Rheinische Post: Nützlicher Gaddafi
Kommentar Von Frank Herrmann
Geschrieben am 04-09-2011 |
Düsseldorf (ots) - Es gerät leicht in Vergessenheit, aber Muammar
al-Gaddafi war nicht immer der Paria, mit dem sich der Westen auf
keinen Fall einlassen wollte. Es ist noch nicht so lange her, da
sahen ihn die Amerikaner als nützlichen Partner im "Krieg gegen den
Terror" - zumindest die Riege um George W. Bush: Sie gab der CIA
grünes Licht, mit den Geheimdiensten Gaddafis zu kooperieren. Gezielt
wurden libysche Terrorverdächtige aus dem Ausland in ihre Heimat
gebracht, obwohl man wusste, dass sich die Folterschergen dort nicht
um Menschenrechte scherten. Das Kapitel erinnert an Lateinamerika, an
Despoten vom Schlage Pinochets oder Somozas, denen das Weiße Haus
lange die Treue hielt, obwohl sie Blut an den Händen hatten. Damals
prägte die Angst vor dem Kommunismus das Denken in Washington. Nach
dem 11. September 2001 wurde alles dem weltweiten Ringen mit
fanatischen Islamisten untergeordnet. Und weil Gaddafi ein Feind
dieses Feindes war, wurde er, wenn nicht ein Freund, zumindest ein
Zweckverbündeter. Die CIA würde sie gern vergessen, diese unrühmliche
Saga mit ihren zynischen Episoden. Es sieht nicht danach aus, als ob
das gelingen könnte. Mit dem Aufbruch Arabiens hat die Aufarbeitung
wohl erst richtig begonnen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
350372
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: Nicht nur zwei Parteien haben in Schwerin viel verloren - Bitter für CDU, FDP und die Demokratie
Ein Kommentar von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Ein glücklicher Erwin Sellering kann sich den
Koalitionspartner aussuchen, nachdem seine SPD kräftig zulegte. Doch
das so klar erscheinende Ergebnis hat einen Schönheitsfehler: In
Wirklichkeit haben nur weniger als 20 Prozent der Wahlberechtigten
ihre Stimme für die SPD abgegeben. Was an der geringen
Wahlbeteiligung liegt - die natürlich auch die Ergebnisse der anderen
Parteien relativiert. Da stellen sich unbequeme Fragen: Was wollen
eigentlich die, die daheim geblieben sind? Nimmt unsere Demokratie
durch solche mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu SPD legt Steuerkonzept vor
Hohes Risiko
THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Es passt in die Zeit, wenn die Sozialdemokraten
sich nun recht breitbeinig aufstellen und Steuererhöhungen zur
Abwendung von Finanz- und Wirtschaftskrise fordern. Bund, Länder und
Gemeinden sind chronisch unterfinanziert. Dazu gibt es Nachholbedarf
bei Infrastrukturinvestitionen. Vom Abbau der Schulden zu schweigen.
Anders als 1990, als die SPD unter Kanzlerkandidat Lafontaine
Steuererhöhungen forderte und den Zeitgeist der Einheitseuphorie
verschlief, scheint sie heute auf der Höhe der Zeit. Sogar
Wirtschaftsforscher mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Geheimdienstkooperation mit Gaddafi
Unfassbar
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Der Moment der Freiheit in Libyen war auch ein
Moment der Wahrheit. Bitter für die westlichen Staaten und
Staatsmänner von George Bush bis Tony Blair. Der Westen machte und
macht gemeine Sache mit den übelsten Folterregimen. Ob Tunesiens
Ex-Staatschef Zine el Abidine Ben Ali, Ägyptens Präsident a. D.
Muhammad Husni Mubarak, Libyens Revolutionsführer Muammar Abu Minyar
al Gaddafi oder der Königsclan der Saudis, sie alle wurden und werden
benutzt von den westlichen Geheimdiensten als Informanten und
Verbündete im mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Mecklenburg-Vorpommern Halle (ots) - Die bundesweite Skandalisierung des nostalgischen
Blicks zahlreicher Linkspartei-Größen auf DDR, Fidel Castro und
Kommunismus hat in Mecklenburg-Vorpommern nicht verfangen. Dass der
realpolitische Kurs Helmut Holter zurück in die Landesregierung
führen wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Zu groß ist die
rot-schwarze Harmonie. Bleibt die Lehre: Ein Wahlkampf, der solchen
Verhältnissen entspringt, begeistert niemanden. Aber zwischen
Schlammschlacht und Einschläferung der Bürger müsste es die
Möglichkeit vernünftiger mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Aufstockung bei Hartz IV Halle (ots) - Mit jedem Schein, den die Bundesregierung obenauf
legt, wächst aber der Unmut bei Menschen mit einem geringen
Einkommen, die dafür den ganzen Tag arbeiten gehen und sich
anschließend um ihre Familie kümmern müssen. Von denen gibt es im
Osten Deutschlands und im Niedriglohnland Sachsen-Anhalt etliche. Es
wäre nun die falsche Logik, deshalb den Hilfeempfängern das Geld zu
kürzen. Auch mit 374 Euro im Monat lässt sich nicht fürstlich leben.
Die Erhöhung muss aber Anlass sein, sich noch einmal in Erinnerung zu
rufen, wofür mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|