Krings: Nur der Gesetzesentwurf der Koalition zur Wahlrechtsreform ist verfassungsgemäß
Geschrieben am 05-09-2011 |
Berlin (ots) - Im Innenausschuss des Deutschen Bundestages wurden
heute Sachverständige zur Reform des Wahlrechts angehört. Hierzu
erklärt der der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings:
"Die Anhörung hat gezeigt, dass der Gesetzesentwurf der Koalition
eine verfassungskonforme Lösung des Problems des 'negativen
Stimmgewichts' ergibt. Dem Koalitionsentwurf wurde von mehreren
Sachverständigen bescheinigt, dass er sich konsequent auf die Lösung
des Problems des 'negativen Stimmgewichts' konzentriert.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Oppositionsfraktionen die
vom Bundesverfassungsgericht aufgegebene Reform im Wahlrecht dazu
missbrauchen, um ihr politisches Ziel der Abschaffung der
Überhangmandate durchzusetzen. Damit haftet diesen Entwürfen der
schale Beigeschmack an, dass mit ihnen weniger das Wahlrecht
reformiert, als die Mandatsverteilung zu Gunsten bestimmter Parteien
verändert würde.
So erfüllt der Entwurf der SPD nach Auffassung der
Sachverständigen die vom Bundesverfassungsgericht gestellte Aufgabe
der Beseitigung des 'negativen Stimmgewichts' nicht einmal im Ansatz:
Mit ihrem Kampf gegen die Überhangmandate hat die SPD das Thema
verfehlt. Bemerkenswert auch: So lange die SPD in der Vergangenheit
von Überhangmandaten profitierte, hatte sie keine Probleme mit ihnen.
Die Bemühungen von Grünen und Linken um die Beseitigung des
negativen Stimmengewichts gehen nach Einschätzung der
Sachverständigen auf Kosten eines Mindestmaßes an föderaler und
regionaler Fairness.
Unter dem Strich lässt sich sagen: Die Koalitionsfraktionen haben
als einzige ihre Hausaufgaben gemacht und einen im Ansatz
verfassungskonformen Entwurf zur Beseitigung des negativen
Stimmgewichts vorgelegt. In Bezug auf die sogenannte
Reststimmenverwertung werden die Koalitionsfraktionen noch
Optimierungsmöglichkeiten prüfen. Die Sachverständigen haben hierfür
verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. Die drei Oppositionsfraktionen
sind eingeladen, sich an der Überarbeitung konstruktiv auf der
Grundlage des Entwurfs von CDU/CSU und FDP zu beteiligen.
Der Entwurf der Koalitionsfraktionen respektiert das beim Wähler
akzeptierte System der personalisierten Verhältniswahl und nimmt nur
die zur Beseitigung des 'negativen Stimmgewichts' erforderlichen
Änderungen vor. Der direkt gewählte Abgeordnete, der seinen Sitz
aufgrund von Überhangmandaten bekommt, ist unmittelbar legitimiert.
Weil ein Direktmandat die Verbundenheit des Abgeordneten mit der
Bevölkerung seines Wahlkreises stärkt, muss auch die Möglichkeit von
Überhangmandaten unbedingt beibehalten werden. Daher hat der von der
SPD benannte Wahlforscher Prof. Dr. Puckelsheim unser geltendes
Wahlsystem zu Recht als 'Spitzenprodukt deutscher politischer Kultur'
bezeichnet. Gerade deshalb ist der minimalinvasive Eingriff in das
bestehende Wahlrecht durch das Modell der Koalition den anderen
entwürfen vorzuziehen."
Hintergrund:
Mit Urteil vom 30. Juli 2008 hatte das Bundesverfassungsgericht
dem Gesetzgeber aufgegeben, den als "negatives Stimmgewicht"
bezeichneten inversen Erfolgswert zu beseitigen. Ein solches liegt
vor, wenn mehr Zweitstimmen für eine Partei zu weniger Mandaten
derselben Partei führen oder umgekehrt weniger Zweitstimmen einer
Partei bundesweit mehr Mandate einbringen.
Im Innenausschuss des Deutschen Bundestages hat heute eine
Anhörung zu den Gesetzesentwürfen stattgefunden, die von der
Koalition und den drei Oppositionsfraktionen eingebrachten worden
sind.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
350537
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock) Nach der Landtagswahl in MV: Debatte um neues NPD-Verbotsverfahren entbrannt Rostock (ots) - Der Wiedereinzug der rechtsextremen NPD in den
Schweriner Landtag hat eine kontroverse Debatte um ein neues
NPD-Verbotsverfahren entfacht. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw
Tillich (CDU) erklärte: "Der NPD kommen wir mit einem
Verbotsverfahren nicht bei, vor allem nicht dem Gedankengut, das
hinter dieser Partei steht." Dagegen verlangte
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) ebenfalls in der
OSTSEE-ZEITUNG (Dienstag): "Ich bin prinzipiell für ein neues
Verbotsverfahren, weil es schier unerträglich ist, mehr...
- Börnsen/Kretschmer: Experten begrüßen einhellig die Initiative der Koalition zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe Berlin (ots) - Am 5. September veranstaltete die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein Fachgespräch zum Koalitionsantrag
"Ratifizierung der UNESCO-Konvention zum immateriellen Kulturerbe
vorantreiben" (Bundestagsdrucksache 17/6314). Dazu erklären der
kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) und der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Michael Kretschmer:
"Die Experten aus dem In- und Ausland begrüßen einhellig, dass die
Koalition die UNESCO-Konvention zum immateriellen Kulturerbe mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Verfahren wegen überhitztem ICE eingestellt Bielefeld (ots) - Der Skandal um den ICE, der im Sommer 2010 wegen
massiver Überhitzung in Bielefeld nothalten musste, hat für den
zuständigen Zugführer keine juristischen Konsequenzen. Die
Bielefelder Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren wegen Nötigung
und fahrlässiger Körperverletzung gegen den Zugbegleiter ein,
berichtet die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische
(Dienstagsausgabe). Zahlreiche Fahrgäste hatten auf dem Bahnsteig des
Bielefelder Hauptbahnhofs wegen Kreislaufproblemen ärztlich behandelt
werden müssen, weil mehr...
- Heil: Bundesweites Beratungstelefon zur Pflege gibt Verbrauchern mehr Rechtssicherheit Berlin (ots) - Fragen zu Verträgen mit stationären
Pflegeeinrichtungen und sonstigen Wohnformen werden ab sofort
bundesweit von den Verbraucherzentralen telefonisch beantwortet. Dazu
erklärt die Verbraucherschutzbeauftragte der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil:
"Die neue bundesweite Hotline der Verbraucherzentralen Berlin,
Brandenburg und Schleswig-Holstein richtet sich an Menschen, die
Fragen zu Verträgen mit Pflegeeinrichtungen und anderen Wohnformen
haben. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Einrichtung des mehr...
- Neues Deutschland: nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern Berlin (ots) - Kanzlerin Angela Merkel sieht nach dem erneuten
Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern den Kampf
gegen die Nazipartei als einen »langwierigen Prozess«. Wie wahr! Ein
endloser Kampf geradezu, würde er von allen so geführt wie von der
CDU. Als Akteur gegen Nazis jedenfalls treten die Christdemokraten
nicht in Erscheinung. Ist ja auch keine Zeit dafür da, neben der
Lieblingsbeschäftigung der Union: Linke verteufeln. Doch genau die
sind es, die wohl dafür gesorgt haben, dass es im Nordosten
wenigstens mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|