WAZ: Was Sicherheit bringt
- Kommentar von Dietmar Seher
Geschrieben am 30-08-2011 |
Essen (ots) - Tempo 130 auf Autobahnen, Tempo 30 in Städten, die
0,3 Promille-Grenze, der Tauglichkeitstest ab 75. Was der NRW-Arm der
Gewerkschaft der Polizei (GdP) hier will, ist so oft gefordert worden
- und so oft Worthülse geblieben. Deutschland ist nicht das Land, in
dem sich Autofahrer widerstandslos schärferen Restriktionen
unterwerfen. Macht ein generelles Tempolimit das Fahren auf
Autobahnen wirklich sicherer? Wäre es so, dürfte die Zahl der
Verkehrstoten in Italien, Frankreich und anderen EU-Ländern nicht
deutlich höher liegen als bei uns. Nicht nur Gesetze beeinflussen die
Verkehrssicherheit. Oft sind es Traditionen und Temperamente. Die
Deutschen fahren sichere Autos in sicheren Straßennetzen. Fußgänger,
auch und gerade Kinder, achten das Ampel-Rotlicht, was anderswo schon
als Duckmäusertum gilt. Von der Anschnallquote bis zum ABS sorgt
vieles dafür, dass die Opferzahlen über Jahre zurückgingen. Wichtig
ist es, die Schwachstellen zu erkennen: Der Hang vieler
Motorradfahrer zu rasen. Das Drängeln auf der Autobahn. Die insgesamt
viel zu niedrigen Strafen beim Regelverstoß. Es gibt auch
Nachholbedarf jenseits schnell scheiternder Forderungslisten.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
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