Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kirchhof legt neues Steuerkonzept vor
Verführerisch
PETER JANSEN
Geschrieben am 28-06-2011 |
Bielefeld (ots) - Das Steuerkonzept des 2005 von der CDU als
Finanzminister eingeplanten Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof
klingt verführerisch. Ein Steuergesetz statt 200, 146 Paragrafen
statt 33.000, da schöpft der überarbeitete Finanzinspektor Hoffnung
und der Steuerberater bangt um seine Pfründe. Kirchhofs Konzept mag
Steuersystematiker in Verzückung versetzen. Trotzdem hat es keinerlei
Chance, jemals verwirklicht zu werden. Nach den bitteren Erfahrungen
2005 wird die CDU es nicht wagen, noch einmal einen Steuersatz zu
empfehlen, der für den steinreichen Finanzmakler ebenso hoch ist wie
für dessen Schreibkraft. Ein einfaches System heißt nicht, dass es
auch gerecht ist. Es macht Sinn, dass ein Sozialstaat
unterschiedliche Belastungen der Steuerzahler ausgleicht, sei es für
Pendler, die in Wohnortnähe keinen Arbeitsplatz finden, sei es für
Arbeitnehmer, die nachts und an Sonn- und Feiertagen arbeiten müssen.
Ähnliches gilt für unterschiedliche Sätze bei der Mehrwertsteuer. Das
jetzige Steuersystem strotzt vor Ungereimtheiten und
Ungerechtigkeiten. Die zu beseitigen und mehr Klarheit zu schaffen
ist schon eine Herkulesaufgabe, vor der die Koalition in Berlin
bislang kapituliert hat. Träume von einem Kirchhof'schen System
machen die notwendigen Reformen nicht einfacher.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
339821
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Deutsch-Chinesische Regierungskonsultationen
Die Schattenseite
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Früher gab es die Symbolfigur des reichen Onkels
aus Amerika, die ein Füllhorn voll materieller Segnungen über den
alten Kontinent ausschüttete. Doch die Welt hat sich in den
vergangenen fünf Jahrzehnten gründlich geändert. Heute strengen sich
die USA an, um eine Staatspleite abzuwenden und ihr größter Gläubiger
ist China. Der reiche Verwandte kommt heute eindeutig aus dem Reich
der Mitte. Bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen ging
es denn auch ein wenig zu wie bei einer Bescherung. Die
Milliardenaufträge mehr...
- HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zum Bildungspaket Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Nina Paulsen
Gut gemeint, schlecht gemacht. So lässt sich das Bildungspaket von
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zusammenfassen. Mit
Nachhilfe, warmem Mittagessen oder der Finanzierung von
Fußballstunden soll es Kindern aus bedürftigen Familien helfen. Das
entspricht nicht nur einer Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts,
sondern ist auch eine sinnvolle Investition in das wichtigste
Kapital, das unser Land hat. Tatsächlich kommt die Hilfe aber kaum
bei den Kindern an. Und das liegt mehr...
- HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zum Verhältnis Deutschland-China Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Thomas Frankenfeld
Die Volksrepublik China ist ein politologisches Phänomen: Auf
einem rüden raubkapitalistischen Wirtschaftsalltag sitzt ein
altstalinistischer Überbau. Funktionieren kann dies überhaupt nur
mithilfe von Repression und Despotie. Möglicherweise verfügt China
mit rund 500 Milliardären - Deutschland hat knapp 60 - inzwischen
bereits über mehr Superreiche als die USA. Ihnen stehen 250 Millionen
mittel- und weitgehend rechtlose Wanderarbeiter gegenüber, deren
Verzweiflung erheblichen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Bevölkerungsentwicklung in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Am Grundproblem ändert sich nichts: Die Bevölkerung
insgesamt schrumpft, das Land leert sich. Und zurück bleiben mehr und
mehr die Alten - das ist in den großen Städten übrigens nicht anders
als in ländlichen Gebieten. Folgt man den Prognosen der amtlichen
Statistiker, dann wird sich diese Entwicklung in Zukunft sogar noch
verschärfen. Mit all ihren negativen Folgen für die
Gesundheitsversorgung, für Pflege, Betreuung, Bildung oder
Infrastruktur. Diese Entwicklung gilt es zu organisieren, damit es
sich auch in Zukunft mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Haushalt Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Sowohl Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) als
auch Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) haben in den
Etatverhandlungen Federn lassen müssen. Haseloff, weil er bis an den
Rand der Selbstverleugnung und auf Kosten seiner Glaubwürdigkeit so
tat, als herrsche im Kabinett ein prima Klima - während zeitgleich
einige Minister öffentlich über den Etatentwurf murrten. Und
Bullerjahn, weil er nach dem eskalierten Streit mit seiner
Parteichefin Katrin Budde über die Universitäts-Kliniken öffentlich
einen Rückzieher machen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|