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NDR Info: Deutschlandstipendium stottert - norddeutsche Hochschulen rufen nicht einmal die Hälfte der Mittel ab

Geschrieben am 25-08-2011

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 25.08.2011 19:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Bundesbildungsministerin Schavan wollte endlich auch in
Deutschland "eine Stipendienkultur aufbauen" und jungen Menschen mit
300 Euro monatlich "den Rücken stärken". Staat und Wirtschaft
gemeinsam sollten so die deutsche Position im "internationalen
Wettbewerb um kluge Köpfe verbessern". Mittelfristig werde jeder
zehnte Student in den Genuss eines Stipendiums kommen, so die
Ministerin. Doch auch ein Jahr nach Inkrafttreten des Nationalen
Stipendienprogramms haben etliche Hochschulen keine privaten
Fördermittel eingeworben. Viele norddeutsche Hochschulen starten nach
Informationen von NDR Info ohne die Vergabe eines einzigen
Deutschlandstipendiums ins Wintersemester. Dadurch verfallen auch die
Mittel des Bundes.

In Hamburg nehmen die drei größten Hochschulen mit zusammen rund
55.000 Studenten am Deutschlandstipendium nicht teil. Der Kanzler der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Bernd Klöver, nennt das
Gesetz auf NDR Info ein "bürokratisches Monster".

Von einem "Programm für Baden-Württemberg, aber nicht fürs
strukturschwache Schleswig-Holstein", spricht der Präsident der
Fachhochschule Kiel, Prof. Udo Beer. Wie Kiel dürfte auch die FH
Flensburg mangels privater Sponsoren ohne Deutschlandstipendium ins
Wintersemester starten. Die Universitäten in Flensburg und Lübeck
haben sich entschieden, am Programm erst gar nicht teilzunehmen. Die
Universität Kiel beschäftigt eigens einen Mitarbeiter zur
Spendeneinwerbung. Dennoch rechnet die Universität damit, dass sie
nur zwei Drittel der möglichen Stipendienplätze vergeben kann. In
Mecklenburg-Vorpommern konnte die Universität Rostock für ihre rund
15.000 Studenten bislang private Gelder für nur 36 Stipendien
einwerben, die fast ebenso große Uni Greifswald nur für 31 Plätze.

Für die Vergabe eines Deutschlandstipendiums müssen die
Hochschulen Gelder bei privaten Sponsoren einwerben, nur dann
beteiligt sich der Bund in gleicher Höhe. Das Stipendium in Höhe von
300 Euro monatlich soll leistungsstarke und engagierte Studenten
fördern. Dafür hat der Bund in diesem Jahr zehn Millionen Euro
eingeplant. Bislang wurden nach Auskunft des
Bundesbildungsministeriums aber erst vier Millionen Euro abgerufen.
Ministeriumssprecher Robin Mishra räumt gegenüber NDR Info ein, das
Bild sei bei den Hochschulen wie in der Wirtschaft "sehr
unterschiedlich, aber so, dass es hoffnungsfroh stimmt, dass sich da
was aufbaut".

In Niedersachsen, wo wegen der Studiengebühren der Ruf nach
Stipendien besonders laut ist, kommen die Hochschulen bislang auf
etwas weniger als die Hälfte der möglichen Stipendien. Die
Universitäten in Lüneburg und Osnabrück oder die Hochschule
Emden-Leer konnten auch kurz vor Ende der Bewerbungsfrist nicht
ausreichend private Sponsoren aus der Wirtschaft gewinnen, um ihr
Kontingent an staatlichen Mitteln auszuschöpfen.

Im ersten Jahr fördert der Bund höchstens 0,45 Prozent aller
Studenten, mittelfristig sollen es zehn Prozent werden. Hochschulen
mit viel Erfahrung in privater Wissenschaftsförderung halten dieses
Ziel für illusorisch. Dafür sei Hilfe von Politik und Verbänden
notwendig, sagte der Präsident der Universität Hannover, Erich Barke,
auf NDR Info. Seine Hochschule müsste "ungefähr drei Millionen Euro
einsammeln auf diese Art und Weise, das gelingt nicht. Und es gelingt
schon gar nicht jedes Jahr." Die Universität Hannover, die Technische
Universität Braunschweig und die Jade-Hochschule Wilhelmshaven
gehören zu den wenigen, die zum Wintersemester genügend Spenden
einwerben konnten, um an 0,45 Prozent ihrer Studenten ein Stipendium
zu vergeben und damit die Fördermittel des Bundes auszuschöpfen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den NDR Info Reporterpool,
Jörg Pfuhl, Tel. 040/4156 3487, 0171/788 26 63.

25. August 2011



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2302
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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