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Margot Käßmann wird "Lutherbotschafterin" für 2017/ Nikolaus Schneider stellte ehemalige Ratsvorsitzende heute in Berlin vor

Geschrieben am 08-07-2011

Hannover (ots) - Margot Käßmann wird "Botschafterin des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das
Reformationsjubiläum 2017". Dies teilten der Vorsitzende des Rates
der EKD, Präses Nikolaus Schneider, und der Präsident des
Kirchenamtes der EKD, Hans Ulrich Anke, gemeinsam mit Margot Käßmann
am heutigen Freitag in Berlin mit. Käßmann soll das neugeschaffene
Amt im Frühjahr 2012 antreten. Nikolaus Schneider gab seiner Freude
darüber Ausdruck, dass die ehemalige Ratsvorsitzende wieder
"offiziell" ein EKD-Amt bekleiden werde. Er hoffe, dass Käßmann den
"nationalen und internationalen Vorbereitungen" auf das Jubiläum
"weitere Kraft und weiteren Schwung" verleihen möge, denn die
Themenjahre der Lutherdekade seit 2008 seien keineswegs eine "museale
Rückschau", sondern vielmehr eine "Erinnerung für die Zukunft" und
eine "christliche Ansage in unserer Zeit und für unsere Zeit.

Der Ratsvorsitzende betonte, er sei dankbar, dass Staat und
evangelische Kirche im Kuratorium 2017 zusammenwirkten, um das
Reformationsjubiläum und die Lutherdekade als "gemeinsame Wurzel
vielfältiger gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen auch
gemeinsam zu entfalten und zu feiern." Für die evangelische Kirche
erhofft sich Schneider von Margot Käßmann eine "lebendige
Vermittlung" des Ereignisses "in viele Richtungen und Milieus der
Gesellschaft". Käßmann solle tatkräftige Impulse geben und gute
Vernetzungsarbeit leisten - "national wie international", denn das
Reformationsjubiläum im Jahre 2017 solle ökumenisch geprägt sein.
Käßmann habe eine große Fähigkeit, die Sprache und den Geist Martin
Luthers "fromm, fröhlich, frisch und frei" in den Alltag zu
übersetzen, so Schneider weiter und wünschte der Theologin, die noch
bis Frühjahr 2012 eine Gastprofessur an der Ruhruniversität Bochum
innehat, für die neue Tätigkeit bei der EKD "von Herzen" Gottes
Segen.

Margot Käßmann bedankte sich bei Nikolaus Schneider und Hans
Ulrich Anke für die Initiative zur Schaffung des neuen Amtes und bei
ihrer Hannoverschen Landeskirche, die ihr die Wahrnehmung desselben
ermögliche. Hinter der Reformation Martin Luthers verberge sich nicht
nur "eine imponierende, zuweilen auch herausfordernde Geschichte",
sondern auch "ein großes Potential für heute und für die Zukunft".
Davon, so Käßmann, sei sie zutiefst überzeugt und deshalb freue sie
sich darauf, ab dem Frühjahr 2012 "als Botschafterin des Rates der
EKD für das Reformationsjubiläum unterwegs zu sein."

Ihr sei trotz aller anderslautenden Spekulationen immer klar
gewesen: "Ich bin eine Frau der Kirche, hier bin ich verwurzelt, seit
fast 30 Jahren in unterschiedlichen Positionen tätig und freue mich
darauf, das in neuer Funktion wieder zu sein." Sie wolle mit "Herzen,
Mund und Händen" dazu beitragen, dass das Reformationsjubiläum 2017
und die Lutherdekade "in unserer Gesellschaft, in unserer Kirche und
weit über unsere Grenzen hinaus im ökumenischen und internationalen
Kontext sichtbar werden". Ihr Glaube und ihre Theologie seien sehr
von der "lutherischen Botschaft der Rechtfertigung allein aus
Glauben" geprägt worden. Käßmann: "Wir müssen unser Leben nicht
rechtfertigen, es ist ,gerechtfertigt', wie Martin Luther sagte, weil
Gott es uns geschenkt hat." Die Zuversicht, dass Gott "unser Leben in
Zeit und Ewigkeit umspannt", befreie vom "ständigen Ringen um
Bedeutung, Erfolg, Reichtum" und mache Mut, immer wieder zu fragen:
"Wie steht es um die Gerechtigkeit - in unserem Land, auf der Welt?
Wie werden die Kirchen dem biblischen Auftrag gerecht, die Einheit
der Christenheit zu leben? Was bedeutet es, Frieden zu stiften?"
Martin Luther, so Käßmann abschließend, sei ein "Vorbild für uns
heute, aus dem Glauben heraus, Standpunkte zu finden".

Der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Hans Ulrich Anke, gab
seiner Freude darüber Ausdruck, dass Margot Käßmann "in absehbarer
Zeit" wieder für die EKD tätig werde. Er machte deutlich, dass die
ehemalige Ratsvorsitzende als Botschafterin für das
Reformationsjubiläum ein ganz neues Amt bekleiden werde. Sie werde
nicht Nachfolgerin des bisherigen Beauftragten des Rates der EKD in
Wittenberg, Stephan Dorgerloh, der im April Kultusminister des Landes
Sachsen-Anhalts geworden ist. Käßmanns Aufgabe sei es, in "vielen
Bereichen und Milieus unserer Kirchen und unserer Gesellschaft" für
das Reformationsjubiläum und die Lutherdekade "werbend zu wirken" und
besonders die "internationale Perspektive" in den Blick zu nehmen.
Margot Käßmann, so Anke weiter, sei "in der weiten Welt der Ökumene"
gut bekannt und habe dort "eine hohe Reputation". Außerdem solle
Margot Käßmann mit dem wirken, was sie besonders gut könne und
besonders gerne mache, nämlich durch "Vorträge und Gottesdienste,
durch Diskussionen und andere Veranstaltungen der EKD zur
Lutherdekade und zum Reformationsjubiläum" und damit zu wirken"viele
Herzen und Köpfe erreichen und begeistern." Zudem sei es
wünschenswert, so Anke, dass Margot Käßmann dabei helfe, "Kreise von
Unterstützerinnen und Unterstützern für das große
Reformationsjubiläum 2017 zu gewinnen - Kulturschaffende und
Sponsoren, Mäzene und Förderer aus dem weiten Feld der
Zivilgesellschaft."

Hannover/Berlin, 08. Juli 2011

Pressestelle der EKD

Reinhard Mawick

Die Statements von

Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKD Prof.
Dr. Margot Käßmann, z. Z. ruhruniversität Bochum sowie Dr. Hans
Ulrich Anke, Präsident des Kirchenamtes der EKD sind unter den
folgenden Links abrufbar.

www.ekd.de/download/2010708_statement_schneider.pdf
www.ekd.de/download/2010708_statement_kaessmann.pdf
www.ekd.de/download/2010708_statement_anke.pdf



Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de


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