Lausitzer Rundschau: Nicht mal im Traum
Brandenburgs Christdemokraten und der Flughafen Schönefeld
Geschrieben am 24-08-2011 |
Cottbus (ots) - Jörg Schönbohm, der CDU-General, war ein kantiger,
streitbarer Politiker. Seinen Nachfolgern Ulrich Junghanns und
Johanna Wanka muss Verlässlichkeit in der Großen Koalition mit der
SPD attestiert werden. Seit die Brandenburger Christdemokraten nach
zehn Jahren Regierungsverantwortung bei der Landtagswahl im Herbst
2009 in die Opposition gedrängt wurden, scheinen sie die einst
mitgetragenen Entscheidungen über Bord geworfen zu haben. Noch
schlimmer: Für Saskia Ludwig hat die SPD unter Manfred Stolpe und
Matthias Platzeck offenbar zwei Jahrzehnte lang völlig allein
regiert. Wie sonst ist zu erklären, dass sich die neue
CDU-Landeschefin nach der Abkehr vom Ausbau der Windkraft nun auch zu
einer 180-Grad-Wende beim Flughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld
hinreißen lässt? Einst haben CDU-Politiker diese strategischen
Entscheidungen für Brandenburg mit befördert und unterstützt. Im
Falle des Schönefeld-Airports sogar diktiert. Denn der in den ersten
Standortprüfungen in den 1990er-Jahren klar favorisierte einstige
russische Fliegerhorst in Sperenberg ist unter die Räder des
damaligen Bundesverkehrsministers Matthias Wissmann und des
ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen
(beide CDU), geraten. Standortprüfungen hin und her - für sie war das
Berlin-nahe Schönefeld immer der Favorit. Wenn Ludwig heute die ganz
scharfe Oppositionsklinge führt und von Stolpe ein klares Nein zu
diesem Standort erwartet hätte, dann darf gefragt werden, warum das
Nein der Christdemokraten zum BBI in der Großen Koalition nicht zu
hören war. Offensichtlich deshalb, weil das größte
Infrastrukturprojekt in Berlin-Brandenburg als Wachstums- und
Jobmotor kaum zu übertreffen ist. Anvisierte 40 000 neue
Arbeitsplätze gelten inzwischen als Untergrenze. Dem starken
Wirtschaftsflügel ihrer Partei wird Ludwig erklären müssen, warum all
das mit einer neuerlichen Standortdebatte am fast startbereiten
Flughafen aufs Spiel gesetzt werden soll. Um nicht falsch verstanden
zu werden: Flugrouten zu optimieren, um maximalen Lärmschutz zu
gewährleisten - ist das Eine. Ein Milliarden-Projekt kurz vor dem
Finale infrage zu stellen, das Andere. Letzteres wäre Schönbohm,
Junghanns oder Wanka wohl im Traum nicht eingefallen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
348693
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Ärztepräsident Montgomery fordert Kapitalstock im Gesundheitssystem Düsseldorf (ots) - Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat eine
neuartige Finanzierung des Gesundheitssystems gefordert. "Ein solide
finanziertes Gesundheitssystem braucht einen Mix aus
Umlagefinanzierung, Steuerzuschüssen und nach meiner persönlichen
Meinung einem Kapitalstock", sagte Montgomery der "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe). "Der Kapitalstock sollte sich aus einer Prämie
der Versicherten speisen", so der Ärztepräsident. Zur Begründung
sagte er: "Wir brauchen eine Finanzierung des Gesundheitssystems, die
weniger von mehr...
- Rheinische Post: Ärztepräsident Montgomery will Medizinstudenten aufs Land schicken Düsseldorf (ots) - Im Kampf gegen den Ärztemangel auf dem Land hat
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery eine Änderung der
Approbationsordnung gefordert. "Wir wollen möglichst viele Studenten
für einige Wochen zur Ausbildung in eine Landarztpraxis oder in ein
ländliches Krankenhaus schicken", sagte Montgomery der "Rheinischen
Post" (Donnerstagausgabe). "Dafür muss die Approbationsordnung so
geändert werden, dass die Ärztekammern in die Betreuung von
Medizinstudenten eingebunden werden", so der Ärztepräsident. Die
Erfahrung zeige, mehr...
- Rheinische Post: Opel streitet mit Händlern um Design-Offensive Düsseldorf (ots) - Der Autobauer Opel will die rund 1000 Händler
in Deutschland zu fünf- bis sechsstelligen Euro-Investitionen in ihre
Autohäuser zwingen. "Gefordert werden von uns komplett neue
Eingangs-Portale, eine Verkleidung der Außenfassade mit Aluminium und
ein räumlich getrennter Showroom, in dem wir nur Fahrzeuge der Marke
Opel verkaufen dürfen", sagte der Sprecher des Verbandes der
deutschen Opel-Händler (VDOH), Thomas Bieling, der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Weil die vorige
Design-Direktive mehr...
- Rheinische Post: FDP dringt auf mehr Kontrolle bei Euro-Rettungsmaßnahmen Düsseldorf (ots) - Die FDP dringt auf deutlich mehr Kontrollrechte
für die Abgeordneten des Bundestags bei der Euro-Stabilisierung. "Ich
erwarte, dass wir im Herbst einen strikten Parlamentsvorbehalt bei
allen wesentlichen den Bundeshaushalt betreffenden Fragen der
Eurostabilisierung institutionell einrichten werden", sagte
FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Sollten mehr Kontrollrechte
bereits früher notwendig sein, werde die Koalition darauf kurzfristig
reagieren. mehr...
- OV: MEINE MEINUNG: Am besten Misstrauen
Von Angelika Hauke Vechta (ots) - Viel Vertrauen habe ich in die neue Button-Lösung
nicht. Abzocker sind flexibel. Der Button kann ins Gegenteil
manipuliert werden, der User unbemerkt doch in die Kostenfalle
tappen. So wie vor einigen Jahren die 0190-Dialer die Nutzer
unbemerkt zur Einwahl brachten. Außerdem kommt das Gesetz reichlich
spät und ist mehr als überflüssig. Die Rechtslage ist und war klar:
Wer auf seiner Website nicht eindeutig auf die Kostenpflicht
verweist, hat keinen Anspruch auf Bezahlung.
Der beste Schutz ist nicht ein Button, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|