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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Chefsuche bei der Deutschen Bank

Geschrieben am 08-07-2011

Bielefeld (ots) - Der Chef der Deutschen Bank muss kein Deutscher
sein. Das ist bewiesen. Josef Ackermann ist Schweizer. Aber kann der
Vorstandsvorsitzende ein Inder sein? Die Deutsche Bank ist
schließlich nicht irgendeine deutsche Bank. Wenn es um grundsätzliche
und internationale Fragen geht, sucht die Bundeskanzlerin das
Gespräch mit Ackermann - und nicht mit Commerzbank-Chef Martin
Blessing. Dabei ist die Nummer 2 unter den deutschen Großbanken nach
der Fusion mit der Dresdner sogar teilweise in Staatsbesitz. Selbst
die Sparkassen, vor Ort im Lokalen in der Hauptrolle, stehen bei
Merkel erst in der zweiten Reihe: Seit die Krise die Landesbanken
erfasst hat, sind sie international kaum verdrahtet. Wird sich die
Kanzlerin mit dem künftigen Chef der Deutschen Bank auf Englisch
unterhalten? Die Frage stellt sich neuerdings. Nach dem Ausfall von
Ex-Bundesbank-Chef Axel Weber, der es vorzieht, zur Schweizer
Großbank UBS zu wechseln, gilt Anshu Jain als der logische Nachfolger
Ackermanns. Seine Geburtsstadt Jaipur ist in Indien als »Pink City«
bekannt. Und wie durch eine rosa Brille strahlt die Karriere Jains.
Er steuert als Investmentbanker mit seinen London-Boys Milliarden zum
Deutsche-Bank-Gewinn bei. 2005 waren es grob gerechnet 50 Prozent des
Gesamtertrags. Sogar in der Krise erwirtschaftete das
Investment-Banking, von einem einzigen Quartal abgesehen, durchgängig
gute Gewinne. Anshu Jain ist zudem das mit Abstand profilierteste
Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Kommt er nicht zum Zug, ist die
Gefahr, dass er mit seiner Mannschaft einen neuen Arbeitgeber suchen
wird, groß. In diesem Fall aber hätte der Manager, der an seiner
Stelle den Vorstandsvorsitz übernimmt, womöglich von Anfang an ein
Renditeproblem. Gegen Anshu Jain spricht, dass ein ausgezeichneter
Flügelstürmer noch lange kein guter Kapitän sein muss. Niemand weiß
es besser als Ackermann, welche großen Fettnäpfchen auf einen
Ausländer an der Spitze der Deutschen Bank warten. Wie viel mehr
Fallstricke muss ein Nichteuropäer fürchten, der erst noch die
deutsche Sprache erlernen muss? Hat er beispielsweise eine
Vorstellung und ein Verständnis dafür, was mittelständische
Unternehmer oder gar die Kunden der Deutsche-Bank-Tochter Postbank an
Service und Hilfe erwarten? Trotzdem führt an Jain kein Weg vorbei.
Nachdem der Aufsichtsrat der Deutschen Bank die Führungsfrage so
lange schleifen ließ, ist am Ende wohl eine Doppelspitze die beste
Lösung. Sie ist ungewohnt, aber nicht unmöglich. Bei einer
Doppelspitze hätte der Deutschland-Chef des Instituts, Jürgen
Fitschen, gute Aussichten. Er ist nicht nur weitblickend und
bodenständig, sondern auch in der Bank und bei den Kunden gut
vernetzt. Er hat, was Jain fehlt. Sein Gespür für die Fragen und
Sorgen des Mittelstandes können alle ostwestfälischen Unternehmer
bestätigen, die ihn regelmäßig als Redner bei den Jahresempfängen des
Instituts in Bielefeld erlebt haben.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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