Trotz Euro-Krise - Europas Börsen steigern Emissionserlöse im zweiten Quartal
Geschrieben am 07-07-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - PwC "IPO Watch Europe": Volumen der
Erstemissionen steigt nach schwachem Jahresbeginn / Euro-Krise sorgt
weiterhin für Zurückhaltung / Deutsche Börse mit zweithöchstem
IPO-Erlös
Die europäischen Aktienmärkte haben nach schwachem Jahresbeginn im
zweiten Quartal deutlich mehr Börsengänge und höhere Emissionserlöse
verbucht. Das Volumen der IPOs (Initial Public Offerings) zwischen
April und Ende Juni 2011 belief sich auf 13,37 Milliarden Euro. Das
waren rund 4,35 Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum und
sogar gut 10,4 Milliarden Euro mehr als im ersten Quartal 2011, wie
aus der Studie "IPO Watch Europe" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Die Zahl der Erstemissionen
stieg von 95 im ersten Quartal auf 134 im zweiten Quartal 2011.
"Der Aufschwung ist erfreulich, gerade angesichts des schwierigen
Umfelds: Mehrere Unternehmen haben ihre für das erste Halbjahr 2011
geplanten Börsengänge verschoben, weil sie die Konsequenzen einer
Staatspleite in Griechenland fürchteten. Die Sorge hat auch die
Preise bei den erfolgreichen Emissionen unter Druck gesetzt",
kommentiert Christoph Gruss, Partner in der Capital Markets Group bei
PwC.
Die gemessen am Emissionsvolumen dominierende Börse war im zweiten
Quartal 2011 die London Stock Exchange. Hier brachten 36 Börsengänge
einen Gesamterlös von rund 10,66 Milliarden Euro, was fast 80 Prozent
des europäischen IPO-Volumens entspricht. Maßgeblichen Anteil an der
starken Bilanz hatte die Erstemission des Schweizer Rohstoffkonzerns
Glencore mit einem Volumen von allein 6,87 Milliarden Euro. Der
Börsengang der ebenfalls im Rohstoffsektor aktiven
Investmentgesellschaft Vallares brachte weitere rund 1,18 Milliarden
Euro.
An der Deutschen Börse gab es von April bis Juni 2011 sechs
Erstemissionen im Gesamtvolumen von 959 Millionen Euro. Damit
etablierte sich Frankfurt auf Rang zwei der wichtigsten europäischen
IPO-Märkte, gefolgt von Warschau (600 Millionen Euro) und Wien (366
Millionen Euro). Größter Börsengang in Frankfurt war das Going Public
der Immobiliengesellschaft GSW mit einem Volumen von 407 Millionen
Euro.
"Für den deutschen Aktienmarkt sind wir weiterhin optimistisch. Im
ersten Halbjahr 2011 hielten sich viele Unternehmen mit geplanten
Börsengängen wegen der ungewissen Entwicklung in Griechenland und der
schwachen Konjunktursignale aus den USA zurück. Dennoch halten wir 20
IPOs bis zum Jahresende 2011 für möglich", so Gruss. Nach Ablauf der
ersten sechs Monate kommt Frankfurt auf zehn Börsengänge mit einem
Gesamtvolumen von gut 1,2 Milliarden Euro.
China bleibt führend
Ungeachtet des Aufwärtstrends im zweiten Quartal 2011 bleibt das
Emissionsvolumen an den europäischen Aktienmärkten bislang hinter dem
der Börsen in den USA und China zurück. Zum Ende des ersten
Halbjahres verzeichnete Europa IPO-Erlöse von rund 16,33 Milliarden
Euro gegenüber 17,62 Milliarden Euro in den USA und sogar 29,25
Milliarden Euro in China. Allerdings konnten nur die europäischen
Märkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinzugewinnen (plus 2,63
Milliarden Euro), während das Emissionsvolumen an den chinesischen
Märkten um 5,8 Milliarden Euro und an den US-Börsen sogar um 11,45
Milliarden Euro hinter den Wert des ersten Halbjahres 2010
zurückfiel.
Im "IPO Watch Europe" erfasst PwC vierteljährlich sämtliche
Neuemissionen an den wichtigsten Börsen in Belgien, Dänemark,
Deutschland, Frankreich, Griechenland, Holland, Irland, Italien,
Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, Spanien und Großbritannien. Umplatzierungen zwischen
verschiedenen Marktsegmenten eines Handelsplatzes bleiben ebenso
unberücksichtigt wie Emissionen aus einer Mehrzuteilungsoption
("Greenshoe") im Rahmen eines IPO. Die Zahlenangaben im "IPO Watch
Europe" beruhen ausschließlich auf von den Börsen übermittelten
Daten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/ipo-watch-juli2011
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Alexander Hartberg
PwC Presse
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