(Registrieren)

Firmeninsolvenzen sinken im 1. Halbjahr 2011 um 10,9 Prozent (mit Bild)

Geschrieben am 04-08-2011

Hamburg (ots) -

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2011
in Deutschland weiterhin rückläufig. Die aktuelle Studie der
Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel meldet in diesem
Untersuchungszeitraum 10,9 Prozent weniger Firmenpleiten als im
Referenzhalbjahr 2010. Demnach mussten im ersten Halbjahr 2011
lediglich 15.302 Unternehmen aufgeben. "Die konjunkturelle Lage in
Deutschland wirkt sich auch positiv auf die Firmeninsolvenzstatistik
aus", erläutert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin. Da das
konjunkturelle Hoch laut führenden Wirtschaftsinstituten anhalten
soll - wenn auch in abgeschwächter Form - rechnet Bürgel für das
Gesamtjahr 2011 mit einer auf bis zu 30.000 Fälle sinkenden Zahl an
Firmeninsolvenzen. Das entspricht dem zahlenmäßigen Niveau vor der
Finanzkrise. "Würde sich der wirtschaftliche Aufwärtstrend im
aktuellen Jahr weiter fortsetzen, gäbe es bezogen auf die vergangene
Dekade nur im Jahr 2007 weniger Firmeninsolvenzen als im Jahr 2011",
ergänzt Sellin. Einziger Makel: Im zweiten Quartal 2011 mussten 6,1
Prozent mehr Firmen einen Insolvenzantrag stellen als im ersten
Quartal des Jahres: Waren es in den ersten drei Monaten lediglich
7.423 Unternehmen, standen im Folgequartal 7.879 Firmen vor dem Aus.
Die weitere Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen könnte indes
stark von der Schuldenkrise in Europa, die den hiesigen
wirtschaftlichen Aufschwung zu dämpfen droht, beeinflusst werden.

Bei den absoluten Zahlen im Ländervergleich verteilen sich die
15.302 Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr am stärksten auf
Nordrhein-Westfalen (3.187), Bayern (1.870) und Niedersachsen
(1.701). Bei der aussagekräftigeren relativen Betrachtung je 10.000
Firmen müssen in Bayern (32 je 10.000 Unternehmen) und
Baden-Württemberg (35) am wenigsten Firmen aufgeben. Während der
Bundesdurchschnitt bei 48 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen liegt,
gestaltet sich die Situation in Bremen mit 91 Fällen je 10.000 Firmen
am gravierendsten. Auch in Sachsen-Anhalt (84) und Sachsen (73) ist
die Lage angespannt.

Mit einer Ausnahme ist die Zahl der Firmeninsolvenzen im ersten
Halbjahr in allen Bundesländern rückläufig: Lediglich Bremen
verzeichnet einen Zuwachs von 5,7 Prozent auf 223 Fälle. Den
stärksten Rückgang um minus 18,5 Prozent erlebt hingegen
Baden-Württemberg. Aber vor allem auch in Bayern und Sachsen-Anhalt
(je minus 17,2 Prozent) sowie Berlin (minus 17,1) sinken die Werte
zweistellig.

Den Löwenanteil der Firmeninsolvenzen im Untersuchungszeitraum
halten Gewerbetriebe und Einzelunternehmen mit 44,5 Prozent, gefolgt
von den GmbHs mit einem Anteil von 35,8 Prozent unter den Pleitiers.
Bei allen analysierten Rechtsformen sinken die Insolvenzzahlen im
Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 - bei der GmbH & Co. KG sogar um minus
23 Prozent, bei den Gewerbebetrieben und Einzelunternehmen immerhin
um minus 2,4 Prozent.

Ein Viertel der Unternehmen (25,7 Prozent), die im ersten Halbjahr
2011 Insolvenz anmelden mussten, war nur bis zu zwei Jahre am Markt
aktiv. Diese jüngste Altersgruppe, die statistisch oft unter
Eigenkapitalmangel leidet, verzeichnet jedoch gegenüber dem 1.
Halbjahr 2010 eine minimale Verbesserung um minus 1,5 Prozent. "Viele
der insolventen Unternehmen wurden vor zwei Jahren zu Hochzeiten der
Finanzkrise gegründet. Die Folgen des schwierigen Startzeitpunkts
werden jetzt erkennbar", kommentiert Bürgel Geschäftsführer Sellin.
Indes beträgt der Anteil jener Unternehmen an der Insolvenzstatistik,
die länger als 50 Jahre am Markt aktiv sind, lediglich 2,5 Prozent.
Zudem gehen die Unternehmensinsolvenzen in dieser Gruppe um 19,7
Prozent zurück. Ähnlich gute Rückgänge um 19,8 Prozent verzeichnet
die Gruppe der mehr als 20 Jahre am Markt Aktiven.

Die Ursachen für Unternehmenspleiten sind vielfältig: Einflüsse
haben erstens das Ausbleiben neuer Aufträge oder die Stornierung oder
die Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Zweitens sorgen
Dominoeffekte dafür, dass zahlungsunfähige Firmen weitere Unternehmen
mit in die Insolvenz reißen. Drittens bedroht die nach wie vor
restriktive Kreditvergabe der Banken Firmenexistenzen - vor allem bei
kleinen und Jungunternehmen. Viertens sind oft innerbetriebliche
Fehler sowie fehlendes Eigenkapital für ein erhöhtes Insolvenzrisiko
verantwortlich. Aber auch in Phasen guter Konjunktur gilt: Während
einer positiven Wirtschaftslage sind Unternehmen nicht vor
innerbetrieblichen Fehlern und einer daraus resultierenden
Zahlungsunfähigkeit gefeit.

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG (Allianz
Group) und der KG EOS Holding GmbH & Co. KG (Otto Group).



Pressekontakt:
Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Oliver Ollrogge
Oliver.Ollrogge@buergel.de
040/ 89803582


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

345643

weitere Artikel:
  • Baugeldstudie 2011: Mehrheit akzeptiert bei Eigentumserwerb keine Mehrbelastung gegenüber bisheriger Miete / Jeder Zehnte würde für Immobilienfinanzierung monatlich bis zu 300 Euro drauf legen Mannheim (ots) - Immobilieneigentum ja - aber nicht um jeden Preis. Wie eine Onlinebefragung des Baugeldvermittlers HypothekenDiscount unter 1.000 Teilnehmern ergeben hat, sind viele Deutsche nicht bereit, im Zuge einer Immobilienfinanzierung tiefer in die Tasche zu greifen als im Rahmen der Mietaufwendungen. Für 36 Prozent und damit die Mehrheit der Befragten dürfte der Immobilienkredit keine Mehraufwendungen zur Folge haben. Komplett unrealistisch ist diese Vorstellung im Augenblick nicht. "Wer nicht in hochpreisigen Metropolregionen mehr...

  • EANS-Adhoc: TEAK HOLZ INTERNATIONAL AG / EBIT EUR 5,5 Mio / UMSATZ VERDOPPELT / WERTANSTIEG TEAK-BÄUME IN PLANTAGEN EUR 8,7 Mio. -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 9-Monatsbericht 04.08.2011 + Teakholzhandel wesentlich intensiviert: Umsatz EUR 1,11 Mio. (VJ: EUR 0,437) + EBIT: EUR 5,5 Mio. auf Vorjahres-Niveau (VJ: EUR 5,6 Mio.) + Wertanstieg der Teakbäume in den Plantagen: EUR 8,7 Mio. (VJ: mehr...

  • EANS-Adhoc: Six-month results of init exceed projections - order intake secures sustainable growth -------------------------------------------------------------------------------- ad-hoc disclosure pursuant to section 15 of the WpHG transmitted by euro adhoc with the aim of a Europe-wide distribution. The issuer is solely responsible for the content of this announcement. -------------------------------------------------------------------------------- 6-month report 04.08.2011 Karlsruhe, August 4th 2011. init innovation in traffic systems AG continues on course for success. Based on high volumes of incoming business, strategic mehr...

  • EANS-Adhoc: init zum Halbjahr im Ergebnis über Plan - Auftragseingang sichert nachhaltiges Wachstum -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 6-Monatsbericht 04.08.2011 Karlsruhe, 4. August 2011. Die init innovation in traffic systems AG befindet sich weiter auf Erfolgskurs. Gestützt auf hohe Volumina bei den Auftragseingängen, strategische Erfolge bei mehr...

  • EANS-News: asknet AG / Tax authorities approve suspension of execution of notification of interest charges -------------------------------------------------------------------------------- Corporate news transmitted by euro adhoc. The issuer/originator is solely responsible for the content of this announcement. -------------------------------------------------------------------------------- Company Information Karlsruhe (euro adhoc) - August 4, 2011 - asknet AG, a leading supplier of global eCommerce solutions for software and digital media companies, published information about the tax authorities issuing a notice of interest charges mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht