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Das Activia-Märchen, Teil II - Danones "umweltfreundlicherer" Becher entpuppt sich als Öko-Lüge

Geschrieben am 26-07-2011

Berlin (ots) - Innen Schwindel - und außen auch: Nachdem Danone
seinen überteuerten Activia-Joghurt seit jeher mit überzogenen
Gesundheitsversprechen verkauft, setzt der Konzern jetzt auch bei der
Verpackung auf Etikettenschwindel. Der neue Becher aus Maisstärke sei
"umweltfreundlicher" als der alte und könne "optimal verwertet bzw.
recycelt" werden, verspricht Danone. Fakt ist: Der Becher ist
insgesamt weder umweltfreundlicher als der alte, noch wird er
recycelt, wie die Verbraucherorganisation foodwatch heute auf
abgespeist.de, dem Portal gegen Etikettenschwindel, kritisiert.

"Mit einem Joghurt etwas Gutes für die Gesundheit und gleichzeitig
auch noch für die Umwelt tun - da bezahlen Konsumenten gerne etwas
mehr", sagt Anne Markwardt, Leiterin der foodwatch-Kampagne
abgespeist.de. "Danone setzt bei Activia voll auf diese Kaufanreize.
Sie entpuppen sich aber als reine Marketing-Hülsen, denn weder ist
der Joghurt eine Wunderwaffe gegen Verdauungsbeschwerden, noch ist
sein neuer Becher insgesamt umweltfreundlicher als der alte."

Seit April 2011 wird der Activia-Becher mit dem aus Maisstärke
hergestellten Kunststoff Polylactid (PLA) produziert. Die angeblichen
Vorteile stellt Danone offensiv in der Werbung heraus und beruft sich
auf eine selbst finanzierte Studie beim Institut für Energie und
Umweltforschung in Heidelberg (ifeu). Diese Studie kommt in Wahrheit
jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis: Die Öko-Bilanz des neuen
Bechers ist - nach den Maßstäben des staatlichen Umweltbundesamtes -
insgesamt keinesfalls besser als die des alten Plastikbechers.

Die zentralen Werbeaussagen von Danone auf dem Becher entpuppen
sich als irreführend:

1. "umweltfreundlicherer": Der ifeu-Studie zufolge hat der neue
PLA-Becher lediglich einzelne Vorteile gegenüber dem alten, etwa bei
den Treibhausgasemissionen oder beim fossilen Ressourcenverbrauch.
Das ifeu-Institut warnt jedoch ausdrücklich, dass die Ergebnisse
"keinesfalls für gesamtökologische Aussagen herangezogen werden"
können. Denn gleichzeitig belastet die Herstellung des neuen Bechers
beispielsweise Böden und Gewässer stärker als die des alten. Diese
Nachteile verschweigt Danone in den Werbetexten auf der Verpackung.

2. Der Becher könne "optimal verwertet bzw. recycelt werden":
Tatsächlich wird der Becher nicht recycelt, sondern in der Regel
einfach verbrannt, er wird von Recycling-Anlagen nämlich gar nicht
aussortiert.

Bereits im März 2011 hatte foodwatch Danones Werbestrategie für
Activia als Etikettenschwindel entlarvt: Der Joghurt kann nicht mal
eben die Verdauung regulieren, wie es der Konzern suggeriert. Zu
diesem Ergebnis kommt foodwatch nach Analyse aller 17 Studien zur
Wirkung von Activia, auf die sich Danone stützt. "Der Erfolg von
Activia beruht einzig auf dem Geschäftsmodell Etikettenschwindel",
sagt Anne Markwardt. "Zur Verdauungslüge kommt jetzt die
Verpackungslüge."

Danone bejubelt seine Verpackungsoffensive als einen "ersten
Schritt" - mit der Vision, dass in Zukunft genügend PLA in Umlauf
gebracht werden soll, um ein Recycling zu ermöglichen. Ob das jemals
der Fall sein wird, steht in den Sternen. Derzeit ist völlig unklar,
welche Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen die geringsten
Auswirkungen auf die Umwelt haben. Im Werbetext auf der Banderole
suggeriert Danone trotzdem schon mal, der neue Becher sei eine Art
ökologisches Verpackungswunder.

Link: http://www.abgespeist.de

Bildmaterial zum Downlaod:
http://www.foodwatch.de/material-abgespeist



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 23
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26


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