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WAZ: Pleite als Alternative - Kommentar von Sabine Brendel

Geschrieben am 29-06-2011

Essen (ots) - Die meisten griechischen Parlamentarier haben sich
ungeachtet der massiven Proteste ihrer Bürger hinter die rigiden
Sparpläne der Regierung gestellt. Das ist gut, aber noch längst nicht
genug, um die Staatspleite abzuwenden. Immerhin lehnten 138
Parlamentarier die neuen Sparvorhaben ab. Und die Opposition hat
immer noch kein klares Bekenntnis abgelegt, dass auch sie die
Sparziele einhalten wird, falls die Regierung wechselt. Doch genau
das fordern die europäischen Staaten, damit Griechenland weitere
Notkredite erhalten kann. Es ist daher verständlich, dass
EU-Spitzenvertreter Druck machen. Falsch ist aber, wenn sie sagen, es
gebe keine Alternative zum Sparkurs. Die Alternative wäre
Griechenlands Pleite. Die will aber niemand, da die Krise dann auf
andere Euro-Staaten übergreifen könnte. Doch würde sich die EU nicht
auf alles vorbereiten, wäre das grob fahrlässig. Fahrlässig wäre es
auch, die massiven Proteste der Menschen in Griechenland zu
unterschätzen. Spätestens, wenn das zweite Hilfspaket geschnürt wird,
muss die EU den Griechen aufzeigen, wie ihre gebeutelte Wirtschaft
wieder fit gemacht werden kann. Nur mit Sparen wird das misslingen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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