Rheinische Post: Chinas Kritik
Geschrieben am 29-07-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Seit Wochen liefern sich Republikaner und Demokraten eine
unwürdige Schlacht über die notwendige Anhebung der
US-Schuldengrenze. Damit gefährden sie mittlerweile die gesamte
Weltwirtschaft. Auf dem Rücken der Welt eine Art vorgezogenen
Präsidentschaftswahlkampf auszutragen, ist verantwortungslos, ja
geradezu fahrlässig. Chinas Kritik trifft deshalb ins Schwarze. Die
Zahlungsunfähigkeit der weltgrößten Wirtschaftsmacht hätte
unabschätzbare Folgen. Denkbar sind nicht nur Kursstürze an den
Börsen, sondern auch Kaskaden neuer Bankenzusammenbrüche. Eine neue
weltweite Finanzkrise wäre dann sehr wahrscheinlich. Welche
verheerenden Folgen dies auch für Deutschland haben kann, hat schon
der massive Wachstumseinbruch 2009 nach der Pleite der US-Bank Lehman
Brothers gezeigt. Aus der politischen Schlacht wird Barack Obama sehr
wahrscheinlich als Sieger hervorgehen. Die Mehrheit der Amerikaner
steht hinter seinem Plan, das Staatsdefizit mit einem Mix aus
Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen zu bekämpfen. Die sture
Ablehnung des Obama-Plans wird die Republikaner und ihre
ultrakonservative Tea-Party-Bewegung noch teuer zu stehen kommen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
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