Stellungnahme des deutschen Hinterbliebenenverbands HIOP AF447 e.V. zum angekündigten Zwischenbericht der BEA
Geschrieben am 28-07-2011 |
Berlin (ots) - Die Hinterbliebenen der Opfer des Absturzes des
AIRBUS A330 auf dem Flug von Rio nach Paris mit der Flugnummer AF 447
der AIR FRANCE äußern Zweifel über die Ziele der Untersuchungen des
französischen Bureau d´Enquetes et d´Analises - BEA zur Aufklärung
der Katastrophe. Ferner sind sie empört darüber, dass nach den
monatelangen Verzögerungen bei der Suche nach dem Flugzeugwrack auch
die Auswertung von Flugdatenschreiber (FDR) und Sprachaufzeichnungen
(CVR) nur schleppend erfolgt.
Die bisherigen Verlautbarungen sowie die Ankündigungen für die
Pressekonferenz am 29. 07. 2011 setzen die Politik der Herausgabe
fragmentierter Informationen fort. Nach über zweijähriger Tätigkeit
der BEA in ausschliesslich eigener Zuständigkeit ist noch immer kein
schlüssiges Untersuchungsziel zu erkennen.
Vielmehr wird die Öffentlichkeit in zunehmendem Umfang auf einen
Pilotenfehler als ursächlich vorbereitet. Demnach haben die Piloten
das Flugzeug nach dem Ausfall der Geschwindigkeitsmesser in fataler
Weise nach oben gezogen. Diese von der BEA verfolgte Theorie wird
bereits bisher mit willkürlich ausgewählten Sprachaufzeichnungen
unterlegt. Die Hinterbliebenen halten dieses Vorgehen für empörend.
Bei ihrer Interpretation lässt die BEA die Ergebnisse aus den
umfangreichen Untersuchungen am Flugsimulator durch einen
renommierten Flugexperten der Technischen Universität in Berlin
unberücksichtigt, die bereits im Juni 2010 allen beteiligten Behörden
zur Verfügung gestellt wurden. Sie deuten darauf hin, dass es bei
einem simultanen Ausfall mehrerer Geschwindigkeitssensoren aufgrund
eines Softwarefehlers im elektronischen Steuerungssystem des AIRBUS
A330 zur Anstellung der Höhenflosse und damit zur Änderung des
Anstellwinkels des Flugzeugs kommen kann. Im kritischen Flugzustand
in großer Flughöhe und mit geringen Geschwindigkeitsreserven bis zum
Strömungsabriss (Stall) hätten dann die Piloten nur wenige Sekunden
Zeit, diesen Fehler - sofern für sie kurzfristig überhaupt erkennbar
- durch manuelle Steuerungskommandos zu korrigieren.
Ein eventuelles Fehlverhalten der Piloten kann ferner nur
beurteilt werden unter Würdigung ihres vorausgegangenen und
dokumentierten Trainings sowie der zum Unfallzeitpunkt
veröffentlichten Handlungsanweisungen für den Fall eines
manifestierten Strömungsabrisses des Flugzeugs.
Seit dem Jahre 2005 sind zahlreiche Fälle von Problemen beim
Durchfliegen von Vereisungszonen mit Geschwindigkeitsmessern des
französischen Herstellers THALES bekannt, insbesondere der
gleichzeitige Ausfall mehrerer Sensoren. Dennoch wurde bis zur
Katastrophe weder vom Flugzeugbauer AIRBUS noch vom Betreiber AIR
FRANCE, noch von der französischen Aufsichtsbehörde DGAC auf die
kausalen Folgen eines solchen Mehrfachfehlers hingewiesen. Ferner
wurde es versäumt, diesen Fehlerzustand systematisch zu untersuchen,
so dass weder Änderungen am Fluggerät noch Flugbeschränkungen für den
AIRBUS A330 vorgenommen wurden. Schliesslich ist AIR FRANCE bislang
den Nachweis schuldig geblieben, dass ein Systemausfall in grossen
Höhen im Trainingsprogramm ihrer Piloten enthalten war. Somit war der
Absturz des AIR FRANCE AIRBUS A330-200 quasi vorprogrammiert.
Bis zum heutigen Tag werden den Angehörigen der Opfer konsistente
Informationen aus den seit Mitte Mai 2011 vorliegenden Auswertungen
des Flight Data Recorders (FDR) und des Cockpit Voice Recorders (CVR)
vorenthalten. Die im französischen Ermittlungs- /Strafverfahren
akkreditierten Hinterbliebenen, fordern deshalb die unverzügliche
Offenlegung der vollständigen FDR LISTINGS
durch die Untersuchungsrichterin Zimmermann, um mit den
ausgelesenen Daten eine unabhängige Untersuchung einleiten zu können.
Dr. Bernd Gans
Barbara Crolow
Dr. Wini Schmidt-HIOP AF 447 e.V.
KontaKt:
HIOP AF 447 -
Hinterbliebene der Opfer des Flugzeugabsturzes AF 447 e.V.
E-Mail: hiop@hiop-af447.de
Telefon: 069 47 89 02 70
http://www.hiop-af447.de
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