(Registrieren)

Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB) Juli 2011

Geschrieben am 25-08-2011

Lübeck (ots) - Der DTB spiegelt die Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ermittelt.

DTB-Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein &
Co. AG

Standardrate

Zum dritten Mal in Folge waren die Baufinanzierungskosten (
http://www.drklein.de/baufinanzierung.html ) im Juli rückläufig. Im
Vergleich zum Vormonat reduzierte sich die Standardrate um monatlich
17 Euro oder 2,17 Prozent. Der Ansturm auf deutsche Staatsanleihen,
der durch die erweiterte Euro-Krise und die Unruhen an den
Finanzmärkten hervorgerufen wurde, senkte sowohl deren Renditen als
auch die Baufinanzierungszinsen. Letztere sanken im vergangenen Monat
um rund 0,2 Prozent und schaffen damit für Häuslebauer eine - in
vielerlei Hinsicht - optimale Situation für den Immobilienerwerb. Wer
sich eine Immobilie wünscht, sollte die aktuelle Situation auf jeden
Fall nutzen, um sich intensiv über den Erwerb eines neuen Heims zu
informieren. Der Kostenrahmen sollte gemeinsam mit einem Spezialisten
in einer unabhängigen Beratung ermittelt werden. Hier ist es wichtig,
dass Zins- und Tilgungszahlungen eines Darlehens nicht so groß sind,
dass die kleinste finanzielle Mehrbelastung eine Rückzahlung
gefährdet. Hinzu kommen die Nebenkosten für Heizung, Strom und
Steuern. Hier gilt die Faustregel, dass monatlich zwei bis drei Euro
pro Quadratmeter für diese Zusatzkosten kalkuliert werden sollten.
Für zukünftige Renovierungen oder zur Instandhaltung kommt noch ein
Euro pro Quadratmeter hinzu.

Tilgungssatz

Der durchschnittliche Tilgungssatz ist im Juli um 3,8 Prozent auf
eine absolute Tilgungsrate von 1,64 Prozent angestiegen. Gegenüber
dem Vormonat bedeutet diese leicht höhere Tilgung eine um acht Monate
kürze Gesamtdarlehenslaufzeit. Dies schlägt sich auch auf die Kosten
nieder: Wer 150.000 Euro zu einem Sollzins von vier Prozent von der
Bank geliehen hat und dieses mit 1,64 Prozent statt mit 1,58 Prozent
tilgt, bezahlt etwa 2.800 Euro weniger Zinsen für sein Darlehen.

Sollzinsbindung

Im Gleichschritt mit den fallenden Zinsen erhöhte sich die
durchschnittliche Sollzinsbindung im Juli um einen Monat auf zehn
Jahre und sieben Monate. Innerhalb der letzten zwölf Monate hat der
Trend hin zu langen Zinsbindungen Kunden durchschnittlich sechs
Monate längere Zinsbindungen vereinbaren lassen. Bei den aktuell
attraktiven Konditionen für lange Zinsbindungen von zwanzig und mehr
Jahren nutzen immer mehr Kunden die Chance auf langfristige
Sicherheit. Diesen Wunsch haben Banken vermehrt aufgenommen und
zusätzliche Angebote mit langen Zinsbindungen geschaffen. Kunden
können davon nur profitieren, denn sollten sie sich wider Erwarten
nach zehn Jahren doch für eine andere Finanzierung entscheiden
wollen, so haben sie per Gesetz (BGB § 489) jederzeit das Recht, das
Darlehen kostenfrei zu kündigen. Inwiefern sich die attraktiven,
langen Zinsbindungen vor dem Hintergrund neuer Regulierungen aus
Brüssel halten können, ist ungewiss. Eine aktuelle Diskussion stellt
die Vorfälligkeitsentschädigung in Frage. Diese Entschädigung
erhalten Banken bisher, wenn Kunden vor dem Ablauf der maximal
zehnjährigen Sollzinsbindung ihre Darlehen ablösen wollen. Das gibt
den Banken eine Sicherheit, die - im Gegensatz zu vielen anderen
Ländern - in Deutschland langfristige Zinsbindungen ermöglicht und
für Stabilität im Markt sorgt.

Darlehenshöhe

Die durchschnittliche Darlehenshöhe lag im Juli bei 146.000 Euro,
rund 2.000 Euro mehr als im Vormonat und im Vorjahresmonat. Dabei
lässt sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Zinsniveau
und der Darlehenshöhe feststellen. Vielmehr zeigt sich darin die
Heterogenität des deutschen Immobilienmarktes. So erfuhren
Ballungszentren wie München, Berlin oder Hamburg enorme
Preissteigerungen, während Immobilien in ländlichen Gegenden
teilweise Wertverluste verzeichneten. Die aktuellen Schwankungen in
der durchschnittlichen Darlehenssumme sind demnach auf die veränderte
Zusammensetzung in Bezug auf die Lage der ermittelten Objekte
zurückzuführen.

Darlehensarten

Die insgesamt wenig genutzten Finanzierungen mit variablen Zinsen
verloren im Juli erneut an Attraktivität. Das Zinsniveau ist so
gering, dass sich momentan nur "Zinsspekulanten" und Personen, die
wissen, dass sie ihren Kredit bald ablösen wollen, auf kurzfristige
Darlehen einlassen. Für das Gros der Bevölkerung spielt Spekulation
bei der Immobilienfinanzierung keine Rolle. Die aktuelle Situation
bietet hier sehr große Chancen, sich günstige Zinsen langfristig zu
sichern. Entsprechend hat sich der Anteil der festverzinsten Darlehen
von rund 65 Prozent im Juni auf über 66 Prozent im Juli erhöht. Die
KfW bietet seit dem ersten Juli keine 15-jährigen Darlehen mehr an.
Der Anteil an KfW-Darlehen ist um rund drei Prozent gegenüber dem
Vormonat zurückgegangen.

Beleihungsauslauf

Der durchschnittliche Beleihungsauslauf hat im Vormonatsvergleich
um 0,3 Prozent leicht zugenommen. Da die meisten Menschen nur
begrenztes Eigenkapital in eine Finanzierung mit einbringen können,
müssen sie mehr Fremdkapital aufnehmen, sobald die Immobilienpreise
steigen. Laut dem Hypoport-Hauspreisindex sind die Preise für
Wohnimmobilien im Juli gegenüber dem Vormonat bundesweit um 0,52
Prozent gestiegen.



Pressekontakt:
Michaela Reimann
Group Communications Manager
Dr. Klein & Co. AG
Hansestraße 14
23558 Lübeck

Mobile: +49 (0) 151 / 58 04 - 1936
Tel.: +49 (0) 30 / 4 20 86 - 1936
Fax: +49 (0) 30 / 4 20 86 - 1999
E-Mail: michaela.reimann@drklein.de
Internet: www.drklein.de
Twitter: http://twitter.com/Dr_Klein_de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

348761

weitere Artikel:
  • Zum Schulanfang: In Etappen für die Ausbildung der Kinder sparen Frankfurt am Main (ots) - In fast allen Bundesländern hat das neue Schuljahr bereits begonnen - ein guter Zeitpunkt, um mit dem Sparen für die Ausbildung zu beginnen. Denn nur wer früh mit dem Sparen beginnt, sichert seinem Kind schon mit kleinen Beträgen die finanziellen Möglichkeiten auf ein Studium. Darauf weist die Aktion "Finanzwissen für alle" der Fondsgesellschaften hin. Pro Monat bekommen Studierende in Deutschland im Schnitt 445 Euro von ihren Eltern. Wer von der Einschulung an regelmäßig 80 Euro pro Monat in einen Sparplan mehr...

  • Unabhängige Finanzvertriebe auf dem Prüfstand Regensburg (ots) - Eine jüngst veröffentlichte Umfrage unter den Kunden der sechs größten bankenunabhängigen Finanzdienstleister zeigt aktuelle Meinungen der deutschen Verbraucher. Das Ergebnis: in puncto faire Kundenberatung und Kundenkommunikation konnten fast alle Unternehmen gute Bewertungen erzielen. Testsieger wurde die Regensburger TELIS FINANZ. Im Fokus standen insgesamt sechs bankenunabhängige Finanzvertriebe. Grundlage für die Analyse waren die Antworten von 568 Kunden. 80 % der Befragten waren zwischen 25 und 54 Jahre mehr...

  • Jakarta wird grüner Frankfurt (ots) - - KfW Entwicklungsbank: 51 Mio. EUR für moderne, energieeffiziente und klimafreundliche S-Bahnzüge - Mehr Mobilität für 20 Millionen Menschen - Deutscher Mittelstand liefert Know-how Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine erste Serie von zehn modernen, energieeffizienten und klimafreundlichen S-Bahnzügen für den Großraum Jakarta finanziert. Die Einweihung der ersten Züge erfolgte durch den indonesischen Transportminister mehr...

  • Mit Investmentfonds langfristig Vermögen aufbauen Frankfurt am Main (ots) - Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich Investmentfonds besonders gut. Sparer, die beispielsweise auf Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland setzten, erzielten nach 30 Jahren eine jährliche Wertsteigerung von im Schnitt 7,4 Prozent. Das ergab bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro ein Vermögen von 127.000 Euro. Eingezahlt wurden insgesamt nur 36.000 Euro. Dabei sind alle Fondskosten, also Verwaltungsvergütung, erfolgsabhängige Gebühren, Transaktionskosten und Ausgabeaufschlag berücksichtigt. mehr...

  • EANS-Adhoc: Derby Cycle AG beginnt Aktienrückkauf am 29. August 2011 -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 25.08.2011 Cloppenburg, 25. August 2011 - Der Vorstand der Derby Cycle AG (ISIN DE000A1H6HN1) hat heute beschlossen, das am 17. August 2011 per Ad-hoc-Mitteilung angekündigte Aktienrückkaufprogramm über bis zu 70.000 mehr...

Mehr zu dem Thema Finanzen

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht