NDR Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern:
SPD bleibt stärkste Partei
Geschrieben am 04-08-2011 |
Hamburg (ots) - Einen Monat vor der Landtagswahl in
Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine Ausgangssituation ohne
große Veränderungen ab. Dabei kann die SPD ihren Vorsprung in der
Wählergunst halten. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage von
Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Wenn die
Bürger von Mecklenburg-Vorpommern schon am nächsten Sonntag einen
neuen Landtag wählen würden, entfielen 34 Prozent der Stimmen auf die
Sozialdemokraten - wie schon bei der letzten Erhebung im Juni 2011.
Die CDU käme erneut auf 30 Prozent. Im Vergleich zur letzten
Landtagswahl würden sich damit beide Parteien verbessern. 2006 errang
die SPD 30,2 Prozent der Stimmen, die CDU 28,8.
Auch die Linke würde im Vergleich zu ihrem Ergebnis der letzten
Landtagswahl etwas zulegen. Sie erreicht in der aktuellen Umfrage 18
Prozent (+ 1 Prozentpunkt im Vergleich zum Juni). Auf die Grünen
entfallen 8 Prozent der Stimmen - auch dies ein unveränderter Wert.
Sie wären erstmals im Landtag vertreten. Die FDP dagegen würde
deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sie käme nur noch auf 3
Prozent der Stimmen (- 1 Prozent Punkt im Vergleich zum Juni).
Auch die NPD wäre nach dieser Umfrage nicht mehr im
Landesparlament vertreten. Aktuell liegt sie wie bereits im Juni bei
4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2006 hatte sie noch mit 7,3 Prozent
der Stimmen abgeschnitten.
Mit dem Ergebnis für SPD und CDU könnte die Große Koalition in
Schwerin ihre Arbeit fortsetzen. Die rot-schwarze Landesregierung hat
nach wie vor einen relativ großen Rückhalt in der Bevölkerung. 49
Prozent der Befragten sind insgesamt zufrieden mit der
Regierungsarbeit, geringfügig weniger als bei der letzten Umfrage.
Der Anteil der Unzufriedenen liegt konstant bei 47 Prozent. Damit
geht die aktuelle Landesregierung unter besseren Vorzeichen in die
Wahl als die letzten drei Vorgängerregierungen.
Dennoch ist die Stimmungslage bei den Wählern uneinheitlich. Eine
steigende Zahl von Bürgern bewertet die wirtschaftliche Situation in
Mecklenburg-Vorpommern skeptisch (69 Prozent). Nur etwa jeder fünfte
hält die Anstrengungen der Landesregierung zur Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit für ausreichend (21 Prozent). Und nur 39 Prozent
sind mit der Wirtschaftspolitik zufrieden. Auch in der Schul- und
Bildungspolitik gibt es offenbar viel Kritik: Hier liegt die
Zufriedenheit nur bei 30 Prozent. Auch wenn hier die Bewertungen
besser ausfallen als vor der Landtagswahl 2006, überwiegt die
Unzufriedenheit nach wie vor deutlich. In der Innenpolitik ziehen die
Bürger eine positivere Bilanz: Hier ist fast die Hälfte mit der
Politik der Landesregierung zufrieden (49 Prozent), der Wert hat
jedoch abgenommen. Das gilt auch für die Verkehrspolitik, wo die
Zufriedenheit mit 58 Prozent noch am höchsten ist.
Den Sozialdemokraten wird in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin eine
Führungsrolle zugeschrieben. Fast jeder zweite Bürger ist zurzeit der
Meinung, die SPD solle die nächste Landesregierung führen (48
Prozent). Nur ein Viertel der Wähler schreibt diese Rolle der CDU zu
(25 Prozent). Mit Ministerpräsident Erwin Sellering hat die SPD
unverändert den beliebtesten Spitzenkandidaten. 72 Prozent der Bürger
sind mit seiner Arbeit zufrieden. CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier
kommt hier auf 43 Prozent. Helmut Holter von der Linken liegt mit 33
Prozent auf Platz drei. Die Popularität Sellerings wird auch bei der
Direktwahlfrage deutlich. Könnten die Bürger des Landes den
Regierungschef direkt bestimmen, käme der Amtsinhaber auf 67 Prozent.
Lorenz Caffier hat etwas zugelegt, liegt aber mit aktuell 15 Prozent
immer noch deutlich zurück.
Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest
dimap vom 29. Juli bis zum 2. August 2011 per Telefon 1001 zufällig
ausgewählte Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern. Die
Fehlertoleranz beträgt 3,1 Prozentpunkte (bei 50% Anteilswert, 1,4
Prozentpunkte bei 5% Anteilswert).
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei
Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur
Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de
abrufbar.
4. August 2011
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de
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