die eigene Industrie vor der
Konkurrenz aus dem Ausland zu schützen. Die Länder verhandeln zwar
miteinander, der Konflikt bleibt aber bestehen.

Weitere Informationen zum Mercosur sind kostenlos unter
www.gtai.de abrufbar.

Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft
und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft berät ausländische Unternehmen, die ihre
Geschäftstätigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen wollen. Sie
unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen
wollen, mit Außenwirtschaftsinformationen.



Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T. +49 (0)30 200 099-173
M. +49 (0)151 171 50012
F. +49 (0)30 200 099-511
Andreas.Bilfinger@gtai.com


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