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Verbände unterstützen Wolfstag in Rietschen - Kritik an den Plänen des Ministers

Geschrieben am 20-07-2011

Hamburg (ots) -

Gemeinsame Presseerklärung von IFAW, WWF, Gesellschaft zum Schutz der
Wölfe e.V. und Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.

Am kommenden Samstag, den 23. Juli 2011, wird der 5. Wolfstag im
Erlichthof Rietschen in Sachsen stattfinden. Neben einem vielfältigen
Programm wird es spannende Vorträge rund um den Wolf geben.
Veranstalter sind das Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz", der
Freundeskreis freilebender Wölfe, die Gesellschaft zum Schutz der
Wölfe, der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) sowie der WWF.
"Wir unterstützen den Wolfstag sowohl inhaltlich als auch durch einen
finanziellen Beitrag", erläutern die Vertreter der beteiligten
Verbände und Organisationen. "Derartige Veranstaltungen, die das Tier
Wolf und seine Lebensweise den Menschen näher bringen, sind für einen
nachhaltigen Wolfsschutz unabdingbar. Und die große Beliebtheit
dieser Veranstaltung zeigt, dass die Rückkehr des Wolfes viele
Menschen weit über die Region hinaus begeistert."

Kritisiert hingegen werden die Pläne des sächsischen
Umweltministers Frank Kupfer, den Wolf ins sächsische Jagdrecht
aufzunehmen. "Die jetzige Schutzsituation für den Wolf ist durch
geltendes europäisches und nationales Naturschutzrecht bestens
geregelt", betont Robert Kless vom IFAW. "Die Umsetzung der dafür
erforderlichen Maßnahmen, wie beispielsweise wissenschaftliches
Monitoring, ist in dem gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiteten
Wolfsmanagementplan festgeschrieben und eindeutig geklärt."

"Auch die Jägerschaft ist mit dem Landesjagdverband als
eingetragener Naturschutzverband bereits involviert und hat alle
Möglichkeiten, sich beim Wolfsschutz und Monitoring aktiv
einzubringen", ergänzt Uwe Tichelmann vom Freundeskreis freilebender
Wölfe.

"Eine zusätzliche Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht würde dagegen
zu einer rechtlichen Verwirrung bei Fragen der Zuständigkeit führen",
erläutert Janosch Arnold, WWF. "Wir befürchten, dass eine
Koordination des gesamten Wolfsmanagements sehr viel schwieriger und
durch den Mehraufwand in der Koordination auch teurer werden würde.
Auch ein Einfluss auf die Qualität des Monitorings, welches durch das
europäische Naturschutzrecht vorgeschrieben ist, ist zu befürchten."

Rolf Jaeger von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe resümiert:
"Wir sehen durch eine Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht keinerlei
Vorteil für den Wolfsschutz oder einen der beteiligten Akteure. Mit
der Übernahme ins Jagdrecht kann der Wolf zum jetzigen Zeitpunkt nur
verlieren, zu gewinnen gibt es nichts."



Pressekontakt:
IFAW: Robert Kless, 040-866500-28, rkless@ifaw.org

WWF: Dr. Janosch Arnold, 030-311777294, janosch.arnold@wwf.de

Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.: Uwe Tichelmann,
02245-911374, uwe.tichelmann@freundeskreis-wolf.de

Gesellschaft zum Schutz der Wölfe: Dr. Rolf Jaeger, 0172-3432201,
rolf.jaeger@gzsdw.de


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