Deutsche Umwelthilfe erhebt Klage gegen Danone wegen Verbrauchertäuschung
Geschrieben am 25-08-2011 |
Berlin (ots) - Pressemitteilung
Danone gaukelt Verbrauchern größere Umweltfreundlichkeit neuer
Joghurtbecher aus Bioplastik vor - Becher aus Bioplastik genauso
umweltschädlich wie vorherige Wegwerfbecher aus Rohöl - Deutsche
Umwelthilfe reicht beim Landgericht München Klage gegen Danone ein
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat beim Landgericht München
Klage gegen die Danone GmbH wegen Verbrauchertäuschung eingereicht.
Durch die Unterlassungsklage soll verhindert werden, dass Danone
seine neu eingeführten Activia-Joghurtbecher aus Bioplastik weiterhin
als "umweltfreundlicher" bewirbt. Dass die neuen Joghurtbecher aus
dem Biokunststoff Polylactid nicht umweltfreundlicher sind, belegt
eine von Danone selbst in Auftrag gegebene Studie des renommierten
Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU). In der
Ökobilanz wird festgestellt, dass sich in der Gesamtbetrachtung keine
ökologischen Vorteile von Joghurtbechern aus dem Biokunststoff PLA
gegenüber solchen aus dem rohölbasierten Kunststoff Polystyrol
ergeben. Sowohl auf Activia-Bechern als auch auf den Internetseiten
von Danone wird der Biokunststoffbecher jedoch als
"umweltfreundlicher" beworben. "Zwischen den von Danone
kommunizierten vermeintlichen Umweltvorteilen von
Biokunststoffbechern und den tatsächlichen Ökobilanzergebnissen
besteht eine erhebliche Diskrepanz" erklärt der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Danone kommuniziert gezielt
nur solche Teilergebnisse der IFEU-Ökobilanz, welche den neuen
Bechern aus PLA Umweltvorteile bescheinigen. Dabei verschweigt Danone
den Verbrauchern all jene Nachteile, welche die Umweltvorteile
gänzlich wieder aufzehren", so Resch weiter.
In der IFEU-Ökobilanz wurden Activia-Becher aus PLA und Polystyrol
in zwölf Wirkungskategorien bewertet. Dabei ergaben sich für
PLA-Becher lediglich in den drei Kategorien Klimawandel, fossiler
Ressourcenverbrauch und Sommersmog Vorteile. Gleichzeitig wurden
Nachteile in den restlichen Wirkungskategorien, wie z.B. Versauerung,
Eutrophierung, Humantoxizität oder Naturraumbeanspruchung
festgestellt. Da diese Nachteile nicht in Danones Werbekonzept
passen, wurden diese einfach ausgeblendet und die neuen Becher auf
der Grundlage von Teilergebnissen als umweltfreundlicher dargestellt.
Dabei empfiehlt das IFEU-Institut ausdrücklich neben den Vorteilen
von Activia-Bechern aus PLA deren Nachteile nicht zu verschweigen.
Trotz der Hinweise des IFEU-Instituts zum korrekten Umgang mit
Studienergebnissen und einer Abmahnung durch die DUH ist Danone nicht
bereit, Verbraucher über die wirklichen Umweltauswirkungen von
Joghurtbechern aus PLA zu informieren.
Die DUH hat nun beim Landgericht München eine Klage zur
Unterlassung der Bewerbung von Activia-Joghurtbechern als
"umweltfreundlicher" eingereicht. "Die Aussage, die
Biokunststoffbecher seien umweltfreundlicher als die zuvor verwendete
Verpackung, ist nicht nur irreführend, sondern falsch", sagt der
Berliner Anwalt Dr. Remo Klinger, welcher die Interessen der DUH
vertritt. "Danone betreibt lupenreines greenwashing. Sie gerieren
sich zu Unrecht als Ökopioniere. Denn ein gesamtökologischer Vorteil
kann der Verpackung aus PLA nicht zugesprochen werden", so Klinger.
Um Kundinnen und Kunden vor diesem besonders dreisten Fall der
Verbrauchertäuschung zu schützen, wird nun gerichtlich gegen Danone
vorgegangen.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de
Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel. 030 88472-80, 0171 2435458,
klinger@geulen.com
Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, 0171 5660577,
rosenkranz@duh.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
348790
weitere Artikel:
- Bauckhage fordert Westerwelles Rücktritt / Der ehemalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister zur Lage der Bundes-FDP / 25.8.2011, 20.15 Uhr im SWR Fernsehen Mainz (ots) - Der von 1998 bis 2006 amtierende
rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP)
hat Bundes-Außenminister Guido Westerwelle zum Rücktritt
aufgefordert. Gegenüber dem SWR-Magazin "Zur Sache Rheinland-Pfalz!"
machte er die schlechten Umfragewerte der Bundes-FDP verantwortlich
für das Scheitern der rheinland-pfälzischen FDP bei den
Landtagswahlen am 27. März dieses Jahres: "Wenn man über anderthalb
Jahre zwischen drei und fünf Prozent hängt bundesweit, kann man nicht
glauben, man könnte im Land acht mehr...
- Greenpeace-Aktivisten bilden riesiges Menschenbanner in der Ostsee /
Bundesministerin Aigner soll Meere schützen Hamburg (ots) - Im Meeresschutzgebiet Fehmarnbelt demonstrieren
heute 50 Greenpeace-Schwimmer für den Schutz von Schweinswalen und
für eine Erneuerung der europäischen Fischereipolitik. Im Wasser
formen die Aktivisten das internationale Seenotkürzel "SOS", auf
einem Schwimmbanner ist zu lesen "Rettet die Meere". Die Aktion
richtet sich an die für Fischerei verantwortliche Bundesministerin
Ilse Aigner (CSU). Das Landwirtschaftministerium will in Natura
2000-Schutzregionen weiterhin Stellnetz- und
Grundschleppnetzfischerei erlauben. mehr...
- Studien bestätigen: Kombikraftwerke erleichtern Integration / Erneuerbarer Energien ins Stromnetz Berlin (ots) - Eine zentrale Frage auf dem Weg zur Vollversorgung
aus Erneuerbaren Energien ist, wie die fluktuierende Stromerzeugung
aus Wind- und Solaranlagen optimal ins Versorgungsnetz integriert und
mit der jeweiligen Stromnachfrage zusammengebracht werden kann. Dass
hierbei so genannte Hybrid- oder Kombikraftwerke einen erheblichen
Beitrag leisten können, bestätigen zwei aktuelle Studien zum
Netzausbau und zur Energieversorgung in Berlin und Brandenburg.
Darauf weist der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hin.
"Die mehr...
- Dagmar Enkelmann: Bundesregierung mauert bei Hartz IV Berlin (ots) - "Banken und Vermögende werden in der Krise mit
Milliarden gestützt, bei Hartz IV aber mauert die Bundesregierung und
feilscht um jeden Cent. Trotz erheblicher verfassungsrechtlicher
Bedenken soll die Regelsatzermittlung erst in einigen Jahren
überprüft werden. Beschlossene Sache ist hingegen schon jetzt, dass
der Bund ab 2014 nicht mehr die 400 Millionen Euro für
außerschulisches Mittagessen im Hort sowie für die Schulsozialarbeit
tragen wird", kritisiert Dagmar Enkelmann, 1. Parlamentarische
Geschäftsführerin der mehr...
- MB-Forderungen in der Tarifrunde für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern Berlin (ots) - Der Marburger Bund will die Überlastung der
Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken durch Bereitschaftsdienste
nicht länger hinnehmen. In der anstehenden Tarifrunde mit der
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) fordert die
Ärztegewerkschaft eine Begrenzung solcher Dienste auf vier pro Monat.
Durch einen solchen grundlegenden Strukturwandel könnten sich die
Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte schrittweise deutlich
verbessern. Derzeit leisten mehr als die Hälfte der Ärzte in
kommunalen Krankenhäusern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|