LVZ: CDU/CSU-Finanzexperte kündigt Nein bei Euro-Abstimmung an / Lob für Bundespräsidenten / Regierung zeige sich wirklichkeitsfremd
Geschrieben am 24-08-2011 |
Leipzig (ots) - Der CDU/CSU-Finanzexperte im Bundestag, Manfred
Kolbe, hat sein ablehnendes Stimmverhalten im Bundestag bei den
nächsten Euro-Rettungsmaßnahmen angekündigt und der schwarz-gelben
Bundesregierung vorgeworfen, sie ignoriere die Schuldenwirklichkeiten
in Europa.
In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Donnerstag-Ausgabe) sagte Kolbe zur Begründung: "Wie bisher werde
ich dagegen stimmen, weil die Bundesregierung nach wie vor die
Realitäten ignoriert." Es sei "wirklichkeitsfremd, anzunehmen, im
Mittelmeerraum würde jemals eine nordeuropäische Stabilitätskultur
herrschen", meinte Kolbe. Griechenland sei insolvent und nicht nur
illiquide und es gebe kein Sanierungskonzept. "Die
Rettungsschirm-Politik ist gescheitert", rechnete der Finanzexperte
vor. "Die Mittel für Griechenland, Portugal, Irland und die bisher
110 Milliarden Euro, die die Europäische Zentralbank (EZB) zum
Aufkauf von Staatsanleihen ausgegeben hat und übernommen werden
sollen, haben den Euro-Rettungsschirm schon jetzt nahezu
aufgebraucht. Weder für Spanien noch für Italien ist da noch Platz."
Kolbe betonte, bei der Sondersitzung der Unionsfraktion zur
Euro-Rettung vom Dienstag dieser Woche habe es von 20 Wortmeldungen
bei zwei Drittel Kritik am Regierungskurs gegeben. Angesichts dieser
Ausgangslage müsse die Kanzlerin um die eigene Kanzlermehrheit bei
der Abstimmung Ende September "zittern".
Erfreut zeigte sich der Unionspolitiker über die klaren kritischen
Worte des Bundespräsidenten zur Euro-Rettungspolitik. "Dafür bin ich
dem Bundespräsidenten sehr dankbar. Die EZB-Aufkäufe von
Staatsanleihen sind Eurobonds durch die Hintertür. Man kann nicht
einerseits die Vergemeinschaftung von Schulden ablehnen, wie die
Bundesregierung es sagt, und gleichzeitig diese EZB-Aufkäufe weiter
tolerieren und in den Rettungsschirm aufnehmen", sagte Kolbe.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
348647
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: zur Euro-Krise Berlin (ots) - Sie müssen die ganze Härte der EU-Verträge zu
spüren bekommen! So könnte man die Botschaft zusammenfassen, die die
Kanzlerin mit ihren neuen Vorschlägen in Sachen Euro-Schuldenkrise an
den verunsicherten Wähler zu bringen versucht. Bisher präsentierte
Angela Merkels CDU in dieser Frage ein ziemliches Durcheinander.
Damit sich dies ändert, nimmt die Parteichefin zunehmend Anleihen
bei dem Thema, wo die Union in bürgerlich-konservativen Kreisen noch
zu punkten versteht - der inneren Sicherheit. Hart durchgreifen gegen mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Besuch von Kim Jong Il in Russland: Frankfurt/Oder (ots) - Eng konnte man die
russisch-nordkoreanischen Beziehungen bislang nicht nennen. Die
sprunghafte Politik von Machthaber Kim Jong Il bereitete dem Kreml
zunehmend Verdruss. Dass Pjöngjang zur Atommacht aufstieg, wurde
durchaus als regionale Bedrohung wahrgenommen. Um so mehr sorgte für
Aufmerksamkeit, dass Kim nach knapp zehn Jahren wieder mit seinem
gepanzerten Sonderzug in Sibirien Station machte. Dazu dürfte ihn vor
allem die prekäre wirtschaftliche Lage seines Landes bewogen haben.
Präsident Dmitri Medwedew mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Verhalten deutscher Politik in der Euro-Krise: Frankfurt/Oder (ots) - Auf die Idee, dass sich der Souverän in
Klausur zusammensetzt, um Europa mal rauf- und runterzudeklinieren,
kommt niemand. Und bei der Union, wo besonders heftig gemurrt wird,
fehlt zur Euro-Sondersitzung der Fraktion ein Drittel der Mitglieder.
Da darf man sich auch fragen, was der Bundespräsident, von dem schon
lange nichts mehr zu hören war, mit seiner plötzlichen Kritik an der
EZB bezweckt. Im Detail durchaus bedenkenswert, geht sie doch an der
Sache vorbei. Weil das Ziel unklar bleibt! Daran muss dann der mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Wulff und Kohl kritisieren Merkel
Identitätskrise der CDU
THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Schlimmer geht's nimmer: Der Bundespräsident und
dazu der Altkanzler lesen der amtierenden Bundeskanzlerin die
Leviten. Die beiden präsentieren sich als Plattform für einen
verbreiteten Unmut innerhalb der Union über deren gesamte Führung.
Darin liegt die eigentliche Gefahr für das System Merkel: dass alle
diejenigen, die ihren Groll über den Kurs der postmodernen
Beliebigkeit bislang im Herzen behielten oder ihm allenfalls heimlich
im Hinterzimmer Luft machten, nun Kronzeugen für ihren konservativen,
europafreundlichen, mehr...
- WAZ: SPD dringt beim Euro-Rettungsschirm auf Beteiligung des Parlaments Essen (ots) - Die SPD will nach den Worten von Fraktionsvizechef
Joachim Poß darauf dringen, dass über den Euro-Rettungsschirm eine
"möglichst umfassende Parlamentsbeteiligung sicher gestellt wird".
Das gehöre für die SPD zu den "zentralen Fragen", sagte Poß der
WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Zu Berichten über ein
"Geheimpapier" von Finanzminister Schäuble erklärte er, es handele
sich um einen Zwischenstand der Verhandlungen auf europäischer Ebene.
Er erwarte "Änderungen" am Text. Die SPD werde eine Vorlage der
Regierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|